Auftakt zum „Tag der offenen Gärten“ mit tiefgründiger Lesung

15.06.19 - Das Artensterben gilt als eine der größten Bedrohungen des 21. Jahrhunderts. Vor allem Vögel und Insekten gibt es immer weniger. Selbst zu einer Verbesserung dieser Situation beitragen kann, wer einen eigenen, naturnah gestalteten Garten pflegt. Grund genug für die Stadt Fulda, den diesjährigen „Tag der offenen Gärten“ unter das Motto „(G)artenvielfalt“ zu stellen.

Doch bevor am 23. Juni zahlreiche Gärten von Privatpersonen aus dem Stadtgebiet bestaunt werden können, fand am Freitag eine Auftaktveranstaltung in der Hochschul- und Landesbibliothek statt. Diese bietet mit dem "Lesegarten" seit 2011 auch eine eigene Grünanlage für Besucher an.

Um die Wichtigkeit des diesjährigen Mottos zu unterstreichen, gab es – zum Veranstaltungsort passend – eine Lesung der Hamburger Autorin Leona Stahlmann. Sie las aus „Vom Verstummen der Welt“, verfasst vom ehemaligen Förster Marcel Robischon. Ein Buch, mit dem nicht nur auf die naturwissenschaftlichen Aspekte des Artensterbens aufmerksam gemacht werden soll. Auch intellektuelle und identitäre Inhalte schwinden, wenn die Artenvielfalt im Tierreich kippt. Viele aussterbende Arten sind weitgehend unbekannt. Fehlen Sie, gehen Unmengen von Wissen über Lebewesen verloren, von denen man nicht einmal wusste, dass sie überhaupt existieren.

Wer also diesem Zustand entgegenwirken möchte, indem er einen eigenen Garten bewirtschaftet, kann sich Ende des Monats in fünf Privatgärten in der Stadt Fulda und den Gemeinden Petersberg und Künzell inspirieren lassen. Noch nie hat sich die Arbeit im Grünen so sehr gelohnt wie heute. (fr)+++