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Dominic Mäcke als Gastgeber (rechts), Trox-Geschäftsführer Udo Jung und Anouschka Renzi (links) - Fotos: Steffen Sennewald

BAD HERSFELD Ein anderer Sommer in der Festspielstadt

Nachteulen bevölkern die Stiftsruine - Mitternachts-Talk mit Haselnuss-Schnaps

20.07.20 - "Nachteulen" – der so getitelte Mitternachts-Talk verbuchte im vergangenen Jahr im Rahmenprogramm der Festspiele einen Sensationserfolg. Dominic Mäcke, Ideengeber und Gastgeber gleichermaßen, lud seine Gäste in den bis dato nicht als Spielort genutzten Kapitelsaal im städtischen Museum ein, hatte ein glückliches Händchen mit der Auswahl seiner Gäste, auf die er sich intensiv vorbereitete und mit Haselnuss-Schnaps verwöhnte. Die "Nachteulen" durften also im diesjährigen "anderen Sommer" nicht fehlen. Den aktuellen Hygienevorschriften und Abstandsregeln folgend haben sie sich erstmals am Samstag in der Stiftsruine getroffen.

Prösterchen!

Nahbar und ehrlich ... Anouschka Renzi

Dominic Mäcke, charmant wie immer, spürte auf der kargen Bühne die gebotene räumliche Distanz zu seinen Besuchern in der nahezu ausverkauften Stiftsruine, statt dem gemütlichem Kultsofa standen lediglich Stühle für ihn seine Gäste Anouschka Renzi und Udo Jung bereit. Mäcke ließ sogar die Mauern der ehrwürdigen Stiftsruine in dunklem Rot anstrahlen, um Wärme vorzugaukeln und selbst Getränke wurden vom Catering Bücking im Servierwagen angeboten. Trotzdem wollte sich die heimelige Atmosphäre vom letzten Jahr nicht einstellen mit echter Bar, Kuschelfaktor und Nähe.

Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt mahnt die allgemeinde Erklärung ...

Dominic Mäcke ist als Regieassistent die rechte Hand von Intendant Joern Hinkel. ...

Anouschka Renzi begeistert die Menschen schon immer mit ihrer unkonventionellen, offenen und humorvollen Art. Sehr nahbar und ehrlich erlaubt sie auch in dieser Nacht Einblicke in ihr Leben. Eine Frau, die sich bei weitem nicht so ernst nimmt, wie ihr nachgesagt wird. Die Schauspielerin, die 2018 in "Peer Gynt" als Anitra auf der Festspielbühne stand,  fühlt sich mit ihrem Gastgeber sehr verbunden, denn von schlimmen Kreislaufproblemen geplagt, stand ihr Dominic Mäcke als "Bodyguard" bei einem wackligen Auftritt auf der Festspielbühne  zur Seite. Gefragt nach ihrem größten Wunsch, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: "Corona soll weg sein". Diesen Wunsch teilt sie garantiert mit der Weltbevölkerung.

Lustige Momente wechselten sich mit ernsten Themen ab. Dominic Mäcke, den in den letzten Monaten nach eigenen Angaben vieles stark bewegt hat, der viel Zeit zum Lesen und Nachdenken hatte, verlas die allgemeine Erklärung der Menschenrechte als nicht bindende Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Auszügen. Ergänzt durch Gitarrenklänge wurde es zu einem Gänsehautmoment!

Udo Jung, Geschäftsführer der welt operierenden Trox-Gruppe

Pantomine - wer oder was bin ich?

Das Gespräch hat sich Udo Jung anders vorgestellt - aber er macht auch eine gute Figur ...

Die Stiftsruine - von einem märchenhaften Labyrinth umgeben Fotos: (6): Gudrun Schmidl

Anouschka Renzi genoss es, die ersten Wochen im Lockdown nur für sich zu sein. "Dann habe ich die Motten gekriegt", gesteht sie. Udo Jung, Geschäftsführer der weltweit operierenden Trox-Gruppe mit Sitz in Neukirchen-Vluyn (Nordrhein-Westfalen), der beruflich zwischen Bad Hersfeld und dem Stammhaus dauerhaft pendelt, freute sich über die freien Autobahnen in der ersten Corona-Zeit. Udo Jung war nicht nur interessanter Gesprächspartner als Vertreter der Heinz Trox Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, unter anderem Kunst und Kultur zu fördern und als Förderer von "Ein anderer Sommer" einen großen Beitrag leistet. Aktuell beschäftigt sich die Trox-Gruppe mit weltweit 24 Standorten mit 3.700 Mitarbeitern  auch mit der Produktion von "Virusaufsauggeräten", wie es Anouschka Renzi auf den Punkt bringt. Damit war Corona wieder präsent, aber seien wir ehrlich, Corona kann nicht verdrängt werden.

Endlich lässt es sich im Stiftspark wieder verweilen.

In der kalten Nacht in der Stiftsruine sollten sich Franzi und Marc in einem "Dating-Portal" austauschen. Dominic Mäcke hatte die Idee, zwei Singles zu verkuppeln. Das Gespräch kam leider nicht so richtig in Schwung. Die Nachtschwärmer kamen erst richtig in Schwung beim Abschlussspiel "Scharade". Anouschka Renzi und Udo Jung sollten vorgegebene Begriffe wie Buddhismus, Schaukelpferd, Türöffner und viele mehr pantomimisch darstellen. Mit vollem Körpereinsatz sammelten die beiden Punkte für Franzi und Marc. Nur einmal spielte Anouschka Renzi nicht mit. "Eine Eule!!! Wie soll ich denn eine Eule darstellen?"

Es ist ein anderer Sommer. Ohne Festspiele. Aber in Bad Hersfeld mit der Möglichkeit, kleinere, aber immer feine Kulturangebote zu genießen: Erzählungen, Theaterstücke und Musik, Mythen und Legenden, Bilder, Berichte und Fundsachen aus der Welt von gestern, heute und morgen. Im kommenden Jahr wird hoffentlich alles sein wie in den letzten 70 Jahren. Der runde Geburtstag der Bad Hersfelder Festspiele wird gebührend gefeiert und die "Nachteulen" treffen sich wieder im Kapitelsaal. Am 1. August talken sie noch einmal in der Stiftsruine. Es lohnt sich, dabei zu sein! Darauf einen Haselnuss-Schnaps! Weitere Information über das Programm von "Ein anderer Sommer", eine Kooperation zwischen den Bad Hersfelder Festspielen, dem Theater Anu, der Stadt Bad Hersfeld und ihren Bürgern unter www.bad-hersfelder-festspiele.de (Gudrun Schmidl) +++


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