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Die Kinder durften beim Projektzirkus nach zweitägiger Artistenausbildung auch mitmachen. - Fotos: privat

GREBENAU Manegenluft schnuppern

Projektzirkus begeistert Kinder mit atemberaubendem Programm

04.09.19 - Was kann es an einem heißen Sommertag wohl Schöneres geben als einen Besuch im Zirkus. Ganz einfach: fast eine ganze Woche Zirkus. Oder noch besser: nicht nur zuschauen, sondern mitmachen. Genau das konnten in der vergangenen Woche die 79 Kinder der Astrid-Lindgren-Schule in Grebenau, denn der Projektzirkus Hein, der auf die Arbeit mit Kindern in der Manege spezialisiert ist, machte Stopp im Gründchen und ließ die Schülerinnen und Schüler im Alter von 5 bis 10 Jahren Zirkusluft schnuppern. Drei Aufführungen bestritten die jungen Artisten bereits nach knapp zwei Tagen Artistenausbildung. In glitzernden Kostümen und mit strahlenden Augen standen sie vor sicher 500 Gästen, die selbst kaum glauben konnten, wie aus ganz normalen Jungs und Mädchen selbstbewusste und stolze Zirkuskünstler wurden.

Gemeinsam mit ihrem ganzen Team war auch Schulleiterin Susanne Sündermann-Otto begeistert von diesen ungewöhnlichen Tagen in ihrer kleinen Grundschule: "Es war so schön zu sehen, wie auch die kleinsten Schülerinnen und Schüler aus der Eingangsstufe mitgefiebert und sich auch getraut haben und die Großen die Kleinen unterstützt haben", freut sich die Pädagogin, die ganz besonders den Ansatz der Familie Hein lobt: "Sie haben es geschafft, den Kindern in kurzer Zeit Selbstvertrauen für etwas Neues, Unbekanntes zu geben, sie haben sie motiviert, vor Publikum aufzutreten, und das alles ging absolut diszipliniert, organisiert und auch ernsthaft vonstatten." 

Dabei stand der Spaß und die Freude immer im Vordergrund, das war an den strahlenden Gesichtern der Kinder abzulesen.Als diese auch noch kurz vor der dritten und letzten Aufführung ganz begeistert waren von ihrem Ausflug in die Zirkuswelt; und auch das Lampenfieber und die Aufregung nahmen sie gerne in Kauf – schließlich teilten sie es nicht nur mit ihren kleinen Mitartisten, sondern auch mit den großen Zirkuskünstlern und sicher auch ein wenig mit ihren Familien, die ihren Kindern eine solche Veränderung, soviel Mut und Selbstbewusstsein vielleicht gar nicht zugetraut hatten.

"Den Kindern zu zeigen, was alles in ihnen steckt, ist ein Teil unserer Aufgabe als Projektzirkus“, erklärt René Warkus. Er ist der Mann der Zirkusdirektorin Mariana Warkus, die als geborene Hein einer bekannten und über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Zirkusfamilie angehört. Ihre Eltern hatten den Projektzirkus vor zehn Jahren gegründet, sie selbst stieg als ausgebildete Artistin mit ein und leitet den Zirkus inzwischen selbst. Ihr zur Seite stehen neben ihrem Mann und dem kleinen Sohn Maximilian sechs weitere ausgebildete Artisten, die sich auf den Umgang mit Kindern spezialisiert haben, und nicht nur Clownerie, Akrobatik, Tierdressur, Jonglage, Moderation und Zauberei unterrichten, sondern auch Teamarbeit, Disziplin, Selbstständigkeit, Vertrauen, Sauberkeit und Höflichkeit.

"Wir möchten hier Werte vermitteln, die für die Arbeit im Zirkus, aber auch für das Zusammenleben außerhalb der Manege unerlässlich sind", gibt René Warkus an. Dass dazu viel Fingerspitzengefühl, Wertschätzung und Freude am Umgang mit den Kindern gehören, liegt für ihn auf der Hand. Und so haben am Ende alle etwas von diesen schönen Tagen, in denen sogar ein veritables Zirkuszelt, ein 20-Meter-Chapitau, auf dem Amthof errichtet wurde, mit viel Hilfe und Unterstützung, wie sowohl die Familie Warkus als auch die Schulleiterin betonen: Finanziert vom Förderverein der Schule und vom Schulelternbeirat, wurde das Projekt überhaupt erst möglich. Die Vorbereitungen in Grebenau wurden unterstützt von der Stadt Grebenau, vom Bauhof, von der Feuerwehr, den Lehrkräften und vielen Eltern, die beim Aufbau des Zirkuszeltes mithalfen und dabei schon mal vorab den magischen Zirkusduft, dieses besondere Gemisch aus Holzspänen und Popcorn, aus Zuckerwatte und Zirkustieren, atmen durften. Und dann war es auch bald soweit:

Dreimal hieß es "Manege frei" in Grebenau: Perfekt geschminkt in unglaublich schönen Kostümen betraten 79 Kinder das Zirkuszelt, und die jungen Moderatoren sagten ein Highlight nach dem anderen an: Fakire und Schlangentänze, Trapezkünstler und Zauberer, Clowns und Akrobaten, Trapezkünstler und Seiltänzer, Ziegen- und Taubendresseure. Sie zeigten Witz und präsentierten Geheimnisse. Sie zauberten Kaninchen aus dem Hut, stolperten über ihre zu großen Clownsschuhe, schwebten mit verbunden Augen auf dem Seil, balancierten brennende Fackel und liefen gar über Scherben und Nägel. Sie ließen Ziegen tanzen und schwebten in der Zirkuskuppel, bauten menschliche Pyramiden und brachten sogar gestanden Männern das Schweben bei! Doch das Schönste und Nachhaltigste ist in den Augen der Zirkusmacher das Gefühl, miteinander etwas Großartiges geschafft zu haben, Erinnerungen, die bleiben, die Kraft von Teamgeist, die Magie von Zirkusluft. (pm)+++


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