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Das Unternehmen Reifen Krieg in Neuhof gehört seit 2018 zu European FinTyre Distribution Limited. Der Konzern ist im Februar insolvent gegangen. - Archivfotos: O|N/Christian P. Stadtfeld

NEUHOF Erste Mitarbeitergehälter gezahlt

Reifen Krieg: "Suche nach neuem Investor verläuft positiv"

05.03.20 - Die deutschen Fintyre-Gesellschaften hatten am 06. Februar das osthessische Unternehmen Reifen Krieg in Neuhof-Dorfborn (südlicher Landkreis Fulda) wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Daraufhin erklärte sich das Amtsgericht Frankfurt am Main als zuständig für die Gruppeninsolvenz und bestellte Rechtsanwalt Miguel Grosser als vorläufigen Insolvenzverwalter.

Wie der vom Amtsgericht Frankfurt am Main für die Gruppe bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Miguel Grosser von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter heute mitteilte, sind bereits erste Insolvenzgeldzahlungen an rund 500 Mitarbeiter erfolgt, die für Januar keine regulären Lohn- und Gehaltszahlungen mehr erhalten hatten. Darüber hinaus stimmte der zwischenzeitlich bestellte Gläubigerausschuss dem Start der Investorensuche zu, mit der ein international führender Transaktionsberater beauftragt wird.

Die Gruppe, die im Wesentlichen auf den Groß- und Einzelhandel mit Autozubehör und Reifen sowie das Anbieten von Serviceleistungen im Zusammenhang damit spezialisiert ist, beschäftigt insgesamt über 1.300 Arbeitnehmer und erzielte nach letzten Zahlen einen Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro. Alle deutschen Gesellschaften der Gruppe sind sowohl leistungswirtschaftlich durch den gemeinsamen Einkauf von Waren bzw. den Bezug von Waren untereinander als auch finanzwirtschaftlich eng miteinander verknüpft.

„Diese Struktur macht es derzeit schwierig, den normalen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wir prüfen aktuell, wie dies gelingen kann. Wir brauchen dazu vor allem eine Einigung mit den finanzierenden Banken wie auch mit den Lieferanten, die neben aufgelaufenen Forderungen auch Eigentumsvorbehalte geltend machen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter zur aktuellen Situation. Da die deutsche Fintyre Gruppe über keine ausreichenden finanziellen Mittel mehr verfügte, unterblieben für rund 500 Mitarbeiter in sieben Gesellschaften die für Januar fälligen Lohn- und Gehaltszahlungen. Für sie konnte nun mit Zustimmung der Agentur für Arbeit in kürzester Zeit die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes bewirkt werden, so dass erste Auszahlungen bereits erfolgt sind.

Die über 600 Mitarbeiter der REIFF Reifen und Autotechnik GmbH (Reutlingen) hatten noch vor dem Insolvenzantrag Löhne und Gehälter für Januar ausgezahlt bekommen. Aber auch für sie wie für rund 200 Mitarbeiter in anderen Fintyre-Gesellschaften wird die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Zeit ab Februar 2020 unter Hochdruck vorbereitet. Sobald die derzeit laufende betriebliche und finanzielle Bestandsaufnahme bei den 16 betroffenen Gesellschaften abgeschlossen und eine gesicherte Datenbasis vorhanden ist, sollen Gespräche mit potenziellen Investoren aufgenommen werden. Der Gläubigerausschuss für die Gruppe gab dazu in seiner ersten konstituierenden Sitzung grünes Licht für einen strukturierten Transaktionsprozess. Damit beauftragte er eine international führende und spezialisierte Beratungsgesellschaft.

„Der Ausgang dieses Investorenprozesses ist völlig offen. Erfreulich ist, dass sich bereits erste Interessenten gemeldet haben. Wir werden jedoch alle Optionen prüfen, um am Ende einschließlich der Arbeitsplätze so viel wie irgend möglich zu erhalten“, so Miguel Grosser. (nb/pm) +++


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