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Horst Geppert, langjähriger Vorsitzender des Heimatkreisverbands Leitmeritz; LBHS Margarete Ziegler-Raschdorf; Fritz Schreiber, stv. Vorsitzender Heimatkreis Leitmeritz; Rudolf Bauer, BDV-Vorsitzender Kreisverband Fulda und Obmann der SL Kreisverband Fulda beim Sudetendeutschen Tag 2017 in Augsburg. (Foto LBHS) - Fotos: LBHS

FULDA Jetzt im Stadtarchiv

Heimatsammlungen von BdV Fulda und Heimatkreisverband Leitmeritz gesichert

25.11.19 - Das Stadtarchiv Fulda übernimmt sowohl die Sammlungen des Heimatkreisverbandes Leitmeritz als auch des örtlichen Kreisverbandes des Bundes der Vertriebenen (BdV). „Die Zukunft der gefährdeten wertvollen Dokumente ist damit dauerhaft gesichert“, freut sich die Beauftragte der hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf.

Die Stadt Fulda unterstützt die Belange der Heimatvertriebenen seit vielen Jahren ...

Ziegler-Raschdorf, die selbst aus Fulda stammt, begrüßt die Entscheidung der Stadt und deren Vorgehen als beispielgebendes Pilotprojekt in Hessen. Viele Heimatsammlungen sind wegen der stetig kleiner werdenden Zahl an Verantwortlichen in den Vertriebenenverbänden aktuell in ihrer Zukunft bedroht. Der von der Stadt Fulda eingeschlagene Weg sei beispielhaft: „Das ist eine sehr gute Lösung. Ich bin nach den geführten Vermittlungsgesprächen froh über die Bereitschaft der Stadt, die Bestände dauerhaft zu sichern. Die Heimatvertriebenen haben nach dem Krieg hier ein neues Zuhause gefunden, sind jetzt in Fulda daheim und inzwischen fest in Stadt und Kreis verwurzelt. Hier ist etwas unauflösbar zusammengewachsen. Daher gehört ihre Geschichte und Kultur nunmehr auch zum hiesigen historischen und kulturellen Erbe. Wie könnte die Eingliederung der Heimatvertriebenen besser zum Ausdruck kommen als durch die Integrierung ihrer Heimatsammlungen in das örtliche Museum und Stadtarchiv?"

Damit werde sichtbar, dass sie endgültig in ihrer neuen Heimat angekommen und aufgenommen sind. Für die Übernahme der Verantwortung über dieses Erbe dankt Ziegler-Raschdorf der Stadt Fulda und ganz besonders  Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. "Mein Dank gilt ebenfalls dem Leiter des Kulturamtes Dr. Thomas Heiler, der sich sehr für die Übernahme eingesetzt hat und diese organisatorisch umsetzt. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, dass die bedeutenden Sammlungen auch für die kommenden Generationen erhalten und sichtbar bleiben.“ Der in Fulda beschrittene Weg sei auch für andere Kommunen, in denen Heimatstuben und Archive von Heimatvertriebenen von Auflösung bedroht sind ein hervorragendes Beispiel.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld betonte, dass sich die Stadt Fulda gerne der Aufgabe stelle, das kulturelle Erbe zu bewahren: „Wir freuen uns, einen Beitrag zur Förderung der Erinnerungskultur leisten zu können. Denn es ist uns ein besonderes und bedeutsames Anliegen, die so wichtige Rolle der Heimatvertriebenen für die Stadt Fulda und deren positive Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg in angemessener Weise zu würdigen.“

Unter den rund 33.000 Heimatvertriebenen, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Stadt Fulda sowie den Kreisen Fulda und Hünfeld Aufnahme gefunden hatten, waren zahlreiche Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Leitmeritz im Sudetenland. Ihr kulturelles Erbe wurde lange Zeit durch den Heimatkreisverband Leitmeritz und das 1984 eröffnete Heimatmuseum in der Schlossstraße gepflegt, wo auch das Archiv des Vereins untergebracht war. Das Schwinden der Erlebnisgeneration hatte für den Verein jedoch einen Mitgliederrückgang und sinkende Beitragszahlungen zur Folge, so dass der Unterhalt durch ehrenamtliche Arbeit nicht mehr gewährleistet werden konnte. In einer ähnlichen Situation befand sich der BdV-Kreisverband Fulda, der aus den gleichen Gründen seine 1983 eingerichtete Heimatstube schließen musste. „Wertvolles Kulturgut drohte unwiederbringlich verlorenzugehen“, erklärte BdV-Vorstandsmitglied Rudolf Bauer. Die drohende Auflösung wurde indes durch die Stadt Fulda verhindert, welche sich bereiterklärt hat, die jeweiligen Bestände in das Stadtarchiv zu übernehmen. Hier sollen sie in Teilen digitalisiert und der Öffentlichkeit für wissenschaftliche Zwecke und Ahnenforschung zur Verfügung gestellt werden. Zuvor müssen jedoch noch mehrere Tausend Bücher, Aktenordner, Chroniken, Verwaltungsdokumente und Briefe gesichtet und erfasst werden. Da die Sammlungen gleichfalls auch museale Objekte wie Trachten und Puppen umfassen, ist auch an eine Dauerausstellung gedacht.(pm)+++


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