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Joachim Manke inmitten seiner Schützlinge, die sich genüsslich über das Getreideschrot hermachen. - Fotos: Marion Eckert

BAD KISSINGEN Idee von Revierleiter Joachim Manke

Waldschweine im Rupbodenener Wald: Sechs Hektar traumhaftes Revier

15.01.20 - Genüsslich schmatzen die sieben Schweine in der Silage. Mit ihrem Rüsseln wühlen sie den Haufen immer wieder durch, auf der Suche nach Köstlichkeiten. Es wirkt auf eine gewisse Weise beruhigend, ihnen beim fressen zuzuschauen. Der Genuss und die Freude, mit der sie sich ganz und gar dieser Aufgabe widmen fasziniert. Die Rede ist von den Rupbodener Eichelmastschweinen, die im Wald auf etwa sechs Hektar ein traumhaftes Revier haben.

So ein paar Latten halten ein echtes Rupbodener Eichelmastschwein nicht auf. ...

Quietschfidel sind die Rupbodener Eichelmastschweine.

Die Idee im Rupbodener Wald Schweine zu halten hatte Revierleiter Joachim Manke. Ihm geht es um eine artgerechte Tierhaltung und Aufzucht, die eine hervorragende Fleischqualität garantiere. „Was wir wirklich brauchen sind gute Lebensmittel. Und wenn es um Fleisch geht, soll es von Tieren sein, die so artgerecht wie möglich gehalten werden.“ Vor anderthalb Jahren hat Joachim Manke mit der Schweinehaltung angefangen. Es handelt sich um zwei alte Haustierrassen, die die Haltung im Freien gut vertragen. Die Duroc-Schweine und ein Mix zwischen Duroc- und Dänischem Protestschwein.

Sechs Hektar Wald mit etwa 200 Jahre alten Eichen und Buchen wurde so eingezäunt, dass die Schweine keine eigenständigen Spaziergänge unternehmen können. Der Zaun wurde zudem so gewählt, dass auch keine Wildschweine in das Gehege kommen. Hierfür mussten Auflagen und strikte Vorschriften des Veterinäramtes erfüllt werden. Auch war eine Genehmigung zur Freilandhaltung notwendig.

Im Zentrum des Areals liegt eine etwa ein Hektar große Wiese. Zwei Hütten dienen als Schlafplätze. Eine große Suhle wurde eigens angelegt, die die Schweine vor allem in Sommermonaten liebend gerne annahmen. „Die Schweine können hier nach Herzenslust suhlen, fressen was Ihnen schmeckt. Gerade ernähren sie sich von Eicheln und Bucheckern“, beschreibt Joachim Manke das schweinische Glück im Rupbodener Wald. „Ich freue mich, wenn ich sehe wie sehr sich unsere Schweine wohl fühlen und völlig relaxt den Tag verbringen.“

Ganz genau kennen die Schweine ihren Boss, der täglich zur Fütterung vorbeikommt. Wenn er zum Futterhaus kommt und ruft dauert es nicht lange und aus dem Wald dringen zunehmend lauter werdende Geräusche. Denn neugierig sind die tierischen Freunde obendrein. Geschickter, als die Leibesfülle es vermuten lässt, springen die Schweine herbei. Ein paar provisorische Holzlatten werden dabei auch schon mal übersprungen oder überklettert. Zugefüttert wird mit Getreideschrot, das Manke von ortsansässigen Landwirten bezieht.

Mit 15 Tieren hat Manke begonnen. Mittlerweile wurden einige geschlachtet, aber im Frühling soll Nachwuchs ins Haus kommen. Zwei Muttertiere sollen gedeckt werden. Interessant sei wie die Tiere in ihrem natürlich Umfeld ein Rudelverhalten ausgebildet haben. Da gibt es zwei weibliche Sauen, die das  Kommando übernommen haben. Es sind
naturgemäß die kräftigsten Tiere des Rudels. „Es sind gesellige, soziale und friedliche Tiere“, hat Manke beobachtet. „Sie leben in einem starken Sozialgefüge und schätzen Körperkontakt. Gerne schlafen sie eng aneinander.“ In den anderthalb Jahren wurde nicht einmal ein Tierarzt benötigt. Frost und Schnee, Kälte und Nässe mache den Tieren nichts aus. „Sie haben sich schnell und gut angepasst und benötigen keine Medikamente.“

Bisher wurden Jungtiere mit gut 20 Kilogramm Körpergewicht gekauft, von Landwirten, die schon eine Offenstallhaltung praktizieren. Die Eingewöhnung klappte stets hervorragend, die Tiere waren an Regen und
frische Luft bereits gewöhnt. Entgegen der üblichen Schlachtung von Mastschweinen mit fünf oder sechs Monaten werden die Rupbodener  Eichelmastschweinen bis zu 18 Monate alt bevor sie geschlachtet werden. Ein Gewicht von 130 bis 150 Kilogramm bringen sie dann auf die Waage. „Die Fleischqualität ist hervorragend“, schwärmt Manke von dem „Gourmet Fleisch“, das kräftiger und schmackhafter sei als herkömmliches Schweinefleisch. „Aufgrund der
Nahrung und der Bewegung sind die Tiere muskulöser. Es gibt kein Fleischwasser.“

Jochen Manke freut sich über jeden der dieses Projekt gut findet und Interesse an hervorragendem Schweinefleisch hat. Vermarktet wird regional an Privatleute, auch zwei Hotels aus der Region zeigen Interesse. Einen Hofladen gibt es nicht, das Fleisch kann einfach über Forstamt Rupboden bezogen werden. Kontakt: www.forst-rupboden.de. Auch auf Facebook sind die Rupbodener Eichelmastschweine vertreten: Die Kommentare der Besucher sind eindeutig: „Was für ein geiles Schweineleben. Das ist das Schweine-Paradies.“ (me) +++


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