Vertragsverlängerung beim OFC "ein großer Vertrauensbeweis"

10.06.20 - Moritz Reinhard verlängert beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach. Das von Geschäftsführer Thomas Sobotzik getaufte "Mentalitätsmonster" soll Teil des Kaders sein, der den OFC wieder an die Spitze der Regionalliga befördern soll. ON|Sport hat mit dem Elterser Reinhard gesprochen.

ON|Sport: Sie haben ihren Vertrag in Offenbach kürzlich verlängert. War es eine einfache Entscheidung, als der Verein sein Interesse signalisiert hat, weiter mit Ihnen zu planen?

Moritz Reinhard: "Für mich war klar, wenn der Verein mir einen neuen Vertrag anbietet, dann werde ich das auf jeden Fall machen. Ich habe mich darüber riesig gefreut. Es ist ein großer Vertrauensbeweis, weil viele Spieler gehen mussten." 

ON|Sport: Durch die Corona-Pandemie wurde die Saison gestoppt, sportlich lief es für den OFC nach einem sehr grauen Herbst wieder besser. Wie würden Sie die Saison bewerten?

Reinhard: "Als Achterbahnfahrt. Die Euphorie war riesig, wir hatten viele erfahrene Spieler mit Richard Weil, Moritz Hartmann und Nejmeddin Daghfous. Es gab eine Aufbruchstimmung. Die ersten Spiele haben wir gewonnen und es war eine unglaubliche Energie im Stadion, sowas durfte ich noch nie erleben. Dann gab es die Trainerwechsel, unter dem Interimstrainer lief es für mich nicht mehr so gut. Vor dem Winter gab es wieder einen Wechsel. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, die mir in Zukunft helfen werden."

ON|Sport: Wie sehen Sie Ihre eigene Leistung?

Reinhard: "Ich habe mich verbessert, technisch und körperlich ist aber noch Luft nach oben. Es ist sehr viel schneller, anfangs hat doch noch was gefehlt, da arbeite ich immer noch dran. Wenn ich gespielt habe oder eingewechselt wurde, habe ich immer alles gegeben, mit mir bin ich zufrieden."

ON|Sport: Im September mussten mit Trainer Daniel Steuernagel, Co-Trainer Max Lesser und Sportdirektor Sead Mehic drei Leute gehen, die Ihren Wechsel zum OFC mit ermöglicht haben. Was war das für eine Situation für Sie?

Reinhard: "Es sind gemischte Gefühle. Es lief nicht gut, aber da ist immer die Frage, ob die Trainer Schuld sind. Da möchte ich mir aber nicht zu viel anmaßen. Ich habe den dreien viel zu verdanken, für mich war das ein Glücksfall, weil ein Regionalliga-Verein normalerweise nicht in der Gruppenliga nach Spielern sucht. Aber so ist Fußball, das ist nicht planbar." 

Reinhard kann Angelo Barletta, hier noch Trainer von Bayern Alzenau, nur positives ...Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

ON|Sport: Mit Angelo Barletta kam im Winter ein erfahrener Ex-Profi als Trainer. Was ist er für ein Typ?

Reinhard: "Er ist ein sehr kommunikativer Typ, ist mit viel Herzblut dabei, als würde er selber noch auf dem Platz stehen. Ich bekomme viel Rückmeldung und Kritik, was ich gut mache und was ich verbessern kann. Das ist wichtig, weil ich in dem Geschäft noch nicht viel Erfahrung habe." 

ON|Sport: Was nehmt ihr Euch für die neue Saison vor?

Reinhard: Das ist jetzt noch schwierig zu sagen, wir konnten das alles noch nicht verarbeiten. Es wird auf jeden Fall eine harte Saison, vermutlich mit 22 Mannschaften. Das wird anspruchsvoll und wir werden jeden einzelnen Spieler brauchen. Jetzt kann man noch nicht richtig sagen, wo man steht."

ON|Sport: Durch das Corona-Virus hat der Sport eine nie dagewesene Situation erlebt. Wie haben Sie sich in der spielfreien Zeit beschäftigt?

Reinhard: "Für mich hat sich nicht viel geändert. Ich habe viel trainiert, bin gelaufen und hab Stabilisationsübungen gemacht. Dann haben wir auch schnell wieder angefangen, zu trainieren. Mein Alltag hat sich da nicht verändert."

Vielen Dank für das Gespräch, Moritz Reinhard! (Tino Weingarten) +++