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Katja und Karl-Heinz Ebert vom Gasthof Ebert - Deutsches Haus - Fotos: Carina Jirsch

NEUHOF Abstandsregel nach sechs Bier?

Ebert: "Viel zu riskant" - Deutsches Haus lässt Wirtschaft dicht

14.05.20 - Ein Ende der "Zwangspause" ist in Sicht. Ab Freitag dürfen die Gastronomen in Hessen wieder öffnen. Doch trotz der Lockerungen bleiben vielerorts die Türen von Gaststätten, Cafés und Restaurants geschlossen. Warum? Dafür hat Karl-Heinz Ebert vom Gasthof Ebert - Deutsches Haus in Neuhof klare Worte: 

Auch weiterhin gibt es vorerst nur Außer-Haus-Service: Die Gerichte werden geliefert ...

"Sobald wir einen bestätigten Corona-Fall im Restaurant haben, ist der ganze Laden vorerst dicht. Dann bleibt uns nicht mal mehr das Außer-Haus-Geschäft", so Ebert, der aktuell rund 70 Prozent Umsatzeinbußen verzeichnet. Vor gut zwei Monaten musste die Familie aufgrund der Pandemie ihre Wirtschaft in der Kaligemeinde schließen - und auch weiterhin bleiben die Türen für hungrige Gäste erst einmal geschlossen. Denn zum einen seien die Auflagen der Regierung schwer umsetzbar, zum anderen: "Erklärt mal bitte einem Gast nach dem sechsten Bier die Abstandsregeln. Immerhin tragen wir als Gastwirte gegenüber unseren Gästen und Mitarbeitern Verantwortung." 

Von Hygienemaßnahmen bis Corona-Aufschlag:

Anforderungen an Gastronomen, die sich mehr oder weniger einfach umzusetzen lassen, gibt es genügend. "Trotz allem kann ich nur sagen: Ich möchte keine Security an die Türen stellen, die kontrollieren, ob die Gäste auch wirklich zusammen gehören." Vom Mund-Nasen-Schutz für die Bedienung bis hin zum Hygienespender für den Eingangsbereich: Die Nachfrage steigt, das Angebot ist Mangelware. "Ich habe heute Morgen mit meinen Lieferanten telefoniert und es lässt sich nicht einmal Salz in kleinen Beuteln auftreiben. Diesen Artikel fragt sonst niemand nach." 

Auch im Allgemeinen seien die Preise gestiegen: "Gemüse ist ungefähr 20 bis 30 Prozent teurer geworden. Aus diesem Grund nehmen viele Gastwirte einen Corona-Aufschlag", so Ebert, der diese Option bisher nicht in Betracht gezogen hat. Die vielen Auflagen und Veränderungen lassen den Gastronomen nur wenig Spielraum: Eine Kostendeckung bei Restaurant-Öffnung, was gleichzeitig auch mehr Personal bedeute, ist laut Ebert nur schwer zu erlangen.

Außer-Haus-Geschäft bleibt

"Wir schauen erst einmal wie sich die ganze Situation entwickelt", stimmt seine Frau Katja zu. Denn eine Garantie, dass Restaurants, Bars und Cafés auch wirklich geöffnet bleiben dürfen, gibt es nicht. "Unser Außer-Haus-Geschäft ist bei den Gästen bisher sehr gut angekommen. Viele freuen sich darüber, dass es ein Angebot an Gerichten gibt, die man daheim nicht oder nur selten kocht", sagt Ebert und hält damit vorerst an diesem Angebot fest. "Wir warten erst einmal die nächsten Tage ab - und dann sehen wir weiter." (Julissa Bär) +++


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