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Christina Lander ist Autorin bei OSTHESSEN|NEWS für die Serie NACHGEDACHT - Fotos: Hendrik Urbin

REGION Von Christina Lander

Nachgedacht im Mai: Zum Muttertag

10.05.20 - Als ich Anfang des Jahres Mutter von Zwillingen wurde, durfte ich die Monate zuvor nicht glücklich auf die Ankunft meiner Kinder warten, sondern ich wurde am Beginn der Schwangerschaft mit einem Gefühl von Sorge geimpft. Die ersten zwölf Wochen, die Krankenhausaufenthalte und schließlich die frühzeitige Geburt stellten meinen Mann und mich vor die größte Herausforderung in unserer Ehe oder besser gesagt - in unserem bisherigen Leben.

Als Prof. Dr. Repp, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Fulda, vier Tage vor der Geburt der Zwillinge meinen Mann und mich sprechen wollte, wusste zwar noch niemand, wann die Kinder tatsächlich kommen werden - ich war zwar schon im Krankenhaus - aber mir wurde nun erst ernsthaft klar, dass meine Kinder wahrscheinlich viel zu früh geboren werden. Das machte mir unglaubliche Angst. Aber als Prof. Dr. Repp begann, mit uns darüber zu sprechen, was wahrscheinlich passieren wird, kam in mir ein Gefühl der Sicherheit auf. Ich wusste, dass dieser Mann die Verantwortung für das Leben meiner Kinder mehr als ernst nehmen wird und weiß, was er da tut.

Und so wurde alles wahr, was nur vorsorglich besprochen wurde: Notkaiserschnitt, Frühchen-Intensivstation und ein langer Aufenthalt auf der Station H21, dem Perinatalzentrum Fulda. Ich kann Ihnen nicht in Worten beschreiben, wie schwer diese Zeit ist. Die eigenen Kinder in einer solchen Grenzsituation zu sehen, die vielen Schläuche und Hilfsmittel, um das zarte Leben beim Wachsen und Nachreifen zu unterstützen, die unendlich lange Zeit, die vielen schlaflosen Nächte, das war eine unfassbar schwere Situation, nicht nur für mich, sondern besonders für meine Kinder, die einiges zu leisten hatten.

Doch das alles ließ sich meistern, die Mädchen konnten alles langsam und stetig nachholen, was der viel zu frühe Start ins Leben ihnen zuerst verwehrte. Und dass die Mädchen im Perinatalzentrum Fulda versorgt wurden, war ihr großes Glück. Prof. Dr. Repp leitet dort eine erstklassige Station, die aus einem hervorragenden Team besteht. Die Ärzte und Schwestern konnten uns immer wieder das Gefühl von Angst und Sorge nehmen, denn das ernsthafte und zugleich liebevolle Arbeitsklima dort ist beispiellos.

Muttersein musste ich in dieser geschützten Atmosphäre lernen, meine Mädchen mussten dort das Leben lernen, ganz anders als bei den meisten Müttern und Kindern. Die Beziehung zu meinen Mädchen ist deswegen von Anfang an eine ganze besondere, diese intensive Zeit, die über das Normale hinausgeht, wird uns immer verbinden und hat im Klinikum Fulda seinen Beginn gefunden.

Immer wenn ich in den vielen Wochen am Bett meiner Kinder saß, tröstete und stärkte mich ein winziges Detail im Zimmer: über jeder Tür hängt ein Kreuz. Und so wusste ich, dass die H21, die erste Station im Leben meiner Kinder, nicht nur von der Wissenschaft, sondern auch von Glaube, Liebe und Hoffnung bestimmt wird. Herzlichen Dank Prof. Dr. Repp, für all das, was Sie dort möglich machen - Sie haben mir das Größte in meinem Leben möglich gemacht. (Christina Lander) +++


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