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Im Jahr 2006 wurde Armin Meiwes verurteilt - Foto: picture alliance/Frank May/dpa

ROTENBURG/F. Meiwes schmiedet Zukunftspläne

Freundin und Ausgang aus der JVA- So lebt der Kannibale von Rotenburg heute

11.05.20 - Der Anfang klingt für Außenstehende völlig harmlos: Zwei Männer lernen sich im Internet kennen, verabreden ein gemeinsames Treffen. Doch beiden ist bereits zu dieser Zeit klar, ein normales Kennenlernen wird es zwischen ihnen nicht geben.

Armin Meiwes, der später unter dem Namen "Kannibale von Rotenburg" bekannt wird, hatte einen jungen Mann gesucht, den er verspeisen kann. Der 43-jährige Jürgen B. aus Berlin bietet sich an – und reist zu Meiwes nach Rotenburg-Wüstefeld im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Noch in den gleichen Nacht setzen die beiden ihren makaberen Plan durch: Nachdem Jürgen B. 20 Schlaftabletten geschluckt und eine halbe Flasche Schnaps getrunken hat, trennt ihm Meiwes das Geschlechtsteil ab. Meiwes, der selbst in einem Interview angab, den Tisch extra für diesen Anlass hübsch dekoriert zu haben, verspeist, zusammen mit seinem Opfer, dessen Geschlechtsteil. Erst Stunden später tötet er B. mit einem Stich in den Hals, trennt das Fleisch von den Knochen und isst es in den kommenden Monaten.

Kannibale von Rotenburg hat eine Freundin


2006 wird Meiwes zu lebenslanger Haft wegen Mordes und Störung der Totenruhe verurteilt, in den kommenden Jahren zieht er vor Gericht, will das Urteil anfechten. Im Jahr 2018 der letzte Prozess, das Oberlandesgericht Frankfurt entscheidet, dass Meiwes aufgrund „ungünstiger Prognose“ nicht vorzeitig aus der Haft entlassen wird.

Doch der Mann, der einen anderen in Teilen verspeiste, schmiedet nun, laut BILD am Sonntag (BamS) Zukunftspläne. Meiwes Anwalt erklärt der Zeitung, sein Mandant würde nach seiner Entlassung gerne ein anonymes Leben führen. Bereits jetzt dürfe er tageweise - und in der Begleitung von zwei Beamten - die Justizvollzugsanstalt verlassen. Auch eine Frau habe er kennengelernt, mit ihr eine Beziehung aufgebaut.

Sein persönlicher Eindruck von Meiwes: "Er ist immer noch freundlich, zugewandt, höflich. Natürlich ist er äußerlich inzwischen etwas gealtert – von seiner geistigen Haltung her merkt man jedoch keine Veränderung." Mit dem 58-Jährigen, sagt er, gäbe es keinerlei Probleme.

Er hat keinerlei Schuldbewusstsein


Aus Sicht der Sachverständigen ist der Kannibale von Rotenburg jedoch noch immer eine Gefahr für die Allgemeinheit, ein Ermittler erzählte vor drei Jahren der BILD: "Armin Meiwes zeigt in der Haft keinerlei Art von Tatverarbeitung. Er hat eine besondere Geltungsbedürftigkeit, zeigt keinerlei Schuldbewusstsein. Und er fühlt sich in seiner Position bestätigt, nichts Falsches getan zu haben."

Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt hat Anfang des Jahres beantragt, eine vorzeitige Haftentlassung mangels ungünstiger Sozialprognose abzulehnen. Die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Kassel hat über diesen Antrag noch nicht entschieden. (mr) +++


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