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Vortrag im Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda - Fotos: Günter Fenchel

FULDA Auftaktveranstaltung

Vortag „Feuerwehren in der NS-Zeit“ im Deutschen Feuerwehrmuseum

18.12.19 - Unter dem Motto „Nächster Einsatz: Ihre Geschichte!“ läuft seit 1. September 2019 das Projekt „Feuerwehren in der NS-Zeit“, eine Kooperation zwischen dem Deutschen Feuerwehrmuseum, der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Bundesinnenministerium. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland ähnelt in Bezug auf die NS-Zeit eher einem Puzzle, in dem noch viele Teile fehlen. Das soll sich ändern, und zwar durch Beiträge aus den jeweiligen Feuerwehren selbst heraus. Das bedeutet, dass nicht ein externer Historiker die jeweilige Feuerwehr von außen beleuchtet, sondern dass die Aufarbeitung von innen heraus erbracht und damit auch eher adaptiert und akzeptiert werden soll.

Der Einsatzdienst verlangt nun von den aktiven Feuerwehrfrauen und -männern einen hohen zeitlichen Aufwand. Wie soll man denn da auch noch Geschichte aufarbeiten? Deshalb stehen den Feuerwehren, die sich an dem Projekt beteiligen externe Historiker bereit, die sie begleiten und in ihrer wichtigen Aufgabe unterstützen. Die ersten Teilnehmerinnen sind die Freiwilligen Feuerwehren Bad Kissingen in Bayern, Mannheim in Baden-Württemberg, Marburg in Hessen, Schwedt/Oder in Brandenburg und Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Rahmen des ersten Projektjahres sind auch interne Workshops und öffentliche Vorträge vorgesehen. Für den ersten Vortrag dieser Reihe, die sich mit der vielfach diagnostizierten Spaltung der Gesellschaft, dem Rechtsruck und der Rolle des Nationalsozialismus in der deutschen Erinnerungskultur auseinandersetzen soll, konnte Frank Richter, Theologe, Bürgerrechtler und Politiker, der heute als parteiloser Abgeordnete der SPD-Fraktion des sächsischen Landtags angehört, gewonnen werden.

Im Jahr 2018 hatte er das Buch „Hört endlich zu! Weil Demokratie Auseinandersetzung bedeutet“ (Ullstein, Berlin 2018) veröffentlicht. Die Schrift löste eine Debatte aus. Der Autor setzt sich darin für einen Dialog auch mit Anhänger*innen von Pegida und AfD ein und spricht sich gegen Pauschalverurteilungen aus. In seinem zweiten Buch „Gehört Sachsen noch zu Deutschland? Meine Erfahrungen in einer fragilen Demokratie“ (Ullstein, Berlin 2019) analysiert er den Rechtsruck in den neuen Ländern.

Die gelungene und sehr hochkarätige Auftaktveranstaltung wurde mit einem Impulsreferat von Museumsleiter Rolf Schamberger M.A. eingeleitet. Die sich an den Vortrag von Richter anschließende rege Diskussion wurde von Prof. Dr. Ulrike Weckel, Professorin für Fachjournalistik Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen unterstützt von Dr. Clemens Tangerding souverän moderiert. (pm) +++


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