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Trotz Corona-Pandemie sind die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr einsatzbereit - natürlich mit Mund-Nasen-Schutz ausgestattet. Im Bild Dorian Pfaff von der Feuerwehr Niederaula bei einem Einsatz auf der A 7 - zum Glück gab es "nur" Blechschaden - Foto: Hans-Hubertus Braune

BAD HERSFELD / LAUTERBACH "Feuerwehr ist nun mal ein Handwerk"

Retten und Löschen in Corona-Zeiten - Sicherheit kostet Zeit!

16.06.20 - Rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr geht sie ihren Kernaufgaben "Retten, Löschen, Schützen, Bergen" nach - die Feuerwehr. Auch in Zeiten der Corona-Krise muss diese stets einsatzbereit sein. Doch wie gestalten sich die aktuellen Einsätze unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen? Können zwingend erforderliche Übungen durchgeführt werden? OSTHESSEN|NEWS hat sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld und Lauterbach umgehört.

Im Bild die Feuerwehr Bad Hersfeld bei einem Arbeitsunfall Fotos (7): Feuerwehr Bad Hersfeld

Mit Mundschutz in den Einsatz Fotos (5): Feuerwehr Lauterbach

Die gute Nachricht vorweg: seit ein paar Tagen dürfen die Kräfte der Feuerwehr wieder üben. Und das "wurde auch wirklich Zeit", erklärte Hans-Jürgen Schütz, Stadtbrandinspektor (SBI) von Lauterbach (Vogelsbergkreis). "Unsere Tätigkeiten müssen einfach regelmäßig geübt werden, damit im Einsatz nichts schiefgeht." Die ersten Übungen haben am Wochenende stattgefunden. "Maximal sechs Personen plus ein bis zwei Ausbilder nehmen aktuell teil. Natürlich wird der notwendige Sicherheitsabstand eingehalten, beziehungsweise ein Mundschutz getragen", berichtet Schütz. Es müsse jetzt endlich weitergehen und die Freude darüber sei groß.

"Feuerwehr ist ein Handwerk"

Bei der Feuerwehr Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) wurden theoretische Ausbildungsinhalte während der ersten Phase der Pandemie und auch aktuell durch E-Learning vermittelt, wie Christian Seelig, stellvertretender Stadtbrandinspektor, bestätigte. "Es ersetzt jedoch nicht die praktischen Übungsdienste. Feuerwehr ist nämlich ein Stück weit Handwerk." Die hierzu erforderlichen praktischen Fähigkeiten lassen sich seiner Meinung nach nicht im Wege des E-Learnings vermitteln.

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"Das war ein befremdliches Gefühl"

Die insgesamt 250 Lauterbacher-Feuerwehrkräfte hatten in den vergangenen Wochen wenige Einsätze. Einer blieb jedoch besonders im Gedächtnis: "Es ging dort um einen Brandeinsatz in einer Quarantäne-Wohnung", erinnert sich der SBI. "Bereits auf der Anfahrt wurden wir von der Leitstelle darüber informiert, dass sich eine mutmaßliche Corona-Patientin in der Wohnung aufhält. Wir hatten alle ein mulmiges Gefühl." Der Einsatz ging zum Glück glimpflich aus, Kontakt zur Erkrankten hatte niemand.

Auch in Bad Hersfeld gibt es für solche Szenarien klare Anweisungen. "Die Feuerwehrangehörigen müssen sich im Alarmfall beim Eintreffen am Feuerwehrhaus zunächst die Hände desinfizieren und einen Einweg-Mund-Nasen-Schutz (Einwegmaske) anziehen", erklärt Seelig. "Dies kostet zwar im Alarmfall Zeit, dient aber der Sicherheit der Einsatzkräfte und vermindert die Ansteckungsgefahr." Feuerwehr sei ein Bestandteil der Daseinsvorsorge und daher systemrelevant. "Da sind solche Maßnahmen zwingend und rechtfertigen den Zeitverlust."

Insgesamt seien alle Feuerwehren für den Ernstfall gut ausgerüstet. Anfängliche Schwierigkeiten, wie das Beschaffen der Mundschutze sowie ausreichend Desinfektionsmittel, konnten mittlerweile behoben werden. "An jeder Schutzkleidung hängt ein schwarzer Mundschutz, der im Einsatz natürlich getragen wird", erläutern die Fachmänner. Somit sei die Sicherheit der Bürger auch in Zukunft gewährleistet. (Nina Bastian) +++