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Das Gesundheitsamt will Eltern von eigenen Kindern isolieren - Symbolbild

OFFENBACH Kinderschutzbund hat Bedenken!

Bei Corona-Verdacht: Gesundheitsamt will Eltern von eigenen Kindern isolieren

07.08.20 - Die Gesundheitsämter in mehreren Kreisen in Deutschland fordern Eltern in der Corona-Krise auf, ihre Kinder in häuslicher Quarantäne und getrennt von der Familie in einem Raum zu isolieren. Auch die Mahlzeiten sollen getrennt eingenommen werden. Unter anderem gilt das auch für den Kreis Offenbach. Das berichtet nw.de (Neue Westfälische). Das alles gelte bereits bei einem Verdacht auf eine Infektion.

Vorausgegangen war die Schließung eines Kindergartens in Dreieich, nachdem dort ein Kind positiv auf das Virus getestet wurde. 60 Kinder und Erzieher mussten in Quarantäne. In einem Schreiben des Amts an die Eltern der Kinder hieß es: "Ihr Kind muss im Haushalt Kontakte zu anderen Haushaltsmitgliedern vermeiden, indem Sie für zeitliche und räumliche Trennung sorgen (keine gemeinsamen Mahlzeiten. Ihr Kind sollte sich möglichst allein in einem Raum getrennt von den anderen Haushaltsmitgliedern aufhalten)." Sonst gelte Maskenpflicht in den eigenen vier Wänden, wenn man sich an die Anordnung nicht halten könne.

In einer Stellungnahme erklärt der Kreis Offenbach dazu: "Die Quarantäneverfügung beinhaltet, dass das Kind die Wohnung (beziehungsweise das Grundstück, wenn zum Beispiel ein Garten vorhanden ist) nicht verlassen darf und Kontakte zu Besuchern und den Haushaltsmitgliedern auf das notwendigste Minimum beschränken soll. Natürlich dürfen und sollen sich die Eltern weiter vollumfänglich und altersgerecht um das Kind kümmern."

Weiter heißt es dort: "Wie bereits beschrieben, geht es darum, wo möglich und vertretbar, Alternativen im täglichen Umgang miteinander zu finden. Gemeint sind zum Beispiel übermäßige Kontakte zu den Geschwistern – wenn umsetzbar – zu vermeiden. Diesen Umstand erklären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts auch bei Bedarf während der täglichen Gespräche mit den betroffenen Familien und versuchen so, dahingehend Ängste abzubauen."

Laut "Neue Westfälische" drohen bei Zuwiderhandlung die Behörden sogar mit der Unterbringung des Kindes in einer geschlossenen Einrichtung. Auch der Kinderschutzbund ist bereits informiert. Er schreibt dazu laut Focus-Online: "In mindestens einem Fall, der uns vorliegt, wird der Familie bei Zuwiderhandlung mit der Herausnahme aus der Familie des 8-jährigen Kindes gedroht." Dabei warnt der Kinderschutzbund: "Kinder in dieser Phase von ihren Eltern und Geschwistern zu isolieren, ist eine Form psychischer Gewalt." Nicht nur der Kinderschutzbund empfindet diese Maßnahmen als unverhältnismäßig und nicht hinnehmbar. (Moritz Pappert) +++


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