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Schon Anfang März hatte die Refom Grinding_Belegschaft Angst um ihre Arbeitsplätze - Archivfotos: Maria Franco

FULDA Am 28. Februar ist endgültig Schluss

Reform Grinding Technology entlässt Gros der Belegschaft

04.07.20 - Jetzt gibt es keine Hoffnung mehr für das Gros der Belegschaft der Reform Grinding Technology: die angedrohten Kündigungen des überwiegenden Teils der zum Teil langjährigen Mitarbeiter liegen auf dem Tisch - von den rund 80 bleiben gerade noch 22 übrig. Der verzweifelte Kampf um die Arbeitsplätze und der Versuch, gemeinsam mit der IG Metall doch noch eine positive Wendung für die auf Schleifmaschinen spezialisierte Fuldaer Tradionsfirma hinzubekommen, ist endgültig zu Ende. Trübe Stimmung auf dem Betriebsgelände in der Weserstraße. 

Hinter den Kulissen wurde heftig um einen angemessenen Interessensausgleich gerungen, doch es habe keinerlei Entgegenkommen von Seiten der Geschäftsführung gegeben - selbst nicht für diejenigen, die schon seit 40 Jahren für die Firma gearbeitet haben. "Wir konnten lediglich einen zweimonatigen Zeitgewinn raushandeln, so dass erst am 28. Februar 2021 statt schon zum Jahresende Schluss ist", sagt Betriebsratsvorsitzende Beatrix Oehlenberg. Diese Regelung gelte aber gerechterweise für alle, obwohl die Kündigungsfristen wegen der verschieden langen Betriebszugehörigkeit breit gestaffelt gewesen sei. Gerade die langjährigen Mitarbeiter seien dennoch sehr enttäuscht, dass sie keinerlei Abfindung bekämen. Doch es habe von Anfang an geheißen, es sei kein Geld dafür da. 

Schon seit Ende letzten Jahres war bekannt, dass der Arbeitgeber die Belegschaft radikal reduzieren wollte. Erhalten bleiben sollen lediglich der Service, der Vertrieb, die Programmierer und der Maschinenbestand. Anfang März hatte die Belgeschaft mit einer "aktiven Mittagspause" gegen ihre geplante Entlassung demonstriert und versucht, ein Gegenkonzept durchzusetzen, um so viele Stellen wie möglich zu retten.   

Das Unternehmen, das Werkzeugmaschinen und Systeme für diverse Schleifanwendungen herstellt, war vorher eine Tochter der Reform-Maschinenfabrik Adolf-Rabenseifner-Beteiligungs GmbH in Fulda. Damals hieß es zum Grund der Veräußerung, es handele sich um eine Produktbereinigung, die der Reform Grinding Technology die Chance biete, sich mit dem neuen Partner besser am Markt zu etablieren. 

2018 war die Reform Grinding Technology GmbH, die vorher zur Aton-Gruppe von Lutz Helmig gehört hatte, an die US-amerikanische Precision Surfacing Solutions mit Sitz in Mount Prospect in Illinois verkauft worden. Damals war die Stimmung in der Belegschaft nach der Firmenübernahme noch überwiegend positiv, da alle 74 Mitarbeiter beim Eigentümerwechsel übernommen worden waren. Arbeitsklima und die Arbeitsbedingungen sollten verbessert werden. Doch von diesen Versprechungen ist nichts übrig geblieben. "Wir haben hier richtig gute Arbeit gemacht und es gibt nach wie vor genügend Nachfrage für unsere Produkte", sagt ein Mitarbeiter. Doch der neue Eigentümer habe in den letzten beiden Jahren definitiv nichts in das Unternehmen investiert, sondern nur das Knowhow abgeschöpft. Ein unrühmliches Ende für ein Traditionsunternehmen.(ci)+++


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