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Bürgermeister Stefan Schwenk, Landrat Bernd Woide, IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt, Frau Lasslop, Geschäftsführer Markus Lasslop und Professor Jörg Wellnitz (von links) beim Unternehmertreffen in Hünfeld - Fotos: Hans-Hubertus Braune

HÜNFELD 19. Unternehmerabend im Lokschuppen

Professor zweifelt: Ist das Elektroauto einfach nur sexy für das Branchenimage?

27.09.19 - Wer bisher von der Elektromobilität überzeugt war und meinte, damit die Welt retten zu können, der hat seit Donnerstagabend zumindest Zweifel. "Ich bin sprachlos", "ich auch" - das waren nur zwei der ersten Kommentare zum Vortrag von Professor Dr.-lng. Prof. h. c. Jorg Wellnitz von der Technischen Hochschule lngolstadt zum Thema "Zukunft der E-Mobilität". Wellnitz mischte die Meinung beim 19. Unternehmertreffen im Hünfelder Lokschuppen kräftig auf.

Wellnitz, der in der Medienwelt und vor allem auch bei E-Mobilität-Befürwortern umstritten ist, glaubt nicht, dass sich das Elektroauto als massentauglich erweisen wird. Und schon gar nicht könne dies das Weltklima retten. Mit einigen Anekdoten und rasantem Tempo untermauerte Wellnitz seine Einschätzung mit vielen Zahlen und Vergleichen. Die Autohersteller nutzen den Hype um Elektroautos zu Imagezwecken, es sei eben aktuell "sexy". Die Elektroautos würden das Flottenangebot nur ergänzen. Es werde immer mehr Autos geben, die Verbrennungsmotoren blieben das Maß aller Dinge. Deutschland verspiele sein technisches Knowhow und seinen Vorsprung im internationalen Wettbewerb. In der Gesamtbetrachtung spart man kaum CO2 ein. Bereits bei kleineren Stückzahlen müsse mit großem Aufwand Lithium, Kobalt und seltene Erden eingesetzt werden. Auch die Stromkosten würden steigen, schließlich wolle der Staat die Steuern einnehmen und die Mineralölsteuer bei einem flächendeckenden Wandel zu E-Autos verlagern.

Zahlreiche Gäste kamen am Donnerstagabend in den Lokschuppen

Dr.-lng. Prof. h. c. Jorg Wellnitz von der Technischen Hochschule lngolstadt ...

IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt

Auf Einladung der Firma Johann Lasslop trafen sich zahlreiche Unternehmer und Vertreter aus Politik und Verwaltung zu diesem beliebten Netzwerkabend. Hünfeld sei neben Fulda der wirtschaftliche Hotspot im Landkreis Fulda. Zahlreiche mittelständische Unternehmen haben hier ihren Sitz. "Was sich liebt, das neckt sich", sagte IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt zur "Rivalität" der beiden Zentren. Was die Regionen verbindet: Die Firmenchefs der unterschiedlichen Betriebe und Branchen pflegen einen engen Austausch und Netzwerk. Ein echtes Qualitätsmerkmal für die osthessische Wirtschaftsszene.

Bürgermeister Stefan Schwenk

Landrat Bernd Woide

Das war auch beim Unternehmertreffen im Lokschuppen so. "Hünfeld ist nach Fulda der mit Abstand wichtigste Arbeitsplatz- und Wirtschaftsstandort im gesamten Landkreis Fulda. Ihnen ist das sehr präsent, auch wenn das in Fulda selbst manchmal weniger wahrgenommen wird. Es ist aber gerade diese Partnerschaft mit dem Handwerk und mit Industrie und Handel, die einen Standort ausmachen. Sie erwirtschaften das Fundament, auf dem wir Kindergärten, Freizeitanlagen und vieles andere mehr bauen können. Das ist wiederum für sie unverzichtbar, damit sie qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und halten können. Diese Partnerschaft, ja ich meine manchmal auch Schicksalsgemeinschaft, ist ein positives Markenzeichen für unsere Stadt, aber auch für die ganze Region", sagte Bürgermeister Stefan Schwenk.

Zum Beginn des Abends stellte Moderatorin Sabine Bodtländer das Gastgeberunternehmen vor und führte charmant durch das kurzweilige, interessante Programm. Die Firma Johann Lasslop hat ihren Ursprung in Hilders in der Rhön und ist seit mittlerweile 33 Jahren in Hünfeld vertreten. In der Öffentlichkeit ist das Unternehmen nicht so bekannt, da es hoch technisierte Produkte für den Weltmarkt herstellt. Als international agierendes Unternehmen hat sich Lasslop zu dem Spezialisten in Design Entwicklung und Herstellung von hochwertigen induktiven Bauteilen etabliert. Airbus gehört zum Beispiel zu den Direktkunden. "Wir wollen immer zwei Schritte voraus sein", sagte Geschäftsführer Markus Lasslop. Er beschäftigt Fachkräfte unter anderem aus Ägypten, Libyen oder Pakistan. Aber auch Hünfelder, die bislang noch auswärts in der Branche arbeiten, haben Interesse, in die Region zurückzukehren.

Landrat Bernd Woide und IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt dankten dem Unternehmen. "Wir kennen uns seit unserer gemeinsamen Zeit bei den Wirtschaftsjunioren", sagte Gebhardt. Er machte deutlich, dass ein gut funktionierendes Netzwerk die Region auszeichne. Neben all der Digitalisierung sei das persönliche Wort wichtiger denn je. Er lobte die Standortinitiative der Hünfelder und die "Kümmerer" im Rathaus. Nach dem knapp zweistündigen offiziellen Teil diskutierten die Gäste bei Leckereien aus der Zuspann-Küche über die aktuellen Themen und Herausforderungen. Professor Wellnitz übernachtete übrigens bei den Mönchen. (Hans-Hubertus Braune) +++


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