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Christian Ulmen und Johannes Boss bei der Ausstellungseroeffnung 'Bilder der Freundschaft' der Fotografin Gabo in der Galerie an der 'Herrlichkeit' in Hamburg - Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress

LAUTERBACH Deutscher Filmpreis für "jerks"

Drehbuchautor Johannes Boss im O|N-Interview (Teil 1)

01.10.19 - Nachdem am 31. Januar der Deutsche Fernsehpreis in Düsseldorf verliehen wurde, darf sich auch ein gebürtiger Vogelsberger zu den Gewinnern zählen: Johannes Boss, im Stadtteil Lauterbach-Maar geboren, hat die ProSieben/maxdome-Serie „jerks.“ mit seinem Drehbuch zum Preis geführt. Bereits Stuckrad Late Night, Filme wie „Jonas“ oder „Er ist wieder da“ sowie die Telekom-Kampagne „Familie Heins“ stammen aus seiner Feder. Wie der Maarer Junge zum Schreiben gekommen ist, was ihn nach Berlin geführt hat und was er sonst so für ein Typ ist, verrät er im zweiten Teil des Interviews mit OSTHESSEN|NEWS.

Wann und wo sind Sie geboren?
Johannes Boss: „Im Juli 1983 im fantastischen Maar, dem Vorort von Lauterbach, der für mich als Kind aber kein Vorort war, sondern eine der schönsten Metropolen Europas. Damals gab es dort den „Schössler“, wo man bei jedem Einkauf ein faustgroßes Stück Fleischwurst geschenkt bekam. Maar besitzt den vielleicht kleinsten Fluss Europas und zwei Ortsteile namens „Alt-Maar“ und „Neu-Maar“. So wie andere New Yorker sind, bin ich stolz darauf, Neu-Maarer zu sein.“

Wie fing es an mit dem Schreiben?
Johannes Boss: „Ich bin großer Fan von Eintracht Frankfurt, meine ganze Kindheit habe ich nachts davon geträumt, neben Jay Jay Okocha in einem gelben Tetra-Pak-Trikot ins Waldstadion einzulaufen. Deshalb verfasste ich mit sieben, acht Jahren fiktive Fußballberichte, in denen ich ein fiktives Fußballteam erfand, in dessen Reihen ein Spielmacher namens Johannes Boss steht. Dabei habe ich gemerkt, dass man mit dem Schreiben so gute alternative Realitäten erfinden kann, dass man die triste Wahrheit – meine schwachen Darbietungen als linker Verteidiger – gut verdrängt.“

Was zieht einen vom Dorf Maar ins große Berlin?
Johannes Boss: „Ich hatte einen ersten kleinen Schreibauftrag für eine Produktionsfirma in Berlin-Charlottenburg. In der Zeit wurde mir klar, dass mich das Tempo der Stadt reizt. Mittlerweile denke ich wieder öfter daran, wie toll Mittelgebirge sind, und Orte, in denen der letzte Bus um 17.25 ankommt, und besuche die Rhön und den Vogelsberg wieder öfter.“

Sie arbeiten sehr viel mit dem Schauspieler Christian Ulmen zusammen. Wie ist diese Freundschaft entstanden?
Johannes Boss: „Ich habe mit meinem Schulfreund Marcus Herrmann damals Internetseiten programmiert, in denen wir uns mit Entertainment-Themen beschäftigt haben, unter anderem mit Christians MTV-Show "Unter Ulmen". Seinen Humor fanden wir sehr ungewöhnlich, dadaistisch, eigen; Christian mochte unseren Ansatz, als 17-, 18-jährige Oberstufenschüler, noch mit DFÜ-Modem, Dinge zusammenzubasteln und ins Netz zu stellen. Er beauftragte uns, ein Konzept für einen Web-TV-Sender zu entwickeln. Wir gründeten eine kleine Firma namens „semander medien“ und legten los. Damals hielt man Youtube noch für einen probiotischen Joghurt, „Fernsehen im Internet“ war ein visionärer, für viele aber auch seltsamer Gedanke. Wir haben viel Zeit und Gedanken reingesteckt. Ich schrieb Christian ein paar serielle Konzepte, und obwohl ich vorher nie Drehbücher verfasst hatte, sagte er einfach: Die setzen wir jetzt um. Marcus ist übrigens heute Webdesigner. Ebenfalls hier. Den Weg von Fulda nach Berlin sind wir gemeinsam gegangen.“ (Franziska Schaub) +++


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