Im Stadtpark: Gottesdienst im Freien fand sehr guten Anklang

14.07.20 - Nachdem in den letzten Wochen und Monaten die Kirchen wegen der Corona Pandemie für Gottesdienste nicht geöffnet waren, wurden in den Evangelischen Kirchengemeinden Ulrichstein und Feldkrücken vermehrt Gottesdienste zum Mitnehmen an der Kirchentür, an Pfingsten einen Stationen-Gottesdienst unterwegs, Video-Gottesdienste und Telefonandachten gefeiert. Am Sonntag traf man sich nun einmal "live" im Ulrichsteiner Stadtpark zu einem "Gottesdienst im Freien".

Am Klavier Karl-Fridrich Dörr

Liedvortrag Annette Keil

Pfarrerin Antje Armstroff zeigte sich erfreut über den sehr guten Besuch, da dies auch gleichzeitig Auftakt zu der Gottesdienst-Sommerreihe unter dem Titel: "Gottkontakt" sei. Seit dem vergangenen Wochenende weht deshalb auch die Fahne "Gottkontakt" vor den Kirchen Ulrichstein und Feldkrücken. Sie soll dazu einladen, mit Gott in Kontakt zu treten und erinnert an das Motto der Aktion "…denn keinem von uns ist Gott fern." Vielleicht gehöre der Kontakt zu Gott, das Beten, sowieso schon zu dem Alltag wie die Luft zum Atmen. Vielleicht sei man aber auch etwas aus der Übung? Oder man habe nie so wirklich den richtigen Draht gehabt, wie das Beten gelingen könne? Manche zweifelten daran, ob das Beten überhaupt etwas nutzt. Oder ob es überhaupt etwas für einen sei. Für all diese und weitere Fragen würde die Zeit in den Sommerferien genutzt.

In den kommenden Wochen könne man sich jeden Sonntag ab 10 Uhr vor den Kirchen in Ulrichstein und Feldkrücken einen Sonntags-Impuls abholen, mit einem Text, einer Anregung und einem Gebet. "Was Sie daraus machen, liegt ganz an Ihnen: Vielleicht nehmen Sie den kleinen Umschlag mit nach Hause, zünden eine Kerze an und machen sich allein am Küchentisch auf dem Weg zu einem "Gottkontakt". Oder Sie diskutieren mit Ihrer Familie. Mit der Nachbarin über den Gartenzaun. Oder Sie nehmen den Briefumschlag mit, suchen sich einen Platz in der Natur, an dem Sie gerne sind und lassen sich dort überraschen, was der Impuls für Sie bereithält. Vielleicht stecken Sie die kleine Karte mit dem Gebet auch einfach in Ihre Hosentasche und warten auf ihren Einsatz. Oder sie spitzen einen Bleistift und bringen Ihre eigenen Gedanken auf der Aktions-Karte zu Papier", so die zahlreichen Anregungen von Pfarrerin Armstroff.

Neue Fahne vor der Kirche Ulrichstein

Im Gottesdienst bete man zusammen, aber sonst gebe es ganz verschiedene Formen und Wege für ein Gebet. Bis zum Ende der Sommerferien könne man an den Kirchentüren der beiden Kirchen Vorschläge und Anregungen rund um das Thema: Gottkontakt abholen. Als kleine Erinnerungsstütze gab es am Ende des Gottesdienstes ein Armband mit dem Titel "Gottkontakt". Rund um das Hauptwort, stehen Beispiele wie dieser aussehen kann: Jubeln und danken und springen und lachen. Aber auch bitten und schimpfen, klagen und flehen, summen und murmeln sowie noch einiges mehr.

In ihrer Predigt ging Pfarrerin Armstroff auf den Besuch von Paulus in Athen ein. Der Apostel war auf seiner zweiten großen Missionsreise hier eingetroffen nachdem er bereits viele kleinere Städte und Gemeinden besucht hatte. In der ganzen Stadt habe es von verschiedenen Statuen von Göttern und Göttinnen gewimmelt und allen mussten Opfer gebracht werden. Dies war Paulus zuwider und so predigte er an einem Altar für den "unbekannten Gott" von "dem einen Gott" dem man keine Opfer bringen, sondern nach dem man suchen und spüren müsse. "Gott ist gerade ein Gebet entfernt", so Pfarrerin Armstroff.

Musikalisch wurde der Gottesdienst im Freien mitgestaltet von Karl-Friedrich Dörr am Klavier und Annette Keil, die passend zu Thema das Lied "Herr, lehr uns zu beten" sowie zwei weitere Lieder vortrug. (Dieter Graulich) +++