Bonifatiuswerk bilanziert Spendeneinnahmen und deren Verwendung

19.06.19 - Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, dessen Aufgabe es ist, Katholiken überall dort zu unterstützen, wo diese in der Minderheit, also in der Diaspora, leben, hat heute in Fulda Einnahmen des Jahres 2018 und deren Verwendung bilanziert. Im 170. Jubiläumsjahr des Bonifatiuswerks habe man sich für die Bilanzpressekonferenz auf Einladung des Fuldaer Bischofs Dr. Michael Gerber am Grab des großen Namenspatrons zusammengefunden, sagte eingangs Präsident Heinz Paus. Auch wenn man sich das in Fulda nicht recht vorstellen kann, gehört auch das hiesige Bistum zu den deutschen Diözesen mit geringem Katholikenanteil, wobei sich die Diaspora-Gebiete vorwiegend in den Regionen Kassel und Marburg sowie in den Dekanaten Bad Hersfeld und Hanau befinden. Hier beträgt die Zahl der Katholiken nur ca. 20 bis-30 Prozent. Das 1849 gegründete Werk finanziert sich allein aus Spenden und fördert unter dem Motto 'Keiner soll alleine glauben' bundesweit und in Nordeuropa und dem Baltikum diverse Glaubensprojekte.

Bei der Pressekonferenz im Priesterseminar

Patrick Kleibold ist verantwortlich für Pressearbeit des Bonifatiuswerks ...

Präsident Heinz Paus

Vorrangig werden mit dem Spendenaufkommen Bau- und Verkehrs-, Bildungs- und Glaubensprojekte unterstützt - im vergangenen Jahr wurden konkret fast 1.300 Vorhaben mit den eingenommenen 15,4 Millionen Euro finanziert. Allein im Bistum Fulda wurden 2018 29 Projekte mit 192.000 Euro gefördert. Mit der Bauhilfe werden zum Beispiel Bau und Instandhaltung von Kirchen, Kapellen und Gemeindehäusern, von katholischen Schulen, Kindergärten und Bildungshäusern unterstützt. Die Verkehrshilfe finanziert den Kauf von rapsgelben BONI-Bussen und BONI-PKW, die den weit auseinanderliegenden Gemeindemitgliedern den Kontakt untereinander ermöglichen. Auch die Arbeit von katholischen Kindergärten und die religiöse Bildungsarbeit gehört zu den Aufgaben des Hilfswerks. Durch Kampagnenarbeit unterstützt das Bonifatiuswerk Kirchengemeinden in ganz Deutschland, den Glauben zu stärken und weiterzugeben.

Monsignore Georg Austen

Geschäftsführer Martin Guntermann

Ordinariatsrat Thomas Renze

Bischof Dr. Michael Gerber

"Die christliche Botschaft ist Kern und zentraler Inhalt unseres Handelns. Dem Bonifatiuswerk mit allen seinen Spendern und Förderern, die uns dabei unterstützen, das Evangelium in unsere Zeit zu übersetzen und helfen, unsere Werte zu leben, danke ich von Herzen“, sagte Bischof Dr. Michael Gerber während des Pressegesprächs. Angesichts des gesellschaftlichen und kirchlichen Wandels und abnehmender Mitgliederzahler beider christlicher Kirchen sei auch mit rückläufigem Spendenaufkommen zu rechnen, prognostizierte der Geschäftsführer des Bonifatiuswerks Martin Guntermann. Umso dankbarer sei man für die 2018 noch stabile wirtschaftliche Lage, die ermöglicht habe, so zahlreiche sinnvolle Initiativen zu fördern.

Als Beispiel für solch eine gelungene Förderung durch das Glaubenswerk diente bei der Pressekonferenz das St. Marienheide in Waldkappel, dessen Fördervereinsvorsitzender, Architekt Alfred von Soden die Geschichte und Entwicklung des dort neu angesiedelten Klosters vorstellte. Die Schwestern hätten einen einsam gelegenen Ort für ihre Gemeinschaft gesucht und ihn im Jahr 2.000 im früheren Gutsdorf Wollstein gefunden. Es ist das einzige Kloster der Monastischen Familie von Betlehem in Deutschland. Dieser Konvent der kontemplativen Ordensgemeinschaft der Schwestern von Betlehem wurde 1991 gegründet und siedelte sich im Jahr 2.000 am heutigen Ort an. Mit Unterstützung des Bistums Fulda, des Bonifatiuswerks und vieler Einzelspender entsteht seitdem in den historischen Gebäuden das neue Kloster mit den Eremitagen der zwölf Schwestern, den Gemeinschafts- und Gästeeinrichtungen und der Stall-Kirche. https://www.bonifatiuswerk.de/projekte/deutschland/2015/kloster-marienheide/
(Carla Ihle-Becker)+++