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Kleiner Schnitt, große Wirkung: Franzosen lernen am Herz-Jesu-Krankenhaus
08.01.20 - Immer mehr Menschen werden durch Leiden des Hüftgelenks in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Spezialist auf dem Gebiet der minimalinvasiven Hüftendoprothetik ist das Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda. Als Vorreiter der Operations-Methode "SuperPath®" ist das HJK eine von bundesweit 40 Kliniken, die diese Technik anbieten. Kürzlich hatte Chefarzt Dr. med. Jörg Beardi, Facharzt für Orthopädie, Chirurgie, Unfallchirurgie und spezielle Unfallchirurgie, internationalen Besuch aus Frankreich.
Allein um die spezielle endoprothetische Operationstechnik in Anwendung zu sehen, besuchten die internationalen Gästen von der Clinique des Franciscaines in Versailles (Frankreich) das Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda . Dr. Amalio Castanedo und Laetitia Haustgen planten zwei Tage ein, um sich mit dem in dieser Technik für Gelenkersatz erfahrenen Dr. Beardi auszutauschen und die innovative OP-Methode kennenzulernen. "Durch minimalinvasive Zugänge bei der Hüftendoprothetik operieren wir sehr gewebeschonend", erklärt Chefarzt Dr. Beardi. Durch einen hochliegenden Zugang zum Hüftgelenk werden Muskeln, Sehnen und Gelenkkapseln geschont. "Nach der Implantation der Endoprothese sind die Patienten schnell wieder mobil. In der Regel können sie drei Stunden später schon wieder aufstehen und über den Gang des Krankenhauses laufen. Im Ausland werden diese Eingriffe sogar ambulant durchgeführt."
In der Regel gibt es mehrere Methoden, diesen künstlichen Hüftersatz mittels Endoprothesen zu operieren. Zum einen durch vordere Zugänge. "Die haben allerdings das Problem, dass der Schnitt aufgrund des Oberschenkelmuskels bei unerwarteten Situationen nicht vergrößert werden kann." Die hinteren Zugänge sind laut Dr. Beardi bei Hüftimplantaten die besseren Zugänge. Allerdings gäbe es hier eine höhere Rate des Herausspringens. "Die Methode, die wir anwenden, verbindet die Vorteile beider Techniken. Alle Muskeln sowie die Gelenkkapsel bleiben erhalten."
Das Herz-Jesu-Krankenhaus war eines der ersten Krankenhäuser, das die "SuperPath®"-Methode angewandt hat. Aus genau diesem Grund ist es eines von wenigen Referenzhäusern in Deutschland, in welchem sich internationale Kollegen diese OP-Technik anschauen können. Dr. Amalio Castanedo und Laetitia Haustgen haben den Chefarzt der Abteilung Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin bei Hüft-Operationen begleitet und konnten das Theoretische in der Praxis gleich selbst erfahren. Währenddessen haben sie sich mit dem Experten ausgetauscht, Fragen gestellt und viele Erfahrungen mit auf den Weg bekommen. Besonders beeindruckend für den internationalen Besuch: "Mit Theresa Happ als Full Function Faster Nurse® haben wir eine speziell ausgebildete Arzthelferin, die die Patienten von Anfang an begleitet und als Ansprechpartnerin bzw. Koordinatorin dient." Im Anschluss an die Hospitation im Dezember 2019 in Deutschland zeigten sich die beiden Mediziner aus Frankreich sehr beeindruckt von der Operationstechnik, die sie zukünftig auch in ihrer Clinique des Franciscaines in Versailles etablieren möchten.
Dr. Beardi selbst genießt den Austausch mit seinen Kollegen aus aller Welt: " Es ist interessant zu sehen, wie es in anderen Ländern ist und ich muss feststellen: Alle Gesundheitssysteme haben ihre positiven und negativen Seiten. Vor allem der fachliche Austausch ist für beide Seiten sehr lehrreich und macht viel Freude." Dr. Beardi selbst nimmt gerne an internationalen Kursen teil: "Man hat immer mit sehr erfahrenen Kollegen zu tun und kann vieles aus dem Austausch mitnehmen. Es ist wie in allen anderen Berufen: Man lernt nie aus." +++
Das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda ist für überdurchschnittlich gute Leistungsqualität bei Hüftgelenkersatz nach hüftgelenknahem Oberschenkelhalsbruch für das Verfahrensjahr 2018 durch die AOK Hessen ausgezeichnet worden. Außerdem ist die Klinik in den Gebieten der Gallenblasenoperationen bei Gallensteinen, der Therapie bei Verschluss eines Leistenbruchs sowie Appendektomien (Blinddarmentfernungen) mit den begehrten AOK-Qualitätssiegeln prämiert für überdurchschnittlich gute Versorgungsqualität. Der Kniegelenksersatz bei Gelenkverschleiß (Arthrose) schneidet auch mit guten medizinischen Resultaten laut der QSR-Datenanalyse (Qualitätssicherung mit Routinedaten) der AOK ab.
Hinweis für Patienten:
Die individuellen Ergebnisse und Aktivitätsniveaus nach der Operation variieren und hängen von vielen Faktoren ab, darunter Alter, Gewicht und vorheriges Aktivitätsniveau. Mit der Operation sind Risiken und Erholungszeiten verbunden, und es gibt bestimmte Personen, die sich keiner Operation unterziehen sollten. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Fragen oder Bedenken im Zusammenhang mit der Operation und / oder Genesung haben.
Note to patients:
Individual results and activity levels after surgery vary and depend on many factors including age, weight, and prior activity level. There are risks and recovery times associated with surgery and there are certain individuals who should not undergo surgery. Please consult your healthcare professional if you have any questions or concerns related to your surgery and/or recovery.