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"Noble Verbrechen und (k)ein bisschen Liebe" im Theater Mittendrin jetzt als Hörspiel - Fotos: privat

FULDA Ungewöhnlicher Premierenabend

Theater Mittendrin gibt "Noble Verbrechen und (k)ein bisschen Liebe“

10.05.20 - Seit März ist das Leben ein anderes. Weltweit. Das betrifft natürlich auch das Theater Mittendrin, das am 08. März seine letzte Vorstellung hatte. Eigentlich war geplant, dass der TheaterJugendClub am 07. Mai Premiere mit seinem Stück feiert, das die Spielenden seit September proben. Die Wochen vor der Premiere sind meist die intensivste Zeit, mit Probenwochenende und täglichen Proben vor der Premiere. Das alles konnte in diesem Jahr so nicht statt finden. Doch das Theaterprojekt einfach so mitten im Prozess ohne Abschluss zu beenden war ein sehr unbefriedigender Gedanke. So entstand die Idee, eine Hörfassung zu erarbeiten. In Gruppen wurden die drei Akte umgearbeitet, Geräusche gesucht und dann kam es auf jeden einzelnen an. Eigene Texte ohne Spielpartner einsprechen, Lieder einsingen, Gefühle auf dem Sofa ohne Kulisse, Kostüm und Atmosphäre erzeugen.

Obwohl jeder alleine zu Hause seinen Beitrag leistete, fügten sich die Teile zu einem gemeinsamen Werk zusammen, das nun an seinem ursprünglichen Premierentermin, dem 07. Mai um 18 Uhr Online gestellt wurde. In dem Stück begrüßt Mrs Diana Schmuser-Schneppenheim, eine Bordellbesitzerin die Gäste und erzählt ihnen eine Geschichte, die sich um und in ihrem Bordell zutrug.

Es ist die Geschichte um den Gangster Macheath, der die Frauen um sich schart und schließlich von ihnen zu Fall gebracht wird. Bekannt ist der Stoff durch die „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht geworden. Doch die Ursprungsgeschichte ist viel älter und von einem Autor namens John Gay geschrieben. Die Musik dazu komponierte Johann Christoph Pepusch. Auf diesem Urwerk basiert "Noble Verbrechen und (k)ein bisschen Liebe". Die Musik von Pepusch wurde ersetzt durch Standards aus den 1920er Jahren die selbst von den Darstellern umgetextet wurden.

Kein Hörspiel kann das Erlebnis Theater ersetzen: die Aufregung vor einer Vorstellung, das menschliche Miteinander hinter, auf und vor der Bühne, das Raunen im Zuschauerraum, die Reaktionen des Publikums, die anschließenden Gespräche, also das Gesamtpaket sinnlicher Eindrücke für Darsteller und Publikum zur gleichen Zeit. 

Dennoch fand eine Premiere statt, zu Hause auf den heimischen Sofas. Anschließend stießen alle Beteiligten per Videokonferenz an. Schön, dass das Theaterjahr des TJC einen erfolgreichen Abschluss fand. Und doch ist das „nur“ ein Kompromiss und kein Modell für die Zukunft. Theater braucht den live-Effekt.

Wer das Stück hören möchte, der kann das auf der Seite https://www.theater-mittendrin.de/coronaspezial/noble-verbrechen/ Noble Verbrechen und (k)ein bisschen Liebe, frei nach John Gays „Bettleroper“ mit Aila Ewald, Jonna Wehrmeyer, Lena Mihm, Nina Pfeifroth, Aaron Kaib, August Wildner, Camillo Heil, Wilhelm Wildner. Schnitt: Camillo Heil, Wilhelm Wildner, Barbara Gottwald.(pm)+++


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