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Trotz des wechselhaften Wetters war das Stadtfest am vergangenen Wochenende ein großer Erfolg - Fotos: Barbara Enders

OSTHEIM Große Bilderserie

Stadtfestwochenende: Von „A“ wie altes Handwerk bis „Z“ wie Zuckerwatte

17.06.19 - In Ostheim gibt es immer viel zu entdecken. Das große Stadtfest der Rhöner Ortschaft am Fuße der Lichtenburg gehört zu jenen, die man einfach besuchen muss. So lockte es am vergangenen Wochenende zum 33. Male wieder viele Gäste in die Stadt an der Streu, denen das wechselhafte Wetter nichts auszumachen schien.

Unter den Kastanien

Auf der Marktstraße flanieren und im Schutze der mächtigen Kastanienbäume verweilen, etwas essen und trinken, der Musik lauschen und sich unterhalten lassen oder das Angebot der Marktstände studieren, an diesem Wochenende blieben kaum Wünsche offen. Am Sonntag hatten neben den Marktständen auch die Ostheimer Geschäfte verkaufsoffen.

Auf drei verschiedenen Bühnen spielten Musikkapellen und –Gruppen auf, die „8 Zylinder“ spazierten auf der Marktstraße entlang - markant mit Zylinderhüten auf dem Kopf - und spielten allerorts ein Ständchen. „Rhöner Schwung“, „Hot Oven and the Briketts“, die Ostheimer Stadtkapelle, die Ostheimer Chöre und viele mehr unterhielten ein gut gelauntes Publikum.

Die Brunnen der Stadt plätscherten manchmal mit den Regentropfen um die Wette, doch bei den warmen Temperaturen war alles schnell wieder getrocknet. Antik- und Flohmärkte lockten in alte Fachwerkhäuser, Seitengassen und Innenhöfe, verwöhnten das Auge nicht nur mit ihren Angeboten sondern auch mit so manch schönem Blick in die Ostheimer Gassen und gemütliche Sitzecken in den Hinterhöfen.

Der erste Buggi aus Holz

Handwerk und Kunsthandwerk präsentierte sich, das Wagnereimuseum zeigte Produkte aus der Hochzeit dieses Handwerks und Herbert Stapff lud die Gäste ein, seine Werkstatt zu besichtigen. Wer wollte, konnte sich am Arbeiten mit einem Hobel versuchen.

Ein Rechenmacher zeigte, wie das auch heute noch unverzichtbare hölzerne Werkzeug für Gärtner und Bauern in Handarbeit hergestellt wird. Im Hof war eine Drechselbank aufgebaut. Neben Leiterwägelchen, alten Holzwagenrädern und Rechen konnte ein zierliches, gut 120 Jahre altes Gefährt besichtigt werden. „Der erste Buggi“ ist es betitelt und wurde 1898 von Stapffs Urgroßvater hergestellt. Seinen guten Erhaltungszustand schuldet das alte Kindertransportmittel der Tatsache, dass es seit etwa 50 Jahren das Wohnzimmer von Herbert Stapffs Mutter ziert und nur noch das Gewicht einer Puppe auszuhalten hat.

Feine Fäden

In der Markthalle gab es ganz andere Fertigkeiten zu bewundern, hier traten die „Fadenmacher“ kräftig ins Spinnrad und sponnen zarte Strickwolle aus den flauschigen Schafwollbäuschen. Je nachdem von welchem Schaf die Wolle stammt, kann sie gröber oder feiner sein und findet dementsprechende Verwendung. Sabine und Mathias Reich färben ihre selbstgesponnene Wolle zudem mit Pflanzenfarben ein. Demnächst werden sie im September auf dem Mittelaltermarkt in Maria Bildhausen ihre Fertigkeiten zeigen, dann auch in entsprechender Gewandung.

Dort wird Lore Elflein-Gerstner ebenfalls ihr Können zeigen. „Klöppeln ist Spitze“, steht auf ihrer Visitenkarte geschrieben. Sie arbeitet auf einer flachen Arbeitsunterlage und zeigt, wie Einzelmotive und Ornamente hergestellt werden. An einem Schal, wie sie sie neben sich auf dem Tisch zeigt, arbeitet sie 200 bis 250 Stunden, an einem herrlichen Schultertuch aus verschiedenfarbigen Garnen sogar 600 Stunden! Man mag es sofort glauben, beobachtet man dieses diffizile und äußerst zierliche Arbeiten mit feinsten Fäden oder sogar Drähten. Lore Elflein-Gerstner ist immer auf der Suche nach Veranstaltungen, in deren Rahmen sie und ihre Freunde diese aufwändige Handarbeitskunst zeigen könne, möglichst ohne Standgebühren zahlen zu müssen, denn ihr Stundenlohn beträgt gerade einmal 1 Euro, sehr wenig für diese schönen Handarbeiten.

Als am Sonntagnachmittag - gerade zur Kaffeezeit – ein Regenguss über Ostheim niedergeht, füllt sich die Markthalle und beschert den Handwerkern wieder neue Zuschauer. Die Jüngsten ließen sich vom prächtig bunten Kinderkarusell in den Bann und dann im Kreise ziehen. Gleich daneben war ein großer Fun Jumper aufgebaut, in direkter Reichweite von Eis-, Zuckerwatte- und Süßigkeitenverkauf. Zwischen den Essenständen, die vielfältige Produkte von Bratwurst bis Buchoniaspieß anboten, warben die Ostheimer gleich für das nächste große Event, das Historenwochenende in der Lichtenburg im August. (Barbara Enders) +++


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