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"Die Menschen hier in der Region sind super diszipliniert", sagt Osthessens Polizeipräsident Günther Voß. - Fotos: Hendrik Urbin

FULDA 202 Corona-Verstöße in Osthessen

Bilanz von Polizeipräsident Voß: Weniger Kriminalität, Investition in Staatsschutz

10.06.20 - "Die Menschen hier in der Region sind super diszipliniert, abgesehen von der Demonstration am letzten Samstag in Fulda." Das sagt Osthessens Polizeipräsident Günther Voß im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS und zieht damit eine erste offizielle Corona-Bilanz. Er lobt die Bevölkerung für ihre Akzeptanz und seine Kollegen für ihr Engagement. Kritik äußert er aber an einigen der rund 2.000 Demonstranten, die sich nicht an die Abstandsregeln gehalten haben. "Beim nächsten Mal werden wir uns besser darauf einstellen."

In den Monaten März bis Mai wurden in den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg und Vogelsberg insgesamt 202 Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Personen eingeleitet, die sich nicht an die Corona-Regeln gehalten und damit gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen haben. "Das ist landesweit ein sehr guter Schnitt." Vergleicht man die Zahl etwa mit den Fällen in der Main-Metropole Frankfurt, so werden sie dort teils innerhalb von 24 Stunden erreicht. Die Leitlinie des Polizeichefs: "Ist den Kollegen im Streifendienst etwas aufgefallen, was nicht passt, dann haben sie es kommunikativ gelöst - und zwar mit Augenmaß. Mit dieser Strategie sind wir gut gefahren."

Starke Auswirkungen auf den Dienstbetrieb

"Wir als Polizei sind rund um die Uhr für die Bürger da - wir können nicht ausfallen ...

Dennoch stand die Sicherheitsbehörde vor besonderen Herausforderungen. "Wir als Polizei sind rund um die Uhr für die Bürger da - wir können nicht ausfallen und mussten uns der Pandemie schnell mit Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen anpassen." Heißt: Der Dienstgruppen-Rhythmus wurde verändert, die Dienststellen und Streifenwagen mit speziellen Hygieneboxen nach RKI-Standard ausgerüstet, technische Voraussetzungen für Dienst im Home-Office geschaffen, vor allem für Beamte der Kriminalpolizei und die Risikogruppen - um nur einige Beispiele zu nennen.

"Ich war jeden Tag im Präsidium - und habe mich sicher gefühlt", erklärt Günther Voß und dankt seinen rund 1.000 Mitarbeitern für ihr umsichtiges Verhalten und das große Engagement. "Die Erkenntnisse, die wir in den letzten zweieinhalb Monaten gewonnen haben, sind wichtig für die Zukunft."

Polizeipräsident Voß: "Wir haben die Zeit genutzt!"


Die Corona-Zeit wirkt sich auch auf die Statistik aus: Weniger Straftaten, weniger Verkehrsunfälle, dafür aber eine gleichbleibende Anzahl an Betrugsfällen und riesige Fortschritte im Bereich des Staatsschutzes. "Die Kriminalität ist zwar spürbar zurückgegangen, dafür waren wir allerdings sehr erfolgreich im Kampf gegen den Rechtsextremismus", sagt Voß und berichtet von einer Vielzahl an Personen, die anhand eines speziellen Verdachtsrasters überprüft wurden. "Wir sprechen von sogenannten ruhenden Tätern, die wir im Auge haben, gerade nach Taten wie dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke." Die Polizei habe auch deutlich mehr Ermittlungsvorgänge an die Staatsanwaltschaft übergeben können, als im selben Zeitraum des Vorjahres. "Das ist auch ein Erfolg. Wir waren also nicht untätig, sondern haben die Zeit genutzt, Fälle aufgearbeitet und in Prävention investiert." (Christian P. Stadtfeld) +++


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