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Die 13-Jährige Christel Merz wurde ermordet - der Täter ist bis heute auf freiem Fuß - Foto: Privat

HOSENFELD Wer kann Hinweise zum Täter geben?

Christel Merz: 13-Jährige nach Discobesuch missbraucht und ermordet

25.06.20 - Obwohl der Mord an Christel Merz bereits über 40 Jahre zurückliegt, hofft die Familie und auch die Polizei noch immer, dass das grausame Verbrechen irgendwann aufgeklärt werden kann.

Es ist der 4. November 1973 in der beschaulichen Gemeinde Hosenfeld: Am Nachmittag schleicht sich die 13-jährige Christel Merz heimlich aus dem Elternhaus in Hainzell. Sie trifft sich mit zwei Freundinnen, gemeinsam machen sich die Mädchen auf den Weg zur Disco im Nachbardorf Schletzenhausen.

Christels Mutter ahnt nichts vom Ausflug ihrer Tochter, sie möchte nicht, dass die Schülerin bereits in diesem Alter zum Tanzen geht. Unbedarft setzt sich das Trio über das Verbot hinweg, keine von ihnen vermutet zu der Zeit, dass in der gleichen Nacht etwas furchtbar Schlimmes passieren wird.

Gegen 16:20 Uhr erreichen die Mädchen das "Happy Day", an diesem Sonntag hat die Diskothek bereits früh geöffnet. Christel ist nicht zum ersten Mal hier. Die Freundinnen feiern ausgelassen, tanzen, haben Spaß – genießen ihr noch junges Leben. Knapp drei Stunden später ist die 13-Jährige verschwunden. "Christel Merz galt seit 19 Uhr als vermisst", erklärt Dr. Christine Seban von der Staatsanwaltschaft in Fulda auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS.

Eine umfangreiche Suchmaßnahme beginnt, doch die Schülerin wird nicht gefunden. Für die Eltern und Schwestern von Christel beginnt ein kaum zu ertragendes Martyrium. Zwölf Tage dauert die Ungewissheit, bis Christels Leiche in einem Rohbau, nur wenige Meter von der Diskothek entfernt, am 16.11.1973 gefunden wird.

Laut durchgeführter Obduktion war ein Erwürgen todesursächlich, wobei diesem eine erhebliche stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf vorausgegangen war, weiß Dr. Seban. Mit brachialer Gewalt zertrümmert Christels Mörder ihr den Unterkiefer, verletzt sie im Gesicht schwer. Unter einem Getreidehaufen versteckt der Täter den toten Körper des Kindes, Hose und Unterwäsche sind bis unter die Knie heruntergezogen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Christel sterben musste, weil ihr Mörder Geschlechtsverkehr mit ihr erzwingen wollte. Durchaus möglich, dass er ebenfalls Gast in der Disco war.

Rund 80 Personen werden daraufhin als mögliche Tatverdächtige überprüft. Unter ihnen ein Mann, gegen den Haftbefehl erlassen wird. "Der anfangs gegen diese Person bestehende dringende Tatverdacht konnte aufgrund der weiteren Ermittlungen jedoch nicht aufrechterhalten werden, der Haftbefehl musste wieder aufgehoben werden."

Sämtliche durchgeführten Spurenauswertungen, insbesondere die DNA-analytische Untersuchung der Kleidungsstücke, führen zu keiner Täteridentifizierung. Christels Vater zerbricht am Verlust seines jüngsten Kindes und stirbt Jahre später an schwerer Krankheit. Ihre Mutter gibt vor sechs Jahren ein einziges TV-Interview: Über 40 Jahre, nachdem ihr das Liebste genommen wurde, kämpft sie noch immer mit den Tränen.

Der Mord an Christel Merz konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.

Wer Hinweise zur Aufklärung der Tat hat, meldet sich bitte bei der Polizei in Fulda unter der 0661/1050. (mr) +++


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