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Dieses Szenario bleibt den Richelsdorfern - Stand jetzt - erspart: Das RP Kassel hat die Pläne für den Windpark Nentershausen-Wildeck gestoppt. - Fotomontagen: Gemeinde Wildeck / privat

NENTERSHAUSEN / WILDECK "Nicht genehmigungsfähig"

Regierungspräsidium Kassel sagt Nein zum Windpark Nentershausen-Wildeck

12.05.20 - Das Regierungspräsidium (RP) Kassel hat die Errichtung des Windparks Nentershausen-Wildeck im Richelsdorfer Gebirge auf Waldflächen an der Gemarkungsgrenze der Gemeinden Nentershausen und Wildeck (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) abgelehnt. Nach den Plänen des Wiesbadener Projektentwicklers Abo Wind sollten auf der Vorrangfläche „HEF 15“ sechs rund 240 Meter hohe Windenergieanlagen aufgestellt werden.

Südlich von Nentershausen-Süß sollten die rund 240 Meter hohen Kolosse aus Beton ...

Laut RP hätten Natur- und Artenschutzgründe den Ausschlag dafür gegeben, „dass die Umweltabteilung des Regierungspräsidiums die Anlage für nicht genehmigungsfähig hält“. Vor allem „ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko“ für Rotmilan, Graureiher und Wespenbussard sowie „artenschutzrechtliche Verbotstatbestände“ für Fledermäuse und Schwarzstorch seien Ablehnungsgründe für den Windpark. Abo Wind kann gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.

"Kleiner Sieg" für Windpark-Gegner

Wie ein „kleiner Sieg“ fühlt sich das Nein aus Kassel für die Gegner des Windparks an: „Selbstverständlich begrüßen wir die Entscheidung des RP“, betont Wildecks Bürgermeister Alexander Wirth. „Vor dem Hintergrund der vielen Informationen, die wir zusammengetragen haben, und der Gutachten, die erstellt werden mussten, ist das das richtige Ergebnis. Wir freuen uns, dass wir den ersten Schritt erfolgreich hinter uns gebracht haben.“

Das sieht Nentershausens Bürgermeister Ralf Hilmes ähnlich: „Der riesige Aufwand, sachliche Argumente gegen die Errichtung des Windparks zusammenzutragen, hat sich gelohnt“, betont der Rathauschef. „Aufgrund der Zweifel, die wir geschlossen vorgetragen haben, sind die naturschutzrechtlichen Belange sowie der Brandschutz jetzt berücksichtigt worden.“

In diesem Zusammenhang würdigt Hilmes die „Super-Zusammenarbeit“ mit der Gemeinde Wildeck und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg und zieht den Hut vor allen Mitstreitern, wie der Bürgerinitiative „Rettet das Richelsdorfer Gebirge“, den betroffenen Anwohnern sowie den klageberechtigten Umweltverbänden.

"Entscheidung ist nicht nachvollziehbar"

Der Projektierer Abo Wind, der den Windpark seit 2015 plant, hat das hiesige Unterfangen mittlerweile an die Stadtwerke-Kooperation Trianel veräußert, die den Windpark künftig betreiben möchte. Das bestätigt Alexander Koffka, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Abo Wind, gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Scharf kritisiert er die Entscheidung des RP Kassel: diese sei „nicht nachvollziehbar“.

„Wir haben eigens einen unabhängigen Gutachter mit einer sogenannten Raumnutzungsanalyse beauftragt, der zwei Jahre lang untersucht hat, in welchen Bereichen beispielsweise Rotmilane vorkommen. Der Windpark ist aus unserer Sicht und aus Sicht des Gutachters definitiv genehmigungsfähig“, bekräftigt Alexander Koffka. Ob Abo Wind gegen den Beschluss des RP Rechtsmittel einlegen wird, sei noch nicht entschieden. Man wolle die Angelegenheit intern sowie mit dem Betreiber Trianel besprechen. (Stefanie Harth) +++


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