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FULDA Besser hätte es nicht sein können

Gigantische Neuinszenierung: Bonifatius feiert Auferstehung

23.08.19 - 2005 wurde „Bonifatius“ von den Lesern der größten deutschen Musicalfachzeitschrift „DaCapo“ zum besten Musical des Jahres gekürt. 15 Jahre nachdem das Werk in Fulda uraufgeführt wurde, haben die Spotlight-Produzenten das Leben und Wirken des englischen Missionars Wynfreth von Credition nun für die Bühne neu inszeniert.

Mit Spannung wurde die Wiederaufnahme des Stückes am Donnerstagabend erwartet. Neun Jahre nach der letzten Aufführung im Fuldaer Schlosstheater jetzt der Riesencoup: Anstatt im barocken Ambiente des Theaters wird „Bonifatius“ an einem Originalschauplatz gezeigt.

Reinhard Brussmann überzeugte als Bonifatius Fotos: Martin Engel

Reinhard Brussmann verkörpert den Mann, der bis heute als der Apostel der Deutschen von der katholischen Kirche verehrt wird, vor dessen letzter Ruhestätte, dem Fuldaer Dom. Zahlreiche Veränderungen versprachen die Spotlight-Macher für diese Neuinszenierung und sie hielten Wort. Starbesetzung, Symphonieorchester, Konzertchor: Aus „Bonifatius“ ist tatsächlich ein Großprojekt geworden, in dem wahnsinnig viel Liebe zum Detail steckt.

Germanien im achten Jahrhundert: Bischof Bonifatius wird von Papst Gregor mit dem Auftrag belegt, im heidnischen Germanien den Glauben Christi zu verkünden. Es beginnt eine aufregende Geschichte um Missionierungsversuche, Selbstzweifel, Ränkespiele und Visionen. Typisch für die Spotlight-Produktionen: Auch bei Bonifatius gibt es eine tragische Liebesgeschichte.

Gleich zu Beginn des Stückes der erste Gänsehautmoment, als Bonifatius-Darsteller Reinhard Brussmann die Robe angelegt bekommt. Mit seiner grandiosen Stimme trifft der Hauptdarsteller mitten ins Herz. Die Kölner Symphoniker umrahmen die Szene würdig.

Ein echtes Highlight bereits im ersten Akt: Die Reihen des (wirklich herausragenden) Chors sind in blutrotem Licht getränkt, auf der Bühne stehen wilde Barbaren. Bonifatius erscheint, um die Heiden zu missionieren. Lichteffekte, Ton, Musik: alles stimmt perfekt.

Friedrich Rau verkörpert den jungen Sturmius, der sich unsterblich in eine Frau verliebt hat. „Es ist wie ein Fieber“, spricht er und doch darf diese Liebe nicht sein. Die Zerrissenheit und den Zwang, sich entscheiden zu müssen, stellt Rau ausgezeichnet dar. Die Besetzung der Alrun mit der begabten Judith Jandl überzeugt das Publikum sofort. Mit viel Gefühl spielt sie die junge Geliebte des Sturmius`, ihr Solo mit „Wann trägt der Wind mich fort“ ist einfach überragend. Neben dem stimmgewaltigen Reinhard Brussmann und Friedrich Rau zählt sie zu den Publikumslieblingen.

Mit der Neuinszenierung von "Bonifatius" haben sich die Spotlight- Produzenten tatsächlich selbst übertroffen. Konzept und Umsetzung überzeugen, die Darsteller hätten nicht besser gecastet werden können. Noch bis zum 28. August wird das Stück täglich in Fulda zu sehen sein. (Miriam Rommel) +++


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