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Megabreiter Schwertransport auf der B 62 - Millimeterarbeit in Niederaula
08.07.20 - Ein nicht alltäglicher Schwertransport war am späten Dienstagabend in Osthessen unterwegs. Er hatte ein riesiges Bauteil für das Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) geladen. Spannend war die Extreme von 7,65 Metern. Er kam aus Legelshurst (Ortsteil von Willstätt im Ortenaukreis in Baden-Württemberg). Bis Alsfeld fuhr der Spezialtransport auf der A 5. Wegen seines Gewichts von rund 90 Tonnen konnte der Transport nicht auf der Autobahn bleiben. Im Bereich der A 4 gibt es zwei Brücken, die für diese Gewichtsklassen nicht ausgelegt sind. Deshalb müssen Schwertransporte häufiger den Umweg über die Bundesstraße 62 nehmen.
Wegen seiner Breite mussten einige Vorarbeiten ausgeführt werden. Am Transport war auch die Spezialtransportfirma CC Bäuml aus Schlitz-Rimbach (Vogelsbergkreis) beteiligt. "Wir haben allein 180 Verkehrsschilder zwischen Alsfeld und Friedewald aufgestellt. Die Sockel haben ein Gesamtgewicht von zehn Tonnen", beschrieb Christian Janicki im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Mit mehreren Mitarbeitern und Fahrzeugen waren sie vor Ort.
Mehrere Polizeistreifen und Begleitfahrzeuge einer Firma aus Kirtorf (Vogelsbergkreis) waren ebenfalls im Einsatz. Entlang der Strecke durften keine Fahrzeuge am Fahrbahnrand stehen, der Gegenverkehr wurde angehalten. Die gesamte Fahrbahnbreite war notwendig. In den Ortschaften schlängelte sich der Transport zwischen Ampelanlagen, Bäumen und Hauswänden entlang. Im Schritttempo meisterte der Fahrer diese Aufgabe routiniert. Insbesondere am Eckstock (Kreuzung der B 62 und B 454) in Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) war Millimeterarbeit angesagt. Einige Passanten schauten sich das kurze Schauspiel an. In der Nacht wurde dann nach mehrstündiger Fahrt über die B 62 die A 4 bei Friedewald angesteuert. (Hans-Hubertus Braune) +++