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Keine Szene vom 10.02.2020: AKK gibt als CDU-Parteichefin auf. Merkel dankt ihr für den Einsatz und klatscht. - Archivfoto: picture alliance / Sven Simon

BERLIN Kommentar von Christian P. Stadtfeld

Nur Kanzlerin Merkel kann den Herztod der CDU noch verhindern!

11.02.20 - Dieses Spielchen war politisches Kalkül par excellence. Kanzlerin Angela Merkel wollte 2018 den CDU-Parteivorsitz mit allen Mitteln an Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) übergeben, wohl wissend, dass sie dieser Aufgabe nicht gewachsen ist. Niemals hätte AKK ihr das Wasser reichen können und niemals hätte sie ihre Macht gegen die Regierungschefin ausgespielt. Das wusste sie. Und für das Amt der Parteichefin war die "liebe Merkel-Freundin" einfach zu schwach. 

Merkel hatte mit AKK eine perfekte Marionette aus dem kleinen, beschaulichen Saarland installiert, die niemals in der großen Weltpolitik und den Wirtschaftsmächten des Landes akzeptiert würde - auch das wusste Merkel, und sie hat damit bewusst die CDU in die schwerste Krise ihrer Geschichte gestürzt. Im Geheimen führt Merkel noch immer die Union aus Reihe zwei, wenn es sein muss, sogar aus Südafrika!

Jetzt gibt AKK auf, wird ihren Posten als Parteivorsitzende räumen. Die Einsicht von AKK, die Verantwortung für dieses schwerwiegende Schlamassel (zuletzt beim Thüringer Wahl-Desaster) zu übernehmen, verdient Respekt, kommt aber spät und wird vor allem die CDU nicht retten.

Hauptverantwortlich für diese unaufhaltbare Fahrt ins Tal der Bedeutungslosigkeit ist Angela Merkel, ganz allein. Solange sie als oberste Chefin Deutschland regiert, wird keiner der über Jahre massenhaft verloren gegangenen CDU-Anhänger zurückkommen. Sie hat es geschafft, die CDU zu entfremden und überzeugte Stammwähler zu vergraulen. Heute sind die bei den Grünen oder der AfD - beide von Merkel mit ihrer Soft-Politik, ohne klare Meinung, stark gemacht.

Und das alles nur, weil die Kanzlerin machtbesessen ist und Kritiker direkt ausschaltet. Merkel hat das Ohr schon lange nicht mehr beim Volk und an ihrer Parteibasis, die keinen rot-grünen Zeitgeist, sondern eine verlässliche und werteorientierte Politik will.

Mit dem K.O. von AKK dürfte auch dem Letzten klar sein: Der Herztod der CDU kann nur noch verhindert werden, wenn Merkel die politische Bühne verlässt! Hoffentlich kommt auch bei ihr jetzt die Einsicht, sonst erlebt nach der SPD die nächste Volkspartei in Deutschland ihren Untergang. Sie hat es ganz allein in der Hand. (Christian P. Stadtfeld) +++


Christian P. Stadtfeld   Journalist aus Fulda mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Politik und Aktuelles. Reporter, weil es großartig ist, viele Menschen und ihre ganz persönlichen Geschichten kennenzulernen. Chefredakteur von OSTHESSEN|NEWS.



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