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Nach der Absage der Festspiele: Der Bad Hersfelder Haupt- und Finanzausschuss hat grünes Licht für Ausfallhonorare gegeben. - Archivfoto: O|N / Carina Jirsch

BAD HERSFELD Grünes Licht für Ausfallhonorare

Absage der Festspiele: Stadt ruft zur Fairness auf

25.04.20 - Nach Absage der diesjährigen Bad Hersfelder Festspiele mussten vielen Mitarbeitern des saisonalen Personals aus den Bereichen Schauspiel, Musik, technische/künstlerische Gewerke, Arbeiter und Stäbe/Kreative nun deren außerordentliche Kündigungen zugestellt werden. Das teilt die Stadt Bad Hersfeld mit.

Gleichzeitig seien jedoch den Mitarbeitern Angebote in Form von Ausfallhonoraren gemacht worden. Für diese Vorgehensweise gab jetzt der städtische Haupt- und Finanzausschuss (HFA), derzeit stellvertretend für Stadtverordnetenversammlung, grünes Licht. Den 135 betroffenen Mitarbeitern soll demnach ein einmaliger Pauschalbetrag in jeweils individueller Höhe angeboten werden. Die Gesamtsumme der zu zahlenden Ausfallhonorare darf laut Ausschuss den Betrag von 450.000 Euro nicht überschreiten.

Der HFA-Vorsitzende Bernd Böhle (FDP) begrüßt die Lösung: "Die Zahlungen waren im Vorfeld nicht unumstritten, umso mehr freue ich mich über die Entscheidung. Die freiwilligen Leistungen sind der überragenden Bedeutung der Festspiele für unsere Stadt angemessen. Die Festspiele sind das wichtigste Alleinstellungsmerkmal Bad Hersfelds und medial wie wirtschaftlich ein sehr wesentlicher Faktor – und das sollen sie auch bleiben."

Festspielintendant Joern Hinkel. Archivfotos: O|N / Hendrik Urbin

Intendant Joern Hinkel zur Entscheidung: "Die kaufmännische Leiterin der Bad Hersfelder Festspiele, Andrea Jung, und ich sind den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses ausgesprochen dankbar für diese Entscheidung über eine zusätzliche freiwillige Leistung der Stadt. Wir sind jetzt in der Lage, den Künstlern und Mitarbeitern aller Gewerke ein Angebot über eine Abfindung zu machen. Jenseits aller komplizierten, nicht immer eindeutigen juristischen Aspekte, die das Thema mit sich bringt, empfindet die Festspielleitung gegenüber unseren langjährigen Mitarbeitern eine Verantwortung.

Es gibt seitens der Regierung immer noch keine eindeutige Regelung, wie mit den Betroffenen aus der Theaterbranche in der Corona-Krise umgegangen wird. Der Stadt Bad Hersfeld und den Vertretern der Festspiele war es bei der Entscheidungsfindung wichtig, dass wir sofort konkrete Unterstützung anbieten und unsere Kollegen nicht noch Wochen oder Monate im Ungewissen lassen."

Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling.

Der Magistrat und Bürgermeister Thomas Fehling hatten mit ihrer Empfehlung die politische Entscheidung vorbereitet. Fehling dazu: "Der Spagat zwischen freiwilligen Leistungen einerseits und der Verpflichtung zum verantwortlichen Umgang mit öffentlichen Geldern andererseits, zumal in diesen Krisenzeiten, ist den Mandatsträger in beiden Gremien nicht leicht gefallen. Ich halte aber die jetzt freigegebenen Mittel für politisch richtig und für eine Zukunftsinvestition.

Dabei geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um unsere Reputation als fairer Arbeitgeber, um den Erhalt der qualifizierten Arbeitskräfte auch für die kommenden Jahre. Für die öffentliche Wahrnehmung der Festspiele im Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die jetzige Entscheidung ein wichtiges und positives Signal - für Festspiele mit Stars und motiviertem Personal in den Zeiten nach Corona.“

Die Bad Hersfelder Festspiele sehen sich mit ihrem Vorgehen in einer ganzen Reihe von anderen Veranstaltern, die versuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. (pm) +++


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