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Am Ostseestrand soll das Familienhotel von Jufa gebaut werden - Visualisierung: JUFA Fehmarn

BAD HERSFELD Existenzbedrohendes Hotelprojekt

Ehemalige Erholungsstätte Meeschendorf: Gelände frei für Familienhotel

21.05.20 - Viele schöne Erinnerungen teilen generationenübergreifend zahlreiche Einwohner des Landkreises Hersfeld-Rotenburg an einen oder mehrere Aufenthalte in der Erholungsstätte Meeschendorf auf der Ostseeinsel Fehmarn. 200 Betten standen insbesondere für Familien, Klassenfahrten, Ferienfreizeiten sowie Seminare, Fortbildungsmaßnahmen, aber auch für Vereinsfahrten und Aufenthalte für „Jedermann“ zu Verfügung. Der eigene Strand und der direkte Zugang zum Meer machten diese Ferienanlage besonders begehrt. 

Aktuell steht die ehemalige Erholungsstätte, die der Landkreis Hersfeld-Rotenburg nach dem Rückzug des bisherigen Pächters, dem Schülerfreizeitzentrum (SFZ) Ilmenau aus Thüringen an das österreichische Hotelunternehmen Jufa über 75 Jahre verpachtet hat, im Zentrum der Kritik. Katherin Kleingarn, Betreiberin des benachbarten Campingplatzes, ärgert sich über das für sie „existenzbedrohende Hotelprojekt“, berichtete die HNA in ihrer Dienstagsausgabe. Katherin Kleingarn betreibt den Betrieb, den sie vor drei Jahren von ihrem Vater übernommen hat, mit 400 Stellplätzen auf acht Hektar.

Sie kritisiert vor allem die Größe der geplanten Gebäude. Mit einem ersten Entwurf hatte das Unternehmen aus Österreich im Oktober grundsätzlich grünes Licht für einen Hotelbau bekommen mit der Auflage „Halbe Höhe, halbe Länge“. Kleingarn wundert sich, dass diese klaren Ansagen jetzt nicht eingefordert werden. Für die Sitzung des Bau- und Umweltausschusses hatte Jufa die Pläne angepasst: Aus einem 90 Meter langen, viergeschossigen Bau sind drei deutlich höhere Häuser mit einer Höhe des Dachfirstes von 15,4 Metern an der höchsten Stelle in Hufeisenform geworden. Der Komplex habe eine erdrückende Wirkung im naturbelassenen Gebiet um Meeschendorf. Bereits 30 Prozent - ein gutes Dutzend der Dauercamper - hat schon Konsequenzen gezogen und ihren Stellplatz gekündigt. Zwei Vollgeschosse ohne Aufbau wären für sie beim Hotelbau ein Kompromiss.

Am Dienstag hat nun der fehmarnsche Bau- und Umweltausschuss über die Pläne des österreichischen Unternehmens Jufa entschieden, das auf dem „Filetstück“ am Südoststrand mit rund einem Hektar Fläche ein Familienhotel bauen will. „Wir brauchen Hotelbetten auf Fehmarn. Und ein Familienhotel ist umso besser“, bekräftigte vorab Bürgermeister Jörg Weber (SPD). Planungsziel war die Herstellung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Einrichtung eines Hotelbetriebes auf dem Grundstück der bisherigen Erholungsstätte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Dem Vorhabenträger wurde die Überarbeitung des vorgelegten Bebauungskonzeptes aufgetragen; insbesondere sollte das Maß des geplanten Baukörpers hinsichtlich dessen Länge und Höhe modifiziert werden.

Grünes Licht für Variante 3


Der Vorhabenträger ist dieser Forderung nachgekommen, indem er unter Berücksichtigung funktionaler Zusammenhänge und des Schattenwurfes drei Optionen der Baukörperanordnung näher untersucht hat. Die Untersuchung mündet in der „Variante 3“, über die der Bau- und Umweltausschuss beraten hat und beschloss, dass der Vorhabenträger mit dem hergeleiteten Ergebnis „Variante 3“ in die konkreter werdende beziehungsweise verbindliche Planung gehen kann, teilt Benjamin May, Fachbereichsleiter Bauen und Häfen, auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS mit. Mit dem Abriss der Gebäude und dem Neubau des Hotels ist die Erholungsstätte endgültig Geschichte. (gs) +++


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