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"Jetzt ist Schluss. Mein Bruder und ich haben das Rentenalter erreicht", sagt OIL-Tankstellen-Betreiber Martin Hesse. Seit Freitag (31.05.) sind die Zapfsäulen zu. - Fotos: Christian P. Stadtfeld

FULDA "Stammkunden sind traurig"

Nach 88 Jahren! OIL-Tankstelle in Dalbergstraße zu - Investor plant Neubau

02.06.19 - Die letzten Liter Benzin sind geflossen, die Zapfsäulen sind dicht. Die OIL-Tankstelle in der Fuldaer Dalbergstraße ist seit dem 31. Mai 2019 für immer geschlossen - und sie wird abgerissen. 88 Jahre war sie Innenstadt-Tankstelle an der Bundesstraße und hatte in dieser Zeit viele Stammkunden. "Die sind natürlich traurig", sagt Eigentümer Martin Hesse (61) zu OSTHESSEN|NEWS. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt.

Zu den Gründen sagt Hesse: "Mit dem Stichtag 1. Juni durften wir keinen Sprit mehr verkaufen. Die 20 Jahre alten Zapfsäulen haben ihre behördliche Zulassung verloren - hohe Investitionen wären jetzt notwendig gewesen. Aber die wollten wir nicht mehr tragen." Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst (65) - beide stammen aus Fulda - hat er bis zuletzt die OIL betrieben. "Jetzt ist Schluss. Mein Bruder und ich haben das Rentenalter erreicht. Wir sehen die Schließung mit einem lachenden und weinenden Auge. Es war eine lange Zeit, aber irgendwann ist alles einmal rum."

Viele Erinnerungen verbindet Martin Hesse mit der Tankstelle, denn immerhin war sie für ihn 40 Jahre und zwei Monate Dreh- und Angelpunkt. "Wir hatten auch eine Kfz-Werkstatt und bis 2016 eine Autovermietung. Seit heute beginnen wir mit dem Ausräumen und dem Rückbau, der einige Monate dauern wird." Noch ein kurzer Einblick in die Historie: 1931 wurde die Tankstelle gebaut und zunächst vom Benzol-Verband betrieben. 1953 übernahm ARAL und im selben Jahr Ernst Hesse Senior, der Vater von den heutigen Unternehmern, die den Betrieb seit 1979 führen und jetzt gemeinsam in den Ruhestand treten.

Die Familie Hesse verkauft den Standort in der Dalbergstraße. Ein Wohn- und Geschäftshaus soll entstehen. Wer Käufer ist, wollte Martin Hesse nicht verraten. "Seit September letzten Jahres stecken wir in Verhandlungen." Mehr Details nannte er nicht. Stadtplanerisch bleibt zu hoffen, dass der Investor ein nachhaltiges Planungskonzept vorlegt und sich der Neubau gut ins Umfeld einfügt, denn bei dem Grundstück handelt es sich um eines der letzten Filet-Stücke in diesem Gebiet. Wichtig für den Straßenzug wäre, dass der neue Eigentümer das Gelände nicht zu lange brachliegen lässt. (Christian P. Stadtfeld) +++


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