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Geschlossen stehen die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt hinter dem seit Jahren von Kaufland gehegten Wunsch, sich in Bad Hersfeld anzusiedeln. - Foto: © Kaufland

BAD HERSFELD Regionalversammlung hat letztes Wort

Kaufland-Projekt geht in entscheidende Phase: Elektro-Shuttle als i-Tüpfelchen?

19.09.19 - Die avisierte Kaufland-Ansiedlung auf dem Schlachthof-Areal am Peterstor geht jetzt in die entscheidende Phase. Geschlossen stehen die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt hinter dem seit Jahren von Kaufland gehegten Wunsch, sich in Bad Hersfeld niederzulassen. Als Investor agiert Walter Rossing, Geschäftsführer der Rosco-Unternehmensgruppe (OSTHESSEN|NEWS berichtete mehrfach).

Die avisierte Kaufland-Ansiedlung auf dem Schlachthof-Areal am Peterstor geht jetzt ...Fotos: Stefanie Harth

Wie der Investor berichtet, ist inzwischen der von der Regionalversammlung Nordhessen auferlegte Vorlagenkatalog abgearbeitet worden. Gibt die Stadtverordnetenversammlung in ihrer nächsten Sitzung am Donnerstag, 26. September, grünes Licht, werden die entsprechenden Antragsunterlagen für das Raumordnungsverfahren zeitnah beim Regierungspräsidium Kassel eingereicht. Bereits im Dezember wird die Regionalversammlung sich mit der Thematik auseinandersetzen.

Einen Lösungsansatz, um eine bessere Anbindung an die Innenstadt zu erreichen, hat Walter Rossing ebenfalls parat. Elektro-Shuttles könnten zwischen dem Einkaufsmarkt und zentralen Punkten in der Innenstadt pendeln. "Damit würde die Unterführung zur Breitenstraße generalüberholt und aufgewertet, Kaufland quasi in die 'City' integriert und zugleich ein menschen- und umweltfreundliches Konzept kostenloser Stadtbeförderungen umgesetzt werden", sagt der Unternehmer. "Gerade für Menschen, die nicht mobil sind, wäre das ein sinnvolles Angebot."

Der Kavalir, ein Fahrzeug mit Elektroantrieb, ist ein menschen- und umweltfreundliches ...

Erste Einblicke über die Möglichkeiten, die ein Elektro-Shuttle in seinem Gepäck trägt, gibt den Ausschussmitgliedern Professor Silja Hoffmann, Expertin für intelligente und multimodale Verkehrssysteme an der Universität der Bundeswehr in München. "Bauliche Anforderung ist zunächst, dass die Unterführung passiert werden kann", sagt die gebürtige Bad Hersfelderin. "Ich würde auf eine schmale Variante – ähnlich eines Skilifts, der bis zu vier Personen Platz bietet – setzen, damit Radwege oder enge Gassen passiert werden können."

Die Fahrzeuge könnten entweder mit oder ohne Fahrer (automatisiert) betrieben werden. Zudem könnten sie entweder nach einem festen Fahrplan verkehren oder nach Bedarf (on demand) eingesetzt werden. "Das müssen Sie entscheiden", gibt Hoffmann den städtischen Politikern mit auf den Weg. "Mit einem solchen System könnte man die komplette Innenstadt erschließen – es könnte quasi eine Tram ersetzen." Die Chancen, Fördermittel zu erhalten, stünden "ganz gut".

In Bad Birnbach (Kreis Rottal-Inn) hätte sich der autonom fahrende Elektrobus der Deutschen Bahn, der im öffentlichen Nahverkehr pendelt, zu einer touristischen Attraktion entwickelt. Ein schlüssiges Konzept, eine Anbindung von Kaufland an die Innenstadt zu gewährleisten, scheint gefunden zu sein. Doch bevor es in die Detailplanung geht, gilt es, die Regionalversammlung Nordhessen von der Kaufland-Unternehmung und der damit verbundenen Abweichung vom Regionalplan zu überzeugen. (Stefanie Harth) +++


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