"Jetzt erst recht": SPD appelliert, Literatur hörbar und sichtbar zu machen

15.05.20 - Das vorläufige Scheitern der Absicht im Magistrat, die Literaturaktion „Bad Hersfeld liest ein Buch“ in diesem Jahr ausfallen zu lassen, wird von der SPD positiv bewertet. „Diese in der Stadt beliebte Aktion hat im Lauf der Jahre einen festen Bestand an Mitwirkenden im Bereich von Schule, Kunst, Musik, privatem Engagement in Ortsteilen und Literaturzirkeln hervorgebracht – daher sagen wir ganz klar: Gerade in diesem Jahr muss die Aktion durchgeführt werden“, sagt SPD-Fraktionschef Karsten Vollmar.

Klar sei dabei: Alles stehe unter dem Vorbehalt der Pandemie-Regularien. Aber bei „Bad Hersfeld liest ein Buch“ gehe es den Sozialdemokraten gerade um die Menschen, die unter den derzeitigen Beschränkungen leiden würden. Jetzt könne man durch das Lesen eines gemeinsamen Buches ins Gespräch kommen, Hoffnungen, Erfahrungen und auch Gemeinschaft wieder spüren und sich austauschen – entweder im direkten Kontakt oder digital oder auch ganz selbstverständlich über Medien und Presse.

„Der Ausfall der Festspiele, der Ausfall von Begegnungen von Menschen, der Ausfall von Gemeinschaft im grundlegenden Sinne ist überall spürbar. Die Menschen können hier ein Stück Normalität erhalten – und das betrifft alle Altersklassen, ob krank oder gesund, ob allein oder gemeinsam. Hinzu kommt: Durch das breite ehrenamtliche Engagement sei der Kostenfaktor nahe null“, so die SPD-Fraktion.

An Ideen für die Umsetzung, auch in Pandemiezeiten, mangele es nicht: digitale Diskussionsplattformen, Lesen im Schaufenster, Literatur-Gottesdienste mit gebührendem Abstand – all das könne durchgeführt werden. Es komme hinzu, so die SPD, dass das Land gerade erst ein Förderprogramm für solche Aktionen in Höhe von 50 Millionen Euro aufgelegt habe – dort hat man erkannt, dass gerade in Krisenzeiten gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtig ist.

Die SPD appelliert an Magistrat und Jury, mit weiteren geeigneten Ideen und einem sicherlich passendem Buchvorschlag auch in diesem Jahr wieder Literatur in der Stadt hörbar und sichtbar zu machen. „Wenn der Fußball in großen Stadien rollt, wenn Schulen und Einrichtungen langsam wieder öffnen, wenn Regeln des Kontaktes miteinander eingehalten werden – dann kann und soll auch 'Bad Hersfeld liest ein Buch' dieses Jahr nicht scheitern. Es wird anders sein, aber dieses Stück literarische Normalität sollten wir uns erhalten“, meint Karsten Vollmar abschließend. (pm) +++