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Schwere Zeiten aufgrund der Corona-Pandemie bei der Firma Kamax aus dem Vogelsberg. - Archivfotos: Kamax / ON

HOMBERG (OHM) / ALSFELD Geplanter Strategiewechsel

Schwere Zeiten bei "Kamax": Personalkürzungen und Standortschließung?

10.05.20 - Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel: die Corona-Krise macht auch vor der heimischen Wirtschaft keinen Halt. Ein Drittel der hessischen Firmen hat bereits Kurzarbeit angemeldet - die finanzielle Lage ist kritisch. Auch die Vogelsberger Firma Kamax leidet unter der Corona-Pandemie. Sogar so sehr, dass der Zulieferer für die Automobilindustrie Personalanpassungen durchführen muss und derzeit überprüft, ob alle Werke in Zukunft erhalten werden können.

Kaufmännischer Geschäftsführer der deutschen Operations, Christian Diehl und ...

"Bereits zum Jahresende 2019 ist die schwierige Lage in der Automobilbranche durch Covid-19 noch einmal drastisch verschärft worden", erklärt Pressesprecher Marc Kennedy auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. "Sämtliche Automobilhersteller und Zulieferer weltweit sind hiervon betroffen und auch für Kamax bedeutet dies eine zunehmend herausfordernde Entwicklung, die wir sehr bedauern." Das Unternehmen ist deshalb gezwungen, die Zeitkonten der Mitarbeiter zu reduzieren, sie in Urlaub und Kurzarbeit zu schicken. Dies betrifft nicht nur die beiden Werke im Vogelsberg in Homberg (Ohm) und Alsfeld, sondern alle europäischen Standorte der Unternehmensgruppe - auch die USA und Mexiko.

Standortschließung?

Durch die weltweit anhaltende Pandemie plant die Kamax nun einen Strategiewechsel - "hin zu neuen Produkten und Geschäftsfeldern und damit weniger Abhängigkeit von nur einem Markt beschleunigen zu müssen", erklärt Kennedy. Dennoch kommt das Unternehmen nicht umhin, Personalanpassungen durchzuführen, "außerdem müssen wir erneut überprüfen, ob alle Werke erhalten bleiben können". Kennedy weist an dieser Stelle jedoch ausdrücklich darauf hin, dass diese Maßnahmen sich auf alle Werke, und nicht nur die im Vogelsberg, beziehen. Laut dem Pressesprecher seien bereits kürzlich Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen aufgenommen worden, "wir bitten aber um Verständnis, dass wir hier keine genaueren Angaben machen können, solange keine gemeinsamen Lösungen gefunden wurden".

Trotz der schwierigen Zeit blickt das Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft. "Wir sind strategisch auf dem richtigen Weg, um nach den Anpassungsmaßnahmen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und eine langfristige Zukunftsperspektive für die gesamte Kamax-Gruppe sicherstellen zu können."

Zum Unternehmen:

Kein Unternehmen prägt die Stadt Homberg (Ohm) so sehr wie das unabhängige Familienunternehmen Kamax. Seit 1955 ist die osthessische Stadt der Hauptsitz der Firma, die weltweit aktiv ist. Über 900 Mitarbeiter arbeiten auf dem 200.000-Quadratmeter-Gelände, weitere 270 sind am zweiten Standort in Alsfeld aktiv. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 3.500 Mitarbeiter, die die Unternehmensphilosophie leben. "Faszination Automobilindustrie, das ist unser Markt." - Kamax produziert hochfeste Verbindungselemente für den Automobilbau. (Luisa Diegel) +++


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