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FULDA Wie lange geht das noch gut?

"Es kommt niemand. Die Gäste bleiben aus" - Gastronomie in der Krise

27.05.20 - In den letzten Tagen wurden immer mehr Lockerungen der Corona Maßnahmen beschlossen. Trotzdem kämpfen immer noch viele Branchen mit den Folgen der Krise. Auch die Gastronomen durften ihr Türen wieder öffnen, dennoch ist ihre Lage weiterhin existenzbedrohend. Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und geringe Gästezahlen machen den Unternehmern schwer zu schaffen. Die Lage ist angespannt.

Der vielschichtige Maßnahmenkatalog für die Gastronomie stellt die Unternehmer vor große Herausforderungen. "Viele Leute haben einfach kein Verständnis für das, was die Wirte jetzt einhalten müssen. Sie brauchen viel mehr Personal für viel weniger Gäste, die kommen. Der Umsatz ist weniger, die Arbeit dafür aber mehr".

Die Lage in der Gastronomie ist weiter angespannt. Fotos: Carina Jirsch

Anna Hain, Inhaberin des Café Glücks, ist verzweifelt.

Nico Tedesco kann die Krise noch zwei Monate überstehen dann müsst er seine Pizzeria ...

Volker Elm - Inhaber der Kostbar / Casa R ella

Auch Crescenzo Mattera vom La Romantica macht sich Sorgen um sein Lokal. ...

Am Dienstagmittag wurde, nach heftigen Protesten der Gastronomen, die 5 m² Regel von der Hessischen Landesregierung gekippt. Diese schrieb vor, nur einen Gast auf 5 m² Ladenfläche einzulassen. Nun muss "nur" noch der Mindestabstand von 1,50 m eingehalten werden. Die Entscheidung sorgt für eine erste Erleichterung bei den Betroffenen. Konnten dadurch bisher nur wenige Gäste bewirtet werden, bleibt aber auch nach Abschaffung der Regel die Gästezahl niedrig. Anna Hain, Inhaberin des Café Glück in Fulda im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS: "Die Gäste bleiben einfach aus. Auch drinnen, wo wir genügend Gäste hinsetzen könnten. Es kommt einfach niemand, denn die Kundschaft ist verhalten. Es geht kaum einer raus und somit auch nicht ins Café. Unsere Umsatzeinbußen liegen zwischen 80 und 90 Prozent".

Leere Tische und Stühle wo das Auge hinreicht.

Laue Sommerabende auf dem Stadtfest, Konzerte am Domplatz und Musicalbesuche im Schlosstheater – all das wird diesen Sommer anders sein oder sogar gar nicht stattfinden. "Dass der Musicalsommer ausfällt, ist wirklich sehr traurig. Das war der größte Umsatz, den wir immer gemacht haben, die größte Frequenz. Aber nicht nur für mich – die Veranstaltungen waren sehr wichtig für alle Restaurants und auch die Hotellerie. Es ist schade, dass all das nicht stattfinden kann", bedauert Crescenzo Mattera vom Restaurant La Romantica. 

Nach jedem Kunden müssen Tisch und Stühle desinfiziert werden.

Die Einhaltung der Regeln ist essenziell.

Eine Frage steht bei vielen Unternehmern im Raum: Wie lange kann man all das noch finanzieren? Auch in Fuldas Innenstadt hängen viele Existenzen am seidenen Faden. "Ich hoffe, dass ich plus minus null rauskomme in diesem Monat, natürlich auch, weil ich das Personal zahlen muss. Wir haben keine Kurzarbeit angemeldet. Ein bis zwei Monate kann ich das noch tragen, dann müssen wir schließen. Ich habe ein gewisses Alter erreicht, bevor ich an meine Reserven gehe, schließe ich lieber", so Nico Tedesco von der Pizzeria Tomate.

"Die Innenstadt muss wieder lebendig werden. Gehen die Leute bummeln, gehen sie auch gerne essen", so Volker Elm. Dabei setzen die Gastronomen auf die Unterstützung ihrer Mitbürger. Denn eines hat die Corona Krise uns allen gezeigt. Gemeinsam kann man viel schaffen und wo Unterstützung ist, kann es auch wieder bergauf gehen. Daran sollte sich jeder Einzelne von uns immer wieder erinnern. (Michelle Kedmenec) +++


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