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Streikende Mitarbeiter vor den Werkstoren gab es schon im Juni 2015 - Archivfoto: O|N

GREBENHAIN Wellpappenfabrik im Vogelsberg

280 Arbeitsplätze in Gefahr - STI-Gruppe stellt Standort in Frage 

06.05.20 - Die Geschäftsführung der STI-Gruppe stellt den Standort Grebenhain (Vogelsberg) zur Disposition. 280 Beschäftigte bangten um ihre Arbeitsplätze, teilt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di aktuell mit. Der Belegschaft sei heute mitgeteilt worden, die Aktivitäten von Grebenhain sollten auf andere Standorte des Konzerns verlagert werden. Begründet werde die Maßnahme mit Einbrüchen des Display-Marktes, auch in Folge der COVID-19-Pandemie. Die Herstellung von Displays aus Wellpappe für die Warenpräsentation z.B. in Supermärkten ist ein Schwerpunkt des STI-Werkes in Grebenhain, nachdem 2015 gegen den Widerstand der Belegschaft und des Betriebsrats der wichtige Bereich des Offset-Drucks aus Grebenhain abgezogen wurde.

ver.di sieht in der möglichen Standortschließung auch eine Folge des 2019 völlig missglückten Versuchs, die komplette STI-Gruppe mit mehr als 2.000 Beschäftigten zu verkaufen. Die öffentliche Ankündigung der Verkaufsabsichten führte nach Einschätzung von ver.di zu Vertrauens- und Auftragsverlusten bei wichtigen Kunden aus der Lebensmittelindustrie. Die Rücknahme der Ankündigung im Dezember 2019 konnte diese Entwicklung nicht entscheidend umkehren.

„Es ist bitter, dass nun die Beschäftigten nach mehreren Fehlentscheidungen des Managements in den letzten fünf Jahren die Zeche bezahlen sollen“, sagte am Dienstag Manfred Moos von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft in Hessen. ver.di fordere den Erhalt der Arbeitsplätze, möglichst am Standort in Grebenhain. Bei einer Schließung müsse es Angebote geben, in die weiteren STI-Standorte, insbesondere nach Lauterbach und Alsfeld zu wechseln. „Ansonsten wird es für die meisten Beschäftigten, darunter viele Frauen, schwierig bis unmöglich sein, im strukturschwachen Vogelsberg eine berufliche Perspektive zu finden“, befürchtet ver.di.

Noch im Dezember 2019 hatte die STI-Inhaberin Kristina Stabernack nach dem gescheiterten Verkauf die Belegschaft informiert, „die starke Marke STI Group“ werde weiterentwickelt. Man werde gemeinsam die Stärken von STI weiter ausbauen und sei „auf einem guten Weg“. Daran wird ver.di die Verantwortlichen in den nun anstehenden Verhandlungen erinnern. (pm)+++


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