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Der hessische Gesundheits- und Sozialminister Kai Klose (Grüne) informiert sich im Landratsamt Fulda - Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

FULDA Sommertour der Landesregierung

Gesundheitsminister Kai Klose: "Hessen hat bis jetzt die Krise gut gemeistert!"

22.07.20 - Auch die Sommertour der hessischen Landesregierung findet in diesem Krisenjahr unter besonderen Bedingungen statt: Selbstverständlich wurden beim Besuch des hessischen Gesundheits- und Sozialminister Kai Klose (Grüne) in Fulda alle Abstands- und Hygieneregeln penibelst eingehalten. Das gute Beispiel des Ministers ist wichtig, weil seine Botschaft an alle Beteiligten ernst und eindeutig war: "Wir haben hier in Hessen, was Corona angeht, bislang einen guten Job gemacht, dürfen uns aber keinesfalls in falscher Sicherheit wiegen, denn die Pandemie ist definitiv noch nicht vorbei!" Eine Chance in der Krise liege aber darin, die Bedeutung des Gesundheitswesens und ihrer Akteure endlich angemessen zu bewerten.

Auf Abstand: Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt präsentiert Minister Klose ...

Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt

Landrat Bernd Woide

Fuldas Bürgermeister Dag Wehner

Von links Fuldas Bürgermeister Dag Wehner, kaufmännischer Vorstand Klinikum Burkhard ...

Auftakt des ministeriellen Besuchs war am Mittwochmorgen das Landratsamt Fulda. Kai Klose interessierte vor allem, wie die Verantwortlichen des kommunalen Gesundheitswesens die Krisenbewältigung seit Februar beurteilen, wo es noch Gesprächs- und Verbesserungsbedarf gibt. Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt resümierte die bisherigen Maßnahmen, die in der Region bislang gut gegriffen hätten. Wie zu Beginn seien momentan die Reiserückkehrer ein noch schwer einzuschätzendes Problem. Rund ein Drittel falsch ausgefüllter Meldezettel in der Gastronomie, Kontrollverlust durch Alkoholkonsum bei Partys und Veranstaltungen und uneinsichtige Arbeitnehmer, die trotz Symptomen zur Arbeit gingen, beschäftigten Verwaltung und Gesundheitsämter derzeit. Bei der Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten stoße man auf Menschen, die bewusst falsche Angaben machten, um nicht in Quarantäne geschickt zu werden - angesichts der weiter bestehenden Ansteckungsgefahr ein schlicht unverantwortliches Verhalten. Klose betonte, dass es bundeseinheitliche Regelungen geben müsse und Touristen bei der Wahl ihrer Destination und der Einschätzung der Risiken eigenverantwortlich handeln müssten.

Eingangskontrolle am Klinikum

Dr. Thomas Menzel informiert den Minister beim "Werbeblock" über Auszeichnungen ...

Dr. Thomas Menzel in der Gesprächsrunde mit Minister Klose im 5. Stock des neuen INO-Zentrums ...

Dr. Thomas Menzel übergibt Minister Kai Klose den Bildband zum Neubau des Klinkums ...

Direktor der Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin Prof. Dr. med. C.-A. ...

Landrat Woide bilanzierte, man habe in Deutschland im Vergleich viel mehr richtig als falsch gemacht. Die getroffenen Maßnahmen sei angemessen gewesen. Paradoxerweise führte die erfolgreiche Prävention dazu, dass viele glaubten, die Gefahr sei jetzt vorüber und leichtsinnig würden. "Wenn ich höre, dass sich Leute darüber beschweren, dass sie am Ballermann in Mallorca Masken tragen müssen, kann ich nur fragen: Haben Sie sonst keine Probleme?"

Gut funktionierendes Krisenmanagement im Klinikum

Kaufmännischer Klinikumsvorstand Burkhard Bingel

Im Gespräch mit Klinikumsvorstand Dr. Thomas Menzel

Bei der nächsten Besuchstation des Ministers im Klinikum Fulda konnte er die strengen Einlasskontrollen für Patienten und Besucher persönlich testen. Durch die bislang getroffenen Maßnahmen und das ausgefeilte Konzept sei das Krankenhaus der Maximalversorgung ohne größere Engpässe durch die Krise gekommen. Als eines der sechs koordinierenden Krankenhäuser in Hessen habe das Klinikum von Beginn der Pandemie an eine wichtige Aufgabe übernommen. Der Minister lobte ausdrücklich den frühzeitig erfolgten strukturellen Umbau der Gesundheitsversorgung und die effektive und sehr konzentrierte Zusammenarbeit mit den kleineren Kliniken. Das Krisenkonzept habe so gut funktioniert, dass man sogar in Berlin darauf aufmerksam geworden sei und nachgefragt habe.

Klinikum-Vorstand Dr. Thomas Menzel bewertete die Zusammenarbeit der Krankenhäuser in der Region nach Ausbruch der Pandemie ebenfalls positiv, der Austausch habe auf Augenhöhe stattgefunden und Vertrauen geschaffen. Auch die Auswirkungen der im Herbst befürchteten zweiten Welle, der Umgang mit reisefreudigen Mitarbeitern nach deren Rückkehr und eine gesicherte finanzielle Ausstattung wurden thematisiert. "Man kann mitten in der Krise kein Sparprogramm fahren" appellierte Dr. Menzel an die Politik.

Anfangs Probleme mit Schutzausrüstung am Herz-Jesu-Krankenhaus

Geschäftsführer des Herz-Jesu-Krankenhauses Michael Sammet

Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt, Minister Kai Klose, Herz-Jesu-Krankenhaus- ...

Verwaltungsleiter Herz-Jesu-Krankenhaus Matthias Färber

Geschäftsführer Herz-Jesu-Krankenhaus Michael Sammet

Auch im Herz-Jesu-Krankenhaus, der letzten Besuchsstation des Ministers, hat Corona zu massiven Umstrukturierungen geführt. Geschäftsführer Michael Sammet informierte Kai Klose über die besondere Situation der Klinik, die einerseits eine große geriatrische Abteilung, andererseits viele Notfallpatienten zu versorgen hat. Nicht dringend notwendige Operationen habe man abgesagt, um Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Infizierten, schweren Beatmungsfällen sowie zugunsten der Notfallpatienten zu schaffen.

Ein massives Problem habe zu Beginn der Krise in der mangelhaften Versorgung mit Schutzausrüstung bestanden und die Arbeit der Mediziner zusätzlich erschwert. "Wir mussten geeignete Masken unter anderem über private Kontakte nach China besorgen", erklärte Sammet das Dilemma. Jetzt seien die Lager gut gefüllt, man habe für eine zweite Welle vorgesorgt. Überhaupt habe man die entsprechenden Konsequenzen aus allen Schwierigkeiten gezogen und die Abläufe optimiert. "Ich habe heute Nachmittag wieder Telefonkonferenzen mit meinen Länderkollegen und dem Bundesgesundheitsminister", berichtete der Minister und versprach, die Anregungen seiner Gesprächspartner vor Ort mit nach Wiesbaden zu nehmen und auch nach Berlin weiterzugeben.

Land bewilligt Fördermittel für Gemeinwesenarbeit in Stadt und Landkreis Fulda

Landrat Bernd Woide mit dem Bewilligungsbescheid für Gemeinwesenarbeit ...

Gruppenfoto mit den Bewilligungsbescheiden für Gemeinwesenarbeit im sechsstelligen ...

Gleich drei Bewilligungsbescheide für Maßnahmen der Gemeinwesenarbeit in der Stadt und im Landkreis hatte Sozial- und Integrationsminister Kai Klose anlässlich seines Besuchs in Fulda im Gepäck. "Mit unserer Förderung unterstützen und stärken wir Stadt und Landkreis bei der positiven Entwicklung der Quartiere und Gebiete mit passgenauen und sozial-integrativen Maßnahmen", so der Minister. Durch die Maßnahmen der Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit werden die gesellschaftliche Teilhabe sowie bürgerschaftliches Engagement und Vernetzung gefördert. "Die Gemeinwesenarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und zur Lebensqualität vor Ort", so Klose.

Die Stadt Fulda erhält für die Jahre 2020 bis 2024 588.500 Euro zum Aufbau dreier Stadtteilbüros für Gemeinwesenarbeit in Fulda-Ziehers-Nord, in Fulda-Ostend/Ziehers-Süd und im Fuldaer Südend. Träger aller drei Maßnahmen ist der AWO-Kreisverband Fulda e.V.

In Tann (Rhön) und in Gersfeld (Rhön) wird die Gemeinwesenarbeit im ländlichen Raum im Rahmen zweier Projekte weiterentwickelt. Der Landkreis erhält für die Projekte jeweils 225.000 Euro Förderung. Zuvor hatte der Landkreis Fulda bereits Bewilligungsbescheide für Gemeinwesenarbeit in Hilders, Ebersburg und Hünfeld über insgesamt 395.792 Euro erhalten.(Carla Ihle-Becker)+++


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