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Elf neue Azubis starteten am 1. August ihre Ausbildung bei Fehl + Sohn. - Fotos: Fehl + Sohn

FREIENSTEINAU In Zeiten des Fachkräftemangels

Elf neue Azubis für Fehl und Sohn: ein Konzept, das von der Norm abweicht

17.10.19 - In Zeiten des Fachkräftemangels ist das schon eine ziemlich ungewöhnliche Nachricht aus der Vogelsberger Gemeinde Freiensteinau: die Firma Fehl und Sohn hat zum 1. August elf neue Azubis eingestellt. Während andere Firmen, vor allem im ländlichen Raum, freie Azubi-Stellen nicht besetzen können, setzt der Vogelsberger Handwerksbetrieb vor allem auf Mitarbeiter-Bindung. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS erzählt Geschäftsführer Oliver Fehl, warum er und sein Team in Sachen Azubis von der Normalität abweicht.

Oliver Fehl und Manuel Meub Fotos: Luisa Diegel

"Man muss sich auf jeden Fall von der Masse abheben, wenn man junge Leute für sein Unternehmen gewinnen möchte. Wichtig ist, eine Ebene zu finden, um auf Augenhöhe zu kommunizieren, denn 16-Jährige ticken eben nicht so wie 35-Jährige", findet er. Seine insgesamt 180 Mitarbeiter führt er nach einem Drei-Säulen-Modell: "Dazu gehören Mitarbeiter-Bindung, Ausbildung und Mitarbeiter-Gewinnung." Denn das Wohl der Mitarbeiter steht für ihn an erster Stelle. Deshalb entwickelt er auch gemeinsam in seinem Team Visionen und Ziele für die Firma - alles basierend auf Vertrauen und Ehrlichkeit. Außerdem investiert der Betrieb für Sanitär, Heizung, Lüftung und Elektro etwa 130.000 Euro in Sonderzahlungen für seine Mitarbeiter. Zusatzversicherungen, Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder einen Einkaufsgutschein für die heimischen Supermärkte kommen noch dazu.

Die Firma Fehl und Sohn in Freiensteinau

Die Berufsausbildung gehört seit Anfang an zur Firmenphilosophie dazu. "Mein Großvater stellte 1946 den ersten Azubi ein. Seit Firmengründung haben etwa 180 Menschen ihre Ausbildung in unseren Unternehmen absolviert." Die Palette an Ausbildungsberufen im Handwerksbetrieb ist vielfältig: "Wir bilden fünf Berufe aus: Anlagenmechaniker, Elektriker, technischer Zeichner, Bürokaufmann/fau und Fachlagerist." Im diesjährigen Ausbildungsjahr konnte die Firma alle Ausbildungsplätze besetzen. Und das hat verschiedene Gründe, wie uns Oliver Fehl verrät. "Wir tun vieles, um jedes Jahr Nachwuchs für unsere Firma zu gewinnen." Ab 14 Jahren bekommen Schüler bei Fehl und Sohn die Möglichkeit, durch Ferienjobs oder Praktika in den Job und die Firma hineinzuschnuppern. Auf Social Media ist das Unternehmen außerdem aktiv, um die Jugendlichen über freie Stellen zu informieren. Mit Werbeaktionen in Schulen sollen potenzielle Azubis ebenfalls aufmerksam werden.

Neben den vielen Aktionen, die die Firma zur Gewinnung von neuen Auszubildenden ins Leben gerufen hat, leistet auch die Gemeinde ihren Beitrag: "Sie fördert Azubis, die in der Gemeinde Freiensteinau ihre Ausbildung machen, neben ihrem Gehalt mit 100 Euro zusätzlich", freut sich Fehl. "Wo gibt es das heutzutage schon?" Wohl auch deshalb ist in diesem Jahr für elf Auszubildende die Wahl auf die Firma Fehl und Sohn gefallen.

Der Azubi-Ausflug ist für die Lehrlinge im Jahr immer ein Highlight. Fotos: Fehl + Sohn

Und diese bekommen auch während ihrer Ausbildung viele Vorteile geboten, beispielsweise durch den Austausch bei dem jährlichen Azubi-Tag. In der eigenen Lehrlingswerkstätte können sie sich entfalten und gleichzeitig bei einem von der Firma selbst entwickelten Bonusprogramm für gute Leistungen Punkte sammeln, die nach dem Ausbildungsjahr als bares Geld ausbezahlt werden. "Außerdem haben unsere Auszubildende die Sicherheit, dass sie danach unbefristet übernommen werden." (Luisa Diegel) +++


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