Großer Bahnhof für zweifache Oscarpreisträgerin Luise Rainer

19.08.19 - Der Fuldaer Autor und Biograph Dr. Ralf Oldenburg, die Schauspielerin Kristin Weigl und die Pianistin Marina Gajda ließen Freitagabend die glamouröse Zeit der 30'er Jahre aus Hollywood in der Kapelle des Vonderau Museums aufleben. Oldenburg war 2013 von der damals bereits 103 jährigem Luise Rainer nach London eingeladen worden. Sie hatte seine Martin Walser Biographie gelesen und ihn darauf zu ihrem Biographen ausgewählt.

Diese Begegnung und das lange, ereignisreiche Leben der 1910 in Düsseldorf geborenen Schauspielerin bot reichlich Stoff für das im Januar 2019 erschienene Buch "Luise Rainer - Looking back - eine Hollywood Biografie". Luise Rainer starb am 20. Dezember 2014 und hat das Erscheinen ihrer Geschichte nicht mehr erlebt. Die Pianistin Marina Gajda stimmte das zahlreich erschienene Publikum mit Musik von Charles Chaplin und berühmten Liedern wie „As time goes by“, „Ein Lied geht um die Welt“ und anderen, ein. Die Schauspielerin Kristin Weigel brillierte textsicher mit reduzierten Bewegungen und abgründiger Physiognomie als Schatten der Diva. Dass sie zufällig auch äußerlich große Ähnlichkeit mit Rainer hat, ließ ihren Auftritt zu einem intensiven Erlebnis werden.

Der Autor, Dr. Ralf Oldenburg, berichtete in freier Rede von den Begegnungen und dem aufregenden Leben der Luise Rainer. Fesselnd berichtete Oldenburg auch einige Anekdoten, die das Projekt - Biografie - begleitet hatten. Sein Entschluss, für die Biografie die Ich-Form zu wählen, ist der dichten Gemengelage von Dichtung, Wahrheit und Lüge geschuldet. Der Diskrepanz von Selbstwahrnehmung und intensiver Recherche. Dieser Abend brachte die komplexe Persönlichkeit der fast vergessenen, einzigen deutschen , zweifachen Oscarpreisträgerin auf eindrucksvolle Art dem Publikum nah. Die festlich gestaltete Kapelle des Vonderau Museums bot einen wunderbaren Rahmen für dieses Ereignis. Organisiert hatte den Abend der Förderverein-Freunde des Museums. (pm) +++