Nachgedacht im November: Zeit zum Innehalten

03.11.19 - Wenn die Zeit zurückgestellt ist und die Bäume ihr Laub fallen lassen, bewegen wir uns in Richtung Jahresende. Für viele ist der November zwischen Oktober und Dezember ein Zeitspanne, die weniger Euphorie auslöst als so manch anderer Monat. Das mag wohl daran liegen, dass der November Feste bereithält, die uns an unser Lebensende erinnern.

Allerheiligen und Allerseelen lassen im Gedenken an die Heiligen und uns vorausgegangenen Menschen Erinnerungen wach werden, die Schmerzen können, der Totensonntag Ende November lässt auch die evangelischen Christen über den Tod und das Ende nachdenken. Viele Menschen aber umgehen diese Tage - was geht es sie schon an?

Aber im Grunde genommen sind diese Momente im Leben nichts, was wir meiden sollten oder aus dem Kalender gehört. Menschen müssen sich ihrer Endlichkeit bewusst werden, Menschen sollen auch der Menschen gedenken, die Teil ihres Lebens waren und bereits verstorben sind.

Das Leben passiert in der Spannung des Todes, es ist eigentlich nur richtig möglich, weil wir irgendwann sterben müssen. Nur dieser Gedanke kann uns wieder in die richtige Richtung führen: Lebe ich so, wie ich es mir vorgestellt habe? Was in meinem Leben macht mich schon jetzt lebendig tot? Was in meinem Leben sollte ich sterben lassen, um zu wertvollerem Leben zu kommen? Was in meinem Leben bereichert mich und ist deswegen schützenswert?

Der November ermöglicht uns Menschen ein Innehalten, anders als im Advent, in dem wir uns dann auf die Ankunft Gottes vorbereiten. Ich sehe den November als eine Zeit investiven Nachdenkens aber auch als Ruhepause, um den Dezember und seine Möglichkeiten in und um Weihnachten ausschöpfen zu können. (Christina Lander) +++