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Die Gastronomie-Betriebe dürfen weiterhin nicht öffnen und nur Abhol- und Lieferdienste anbieten. - Foto: picture alliance/Daniel Karmann/dpa

REGION Brief an Kanzlerin Merkel

Fuldas DEHOGA-Chef: "Vielen Gastro-Betrieben steht das Wasser bis zum Hals"

23.04.20 - In der Gastronomie- und Hotel-Branche herrscht wegen der Corona-Krise Verzweiflung: Bei den Lockerungen der Bundesregierung blieben Restaurants, Cafés und Kneipen komplett außen vor. "Es war schon deprimierend, dass wir gar nicht erwähnt wurden", sagt Andreas Rau, Vorsitzender der regionalen Gastronomen-Gemeinschaft "Rhöner Charme" zu OSTHESSEN|NEWS.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen offenen Brief von Gastronomen aus ganz Deutschland ...

Der Branche fehlt eine Perspektive, ein Licht am Ende des Tunnels der Krise. Deshalb haben sich Dutzende Promi-Köche - darunter Tim Mälzer, Tim Raue und Frank Rosin - große Zulieferer wie Deutschlands größter Fleischlieferant Clememns Tönnies und Großhändler wie die Metro AG mit einem Brief direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt.

Sie fordern eine baldige, verantwortungsvolle Öffnung der Gastronomie unter Wahrung von Hygiene- und Abstandsregeln, eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent, um finanzielle Spielräume zu schaffen und staatliche Direkthilfen.

Andreas Rau, Vorsitzender der regionalen Gastronomen-Gemeinschaft "Rhöner Charme". ...

Steffen Ackermann, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands ...Fotos: O|N

Immer mehr Gastronomen schließen sich dem offenen Brief an, auch der "Rhöner Charme". "Wir müssen den Menschen verständlich machen, dass die Gastronomie mehr als nur ein Wirtschaftssektor ist. Die Gaststätte ist die Zeitung des Dorfes, hier findet gesellschaftliches Zusammenleben statt", so Rau, der das Fuldaer Haus auf der Maulkuppe in der Rhön betreibt, weiter.

"Vielen steht das Wasser bis zum Hals"

Besonders Steffen Ackermann, Vorstand des Fuldaer Ablegers des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) bekommt die Not der regionalen Gastronomen mit: "Viele Betrieben versuchen sich irgendwie mit dem Liefergeschäft über Wasser zu halten, vielen steht aber auch das Wasser bis zum Hals", sagt er zu O|N. 

In der Gastronomie sei die Finanzdecke sehr dünn, die Fixkosten seien mit Personal, Pacht und Lebensmitteln sehr hoch. "Ohne zusätzliche Unterstützung, etwa die Absenkung der Mehrwertsteuer, ist die Einschätzung unseres Bundesverbandes realistisch, das zeigen auch die Rückmeldungen der Region: Dann steht jeder dritte Betrieb vor der Insolvenz", macht Ackermann deutlich.

Er habe aber auch großes Verständnis für das Vorgehen der Politik. "Ich möchte nicht in deren Haut stecken und die Entscheidung treffen. Dennoch wünschen wir uns natürlich eine baldige Öffnung, um einfach ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen." Denn klar sei auch: "Dann ist natürlich nicht alles beim Alten. Es wird über ein Jahr dauern, bis es wieder wie vorher sein könnte." (Christian P. Stadtfeld) +++


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