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Friedrich Rau begeisterte mit seinen Darbietungen und seiner sympathischen Art beim Scheinwerfer-Konzert in der Kneshecke. - Fotos: Franziska Schaub

DIPPERZ "Nicht nur auf Systemrelevanz schauen"

Interview mit Friedrich Rau über Kultur in der Corona-Zeit

19.07.20 - Am Freitagabend gab Friedrich Rau sein erstes Scheinwerferkonzert in der Kneshecke in Dipperz. Unter Beachtung sämtlicher Abstands- und Hygieneregelungen schaffte es das Team der Kneshecke ein Konzert zu organisieren, das von den Menschen der Region begeistert angenommen wurde. Das vielfältige Repertoire mit Hits aus dem Musical-Genre, aber auch Songs von Interpreten wie den Beatles, Udo Jürgens, Ed Sheeran oder John Legend erschallten übers Wasser. OSTHESSEN|NEWS traf den Musicalstar, der in Fulda durch seine Rollen in den Musicals Schatzinsel, Medicus und Bonifatius bekannt ist, nach seinem Auftritt.

Für den Künstler war es das erste größere Konzert seit der "Greatest Show" in Düsseldorf mit 1000 Besuchern im März. Untätig war Rau in der Zwischenzeit aber nicht. "Zum Glück hatte ich ja die Idee mit den Internetkonzerten. Da stehe ich zwar nicht auf großen Bühnen aber kann trotzdem singen und spielen." Bei den Darbietungen der Lieder, die sich die Fans wünschen, wird Rau auch von seiner Tochter unterstützt. Die kreativen Einfälle wie die Live-Konzerte auf Facebook, Wunschzimmerkonzerte oder Herzensgruß-Videos zum Muttertag oder Geburtstag werden von seinen Fans gut angenommen.

"Statt auf Tour war ich zuhause"

Das alles trägt dazu bei, dass Friedrich Rau der Corona-Zeit auch Positives abgewinnen kann: "Ich hatte viel Zeit für meine Familie. Statt auf Tour war ich zuhause, hatte Zeit für meine Kinder. Und wir haben zuhause ganz viel Musik gemacht, meine Tochter wollte dann ja auch mitmachen. Das war wirklich schön."

Trotzdem weiß der Musiker, dass die Krise noch nicht überstanden ist, aber auch, was er sich für die nahe Zukunft wünscht. "Ich wünsche mir, egal wie es weiter geht, dass man nicht nur auf Systemrelevanz schaut. Denn dann werden verschiedene Kulturbereiche unwiederbringlich verschwunden sein bis die Krise vorbei ist. Auch wenn viele Theater wieder geöffnet haben, mit den Auflagen, die es aktuell gibt, ist das für die Branche auf Dauer nicht zu stemmen", sagt Rau, der um die Notwendigkeit der Auflagen weiß.

"Deshalb wünsche ich mir für die Branche Unterstützung vonseiten der Regierung, der Politik. Und außerdem wünsche ich mir, dass ab September/Oktober meine nächste Produktion "Swing Street" am Stadttheater Fürth stattfinden kann und uns Corona nicht dazwischen grätscht." Morgen Abend wird das zweite Open-Air-Konzert stattfinden, der Eintritt ist nur mit vorheriger Reservierung möglich, im August wird es eventuell noch eine solche Veranstaltung in der Kneshecke geben.

Dieses Konzert von Friedrich Rau war ein kleiner Schritt in Richtung Normalität nach Beginn der Corona-Krise. An diesem, wenn auch eher kleineren, Open-Air-Konzert war deshalb alles ein bisschen schöner, intensiver: Wippende Füße, klatschende Hände, bewegende Musik, entspannte Stimmung und glückliche Gesichter.
(Franziska Schaub) +++


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