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FULDA / NEUHOF Vier Angeklagte vor Gericht

Zugunglück: Neun Jahre nach dem Tod einer Schülerin endlich Prozessauftakt

01.08.19 - Über neun Jahre sind vergangen, nun beginnt am kommenden Dienstag vor dem Landgericht Fulda der Strafprozess gegen vier Verantwortliche der Bahn. Den Angeklagten wird zu Last gelegt, am 4. Februar 2010 fahrlässig durch Unterlassen den Tod der 16-jährigen Schülerin R. verursacht zu haben.

Das Mädchen befand sich damals gegen 07:24 Uhr auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Neuhof, um mit dem aus Frankfurt kommenden Regionalexpress nach Fulda weiterzufahren. Der Bahnsteig war zu dieser Zeit nicht ordnungsgemäß, nämlich nicht durchgehend auf der vorgeschriebenen Tiefe von 1,80 Meter ausgehend von der Bahnsteigkante sondern lediglich bis auf 1,24 Meter von Schnee geräumt. Infolgedessen befanden sich eine erhebliche Anzahl der wartenden Schüler, die sich bereits wie üblich vor der Einfahrt des Regionalzuges auf dem Bahnsteig aufhielten, außerhalb des Sicherheitsbereichs, also im Bereich hinter der Sicherheitslinie zur Bahnsteigkante hin.

Zusätzlich zu dem mangelhaften Räumzustand befanden sich nicht nur vereinzelte, sondern erhebliche Eisbildungen auf dem Bahnsteig, die durch einen ordentlichen Winterdienst hätten verhindert werden können. Unmittelbar vor der Einfahrt des Zuges in den Bahnhof rutschte die Schülerin auf einer vereisten Stelle im Bereich der Bahnsteigkante aus und stürzte in das Gleisbett, wo sie von dem einfahrenden Zug überrollt wurde und tödliche Verletzungen erlitt.

Der 41-jährige Angeklagte K. hatte am Tattag ab 05:30 Uhr Dienst als Fahrdienstleiter am Bahnhof Neuhof. Der 67-jährige Angeklagte D. war seit dem Jahr 2002 Winterdienstkoordinator und als solcher zuständig für die Koordination der mit der Ausführung des Winterdienstes beauftragten Subunternehmen in Hessen und damit auch am Bahnhof Neuhof. Der 58-jährige Angeklagte K. war zur Tatzeit bei der Firma DB Station & Service AG als Leiter des Bahnhofsmanagement Kassel beschäftigt, der die originäre Verkehrssicherungspflicht bezüglich der Bahnsteige, unter anderem am Bahnhof Neuhof, oblag. Der weitere Angeklagte 46-jährige K. war als Geschäftsführer der Firma K & C Gebäude-Management GmbH auf Grundlage eines Werkvertrags über die Beseitigung von Schnee und Eis zum Tatzeitpunkt für die Durchführung des Winterdienstes an dem Bahnhof Neuhof zuständig. Er soll aber die Leistung von Winterdiensten am fraglichen Tag eingestellt haben. Es sind weitere 30 Hauptverhandlungstage bis Januar 2020 anberaumt. (pm) +++


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