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GROMA-Mitarbeiter Viktor Leongardt mit Frischware - Fotos: Marius Auth

FULDA Corona-Einschränkungen

Umsatzeinbruch im Großhandel: "Nur Solidarität und Lockdown-Lockerung hilft"

15.04.20 - Die Corona-Restriktionen treffen nicht nur das Gastgewerbe hart: Lebensmittelgroßhändler wie Wehner GROMA in Fulda haben Umsatzeinbrüche von mehr als 60 Prozent zu verzeichnen, tonnenweise Frischware für Großkunden der Region musste trotzdem von Lieferanten aus ganz Deutschland abgenommen werden. Florierende Gastro-Lieferdienste würden die Absatzlage jetzt zwar entspannen, meint GROMA-Chef Oliver Wehner - aber nur Solidarität gegenüber heimischen Gastronomen sowie eine schrittweise Lockerung der Corona-Einschränkungen könnten die Branche noch vor Schlimmerem bewahren.

GROMA C&C Frischezentrum in Fulda

Auf 6.000 Quadratmetern werden im Fuldaer Großmarkt insgesamt 20.000 Artikel verkauft, alleine ein Drittel davon Frischware. Wehner hat die Zeitfenster für die nicht konservierten Lebensmittel momentan stets im Blick: drei bis vier Tage für Geflügel, etwas länger für Rindfleisch, Obst und Gemüse, zehn bis zwölf Tage für Molkereiprodukte. "Als die ersten Restriktionen in Kraft getreten sind, haben wir innerhalb von zwei Tagen nur noch 30 Prozent des Umsatzes gemacht. Neben Gaststätten und Hotels wurden über Caterer sonst auch Schulen und Kindergärten mit unserer Ware versorgt - das ist alles schlagartig weggefallen. Gleichzeitig hatten wir natürlich Verträge mit unseren Lieferanten für die gewohnten großen Mengen - das hat auch ein paar Tage gedauert, das alles runterfahren zu können. Lieferanten, die auf Großgebinde spezialisiert sind, ist gerade der komplette Markt in Deutschland zusammengebrochen, und der funktioniert traditionell mit einem großen Warendruck", erklärt Wehner.

Um die Ausfälle zu kompensieren und vor allem die schnell verderbliche Frischware loszuwerden, wurden als erstes die gewerblichen Einschränkungen gelockert - jetzt können auch Privatleute im Großmarkt einkaufen. Die Einschränkung des Sortiments folgte als nächstes: "Es gibt eben nur noch eine Schlagsahne, die Pommes nur noch tiefgekühlt. Die Gastronomen haben dafür Verständnis. Wir sitzen alle in einem Boot: Deren Umsätze sind meine Umsätze, deswegen haben wir auf unserer Website unter gastro@home ein Verzeichnis regionaler gastronomischer Betriebe, die Liefer- oder Abholservices anbieten, aufgebaut, außerdem unseren eigenen Lieferdienst. Der Zuspruch war sofort sehr groß, vor allem im Landkreis Fulda. Die aufblühenden Liefer- und Abholservices der Gastronomen sind auch ein Grund dafür, dass sich unsere Absatzlage etwas stabilisiert hat."

Auf 6.000 Quadratmetern werden 20.000 Artikel angeboten, rund ein Drittel davon sind ...

Wegen der Corona-Restriktionen, vor allem im Gastgewerbe, sei der Umsatz um zwei Drittel ...


Weitere Marktsegmente zu erschließen gestaltet sich im Großhandel schwer: "Die gesamte Tagungshotellerie liegt am Boden. Wir versuchen, unsere Großgebinde, die für Privatkonsumenten natürlich zu umfangreich sind, unter anderem an Kliniken und Seniorenheime, die solche Mengen auch verwenden, zu verkaufen. Es ist jetzt vor allem die Solidarität der Verbraucher mit den regionalen Betrieben, darunter den Gastronomen, die nötig ist, um die Branche vor Schlimmerem zu bewahren. Eine schrittweise Lockerung der Corona-Einschränkungen muss außerdem bald erfolgen, damit ein kalkulierbares Grundgeschäft wieder möglich ist." Von den schnell verderblichen Frischwaren habe man im Großmarkt trotz Ausnahmezustand bisher nur wenig wegwerfen müssen - die riesigen Tiefkühlhallen mit prall gefüllten Regalen machen Wehner dagegen Sorgen, sollte sich die Lockdown-Lockerung noch länger hinauszögern: Selbst tiefgefroren hält sich vieles nur maximal drei Monate. (mau) +++


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