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FULDA "Ein barockes Feuerwerk"

Jubiläumskonzert im Dom: 30 Jahre JugendKathedralChor Fulda

09.09.19 - Mit hoher Musikalität, eigener großer stimmlicher und stimmbildnerischer Begabung, künstlerischer Ausstrahlung, persönlicher Zuwendung in Freundlichkeit und Strenge ist es Domkapellmeister Franz-Peter Huber gelungen, in vielen Jahren einen Chor aus jungen Menschen zu formen, der aufgrund seiner überzeugenden klanglichen und intonationssicheren Qualität für Fulda und weit über die Grenzen des Bistums und Hessens hinaus zu einem bedeutenden Musikensemble geworden ist. "Ich freue mich auf den großen Auftritt heute Abend", sagte Huber bei der Generalprobe am Samstagnachmittag.

Großer Auftritt im Fuldaer Dom Alle Fotos: Martin Engel

Bischof Gerber

Gespannt warteten die zahlreichen Besucher auf den Auftritt der Chormitglieder. Bei den Vorbereitungen lief bereits alles super: "Wir sind sehr gut drauf und in bester Verfassung." Zu betonen ist besonders, dass sich im JugendKathedralChor Fulda seit Jahrzehnten eine große Zahl von Jugendlichen mit Begeisterung um höchstqualitätsvolle „klassische“ Chormusik versammelt. Hier wird die Meinung, dass junge Menschen heute nur noch durch eine sogenannte Popularmusik zu gewinnen seien, ad absurdum geführt. Im jetzigen Jubiläumskonzert des JugendKathedralChores Fulda - präsentiert mit freundlicher Unterstützung des Lions Club Fulda - wird wieder klar und deutlich werden, dass vokal-instrumentale Kompositionen von Komponisten z.B. des 17. und 18. Jahrhunderts für viele junge Menschen in hohem Maße „populär“ sind. Werke von Giovanni Battista Pergolesi, Jan Dimas Zelenka und Francesco Durante sind von einer jugendlichen Frische und einem Temperament, als seien sie eigens dem JugendKathedralChor „auf den Leib geschrieben.“

Franz-Peter Huber, Chorleiter

Von dem jungen Pergolesi, geb. 1710, er wurde nur 26 Jahre alt, erklingt am Konzertanfang eine Vertonung des 111. Psalms, ein Loblied auf die Wundertaten Gottes. Der fünfstimmige Chor verbindet sich mit zwei Solisten (Sopran/Alt), mit einem fünfstimmigen Streichorchester und der Orgel. Pergolesi gestaltet hier von Anfang an, aber vor allem am Ende eine Musik in faszinierend-virtuoser Freude, die „von den Bänken reißt“.

Im Mittelteil des Konzertes wechseln sich zwei Werke des böhmisch-sächsischen Komponisten Jan Dismas Zelenka (1679-1745) zum David-Psalm 110 und zum Wallfahrtspsalm 127 mit wunderschönen Chorwerken der Romantik ab: Felix Mendelssohn-Bartoldy „Ich danke dir, Herr mein Gott“ (aus dem Oratorium „Paulus“) und von Gabriel Fauré „Cantique de Jean Racine“ (op.11). Und in der Mitte des gesamten Konzertprogramms steht die übersprudelnde Freude. „Sing joyfully unto God“. Hier wird nun auch einmal der „klassische Weg“ mit „feurigem Temperament“ verlassen.

Voller Dankbarkeit denke ich in anlässlich des 30jährigen JugendKathedralChor-Jubiläums an die Bereitschaft von Domkapellmeister Huber und der jungen Chormitglieder, sich auch immer wieder ökumenisch zu öffnen. Regelmäßig und unvergessen fanden gemeinsame Konzerte mit der Kurhessischen Kantorei Marburg statt. Mitten in diese „Ökumene“ hinein gehört wie selbstverständlich der „Lobgesang der Maria“ aus Lukas 1: „Meine Seele preist die Größe des Herrn“, - „Magnificat anima mea Dominum.“ Wie kann man ein Jubiläumskonzert besser beschließen?! Aufgeführt wird hierzu eine Komposition des italienischen Komponisten Francesco Durante (1684-1755). Er war in seiner Zeit der „Komponistenmacher“, viele angehende Komponisten, auch. G.B.Pergolesi, ließen sich von ihm ausbilden. Auch J.S. Bach scheint das Durante-„Magnificat“ gekannt zu haben.

Es finden sich Parallelen in Bachs „Magnificat“ (1723) zum „Magnificat“ von Durante. Dessen Komposition für vier Solisten, vierstimmigen Chor, Streichorchester und Orgel ist ein besonders wichtiges Dokument für das 18. Jahrhundert, in dem sich Vieles auflöst und verändert. Die alten Kompositionsregeln eines Palestrinas treten in „Streit“ mit dem „stilo moderato“ (dem modernen Stil) der aufkommenden Frühklassik. Das macht dieses Werk für die Aufführenden besonders reizvoll und für die Zuhörer ganz sicher spannend.

Im Anschluss an das große Konzert überreichte der Lions-Club Fulda noch einen Spendenscheck an Franz-Peter Huber und seinen JugendKathedralChor Fulda. (nb/pm) +++


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