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SVN bemüht, aber Kassel feiert schnörkellosen Pflichtsieg
10.11.19 - Der Fußball-Hessenligist SV Neuhof hielt im Duell David gegen Goliath gut mit, musste sich Hessen Kassel schlussendlich aber trotzdem 1:4 (0:1) geschlagen geben. Ein Doppelschlag kurz nach der Pause brachte den Sieg für die Nordhessen. Für Neuhof traf Baris Özdemir, der belebend war, aber kein Wunder mehr vollbrachte.
Nach dem 1:1 in Baunatal musste Alexander Bär Dogus Albayrak rotgesperrt ersetzen, dafür stand Ahmed Hadzic zwischen den Pfosten. Außerdem starteten David Costa Sabate und Gyorgyi Zarevski für Tim van der Waart van Gulik und Ivan Mamusa. Doch die Nordhessen, die nach dem Trainerwechsel eine eindrucksvolle Form aufweisen können, rissen das Spielgeschehen erwartungsgemäß an sich, bissen sich am SVN aber die Zähne aus. Denn die Gastgeber ließen nicht viel zu. "Der Matchplan ging weitesgehen auf", sagte Neuhofs Trainer Alexander Bär.
Neuhof stand tief und verteidigte gut, bei Kassel fehlte das ein oder andere Mal der letzte Schritt, um gefährlich zu werden. Vor der Pause wurd es dann aber kurz hektisch. Erst klärte ein Neuhofer den Ball von der Linie, kurze Zeit später fiel Adrian Bravo-Sanchez nach Foul von Zarevski und Schiedsrichter Daniel Velten zeigte auf den Punkt. Sebastian Schmeer übernahm die Verantwortung und traf zur Pausenführung (45.). Und hier ging der Matchplan der Gastgeber flöten. "Wir sind zu einem taktisch ungünstigen Zeitpunkt in Rückstand geraten", blickte Bär zurück, klar, dass er mit einem 0:0-Halbzeitstand glücklicher gewesen wäre.
Nach dem Seitenwechsel machte Kassel dann schnell kurzen Prozess. Erst traf Marco Dawid zum 2:0 (51.), kurze Zeit später zirkelte Ex-Profi Alban Meha einen Freistoß ins Netz (53.). Für offensive Belebung bei Neuhof sorgte die Einwechslung von Baris Özdemir, der in der 65. Minute von der linken Seite ins lange Eck traf und verkürzte. Kurze Zeit später fast die identische Szene, diesmal verpasste der Stürmer aber knapp (69.). "Mit Özdemir habe ich dann noch einmal Leben in die Mannschaft gebracht, aber drei Tore Rückstand waren dann natürlich schon viel", erklärte Bär, der im gleichen Atemzug betont, dass es keine Schande sei gegen Kassel zu verlieren.
Neuhof drückte etwas mehr auf den Anschlusstreffer, brachte Kassel aber nur noch selten in Bedrängnis, die dank des starken Starts in den zweiten Durchgang und dem 4:1 durch Mahir Saglik (88.) den Auswärtssieg mit den mitgereisten Fans feiern durften. Für Neuhof richtet sich der Blick Richtung kommenden Sonntag, wenn mit dem FC Eddersheim wieder ein Spitzenteam der Liga in der Kali-Gemeinde aufschlägt.
Zusammenfassend gab sich Bär, trotz der am Ende 1:4-Niederlage, mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. "Es ist kein Ergebnis, das mir Bauchweh bereitet. Mit ein bissche Glück kannst du hier vielleicht sogar einen Punkt mitnehmen", reflektierte Alexander Bär und hob noch einmal hervor, "mit diesem Auftritt können wie für die nächsten Spiele Mut schöpfen." (tw/fvo)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
SV Neuhof: Ahmed Hadzic - Antonio Antoniev, Radek Görner, Aleksandar Anastasov, Fabian Wozniak (75. Petar Krastov), Neven Vujica (46. Ivan Mamusa), Branimir Velic, Gyorgi Zarevski, Kenan Vatic (58. Baris Özdemir), Josip Bagaric, David Costa Sabate.
KSV Hessen Kassel: Maximilian Zunker - Alexander Mißbach, Adrian Bravo Sanchez, Sebastian Schmeer (75. Mahir Saglik), Frederic Brill, Sergej Evlkjuskin, Alban Meha, Tim Philipp Brander, Marco Dawid (83. Nasuf Zukorlic), Lukas Iksal (73. Jon Mogge), Nael Najjer.
Schiedsrichter: Daniel Velten (Schöffengrund).
Zuschauer: 450.
Tore: 0:1 Sebastian Schmeer (44., Foulelfmeter), 0:2 Marco Dawid (51.), 0:3 Alban Meha (53.), 1:3 Baris Özdemir (65.), 1:4 Mahir Saglik (88.). +++