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Ordnungspolizeibeamter Jan Müller (li.) und Bürgermeister Thomas Fehling bei der Arbeit in der Bad Hersfelder Fußgängerzone. - Foto: Stadt Bad Hersfeld

BAD HERSFELD Pöbeleien sind an der Tagesordnung

Unterwegs mit der Ordnungspolizei: Bürgermeister schiebt "Außendienst"

13.11.19 - Rund zwei Stunden lang hat Bürgermeister Thomas Fehling den Mitarbeiter Jan Müller vom Fachbereich Ordnungsdienste bei seinen Verkehrskontrollen in der Bad Hersfelder Fußgängerzone begleitet. Fehling, der als Bürgermeister automatisch auch Chef der lokalen Verkehrsbehörde ist, wollte sich vor allem einen persönlichen Eindruck von der Arbeitssituation der städtischen Ordnungspolizeibeamten verschaffen. Deren Alltag bei der Ahndung von Ordnungswidrigkeiten ist nämlich in den letzten Jahren zunehmend schwieriger geworden.

Verbale Aggressionen und Beleidigungen sind fast schon an der Tagesordnung, auch körperliche Attacken sind nicht mehr, wie in früheren Zeiten, absolute Ausnahmen. „Wir sahen uns sogar gezwungen, im Vorjahr bei der Schutzausrüstung der Kolleginnen und Kollegen nachzubessern, um ihre Arbeit sicherer zu machen“, so der Bürgermeister.

Sein Resümee nach dem Einsatz: „Unsere Maßnahme, allein aus Beweissicherungsgründen die Bestreifung immer öfter mit zwei Personen durchzuführen, hat sich bewährt. Das Unrechtsbewusstsein einiger Verkehrsteilnehmer oder Parksünder lässt doch sehr zu wünschen übrig.“

Zweiter Grund für Fehlings „Gang auf die Straße“: Er will „Flagge zeigen“ bei der Einhaltung der Lieferzeiten in der Bad Hersfelder Fußgängerzone. Anfang des Jahres waren die erlaubten Belieferungszeiten verkürzt worden. Damit sollte insbesondere an Vormittagen die Belastung der Innenstadtbesucher durch Staus von Lieferfahrzeugen reduziert werden.

Fehling dazu: „Wir hatten zuvor über ein Jahr lang mit allen Lieferfirmen den Kontakt gesucht und angeboten, mit uns über alternative Lieferkonzepte in der Innenstadt nachzudenken, um die notwendige Verkehre für Fußgänger und Besucher verträglicher zu machen. Die Reaktion war gleich Null.“

„Mein Eindruck, dass sich viele Lieferanten nicht an unsere lokalen Lieferzeiten halten, hat sich leider bewahrheitet. Oftmals werden wohl unsere Verwarngelder schon planmäßig in der Kostenrechnung der Logistiker einkalkuliert.“ Das werde man aber von Seiten der Stadt nicht akzeptieren. „Wir werden unsere Kontrollen aufrechterhalten und notfalls Wiederholungstätern verstärkt auf die Pelle rücken“, so die abschließende Ansage des Rathauschefs. (pm) +++


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