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Frank Theune, Simon Frankfurth, Geschäftsleiter Marcus Weber und der kaufmännische Leiter Killian Sauerwein wollen die Firma Beisheim in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft führen. - Foto: Gudrun Schmidl

BEBRA Bewusste Falschaussagen geschäftsschädigend

Bebra braucht den Steinbruch - Firmenchef Marcus Weber spricht Klartext

08.08.20 - "Steinbruch "Lange Hecke" – nein danke!" Eine Bürgerinitiative will die Wiederaufnahme des ruhenden Kalkstein-Abbaus verhindern. "Vieles, was die BI behauptet, entspricht einfach nicht der Wahrheit", betont Marcus Weber als Geschäftsführer des Bebraer Traditionsunternehmens Beisheim, das den Steinbruch betreibt. So befürchtet die BI, dass durch die Erweiterung ein erhöhtes Aufkommen von Schwerlastverkehr und die Zunahme von Lärm, Abgasen und Staub die Lebensqualität der Einwohner in den betroffenen Ortsteilen über die geplante Abbauzeit von 60 Jahren erheblich mindern könnte.

"Wir reden hier über durchschnittlich 30 Lkw pro Tag, die jahresbedingt, zu den entsprechenden Arbeitszeiten fahren dürfen", sagt Weber. Die im Steinbruch eingesetzten Maschinen seien auf dem neuesten Stand der Technik und würden alle vorgeschriebenen Normen erfüllen. "Von einer übermäßigen Abgas- und Lärmbelastung kann also keine Rede sein. Es ist ja auch nicht so, dass wir da sprengen würden". Die Firma wird dafür Sorge tragen, entsprechend der gesetzlichen Vorgaben, durch Bewässerung die zu erwartende Staubbelastung zu mildern.

Die Behauptung, das Unternehmen benötige den großen Steinbruch gar nicht zwingend, weist Bauingenieur Frank Theune zurück: "Doch, wir brauchen ihn. Der Steinbruch in Schwarzenhasel ist in wenigen Jahren erschöpft. Ohnehin dürfe man die wirtschaftliche Bedeutung des Steinbruchs vor Ort nicht unterschätzen, sagt Weber, der seit 15 Jahren an der Spitze des mittlerweile 100 Mitarbeiter zählenden Traditionsnehmens steht: "Wenn Bebra weiter umweltschonend und günstig bauen will, braucht Bebra den Steinbruch". Die Belegschaft der Firma Beisheim ist fassungslos: "Am Ende verlieren wir hier unsere Jobs, weil der benötigte Kalkschotter nicht mehr bei uns vor der Haustür abgebaut und auf kürzesten Lieferwegen mit modernsten Lkw zu den Baustellen gebracht wird, sondern über größere Distanzen transportiert werden muss. Das ist doch Irrsinn für die Umwelt und macht alles viel teurer". 

"Ein Großteil der Bevölkerung hat kein Problem mit der Vergrößerung des Steinbruchs", betont Marcus Weber. Die Steinbruch-Gegner hingehen wollen mit einer laufenden Unterschriftenaktion zunächst ein Bürgerbegehren durchsetzen, um in der nächsten Stufe mit einem Bürgerentscheid den Beschluss der Bebraer Stadtverordnetenversammlung zu kippen. Diese hatte mit großer Mehrheit die Wiederaufnahme der Arbeiten im Steinbruch beschlossen. Genehmigungsbehörde ist das Regierungspräsidium in Kassel. Die Aktivisten warfen den Stadtpolitikern vor, sie würden mit ihrer Abstimmung die Demokratie aushebeln. Bürgermeister Stefan Knoche reagierte verärgert: "Von einer Aushebelung der Demokratie zu sprechen, grenzt schon an Unverschämtheit. Wir sind offen und transparent mit dem Thema umgegangen. Leider hat die BI überhaupt kein Interesse an einem Konsens, sondern arbeitet mit Ängsten der Bürger. Es werden Vergleiche mit einem atomaren Endlager gezogen und Neid und Missgunst geschürt. Das ist unlauter".  

Marcus Weber steht für Offenheit und Transparenz Archivfotot: (3): Gudrun Schmidl

Landrat Dr. Michael Koch hatte im November 2019 zu einer ersten Informationsveranstaltung ...

"Wir haben an der erfolgreichen Entwicklung der Stadt Bebra und des gesamten Landkreis Hersfeld-Rotenburg durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und durch die Entrichtung von Steuerzahlungen mitgewirkt", regt sich Marcus Weber auf und entkräftet den oft gehörten Vorwurf, ein Steinbruch gefährde den Lebensraum seltener Tierarten. "Wer hat denn den Breitenbacher See, wo sich nicht nur Menschen gern aufhalten, sondern auf Tiere angesiedelt haben, ausgebaggert? Wir waren das". Weber zeigt Kompromissbereitschaft und hat seine Pläne rund um den Kalkstein-Abbau immer wieder angepasst. Transparenz, die über die Informationsveranstaltung mit Landrat Dr. Michael Koch, einer Steinbruchbegehung mit Ortsbeiräten und Gesprächen mit den Fraktionen entsteht, ist ihm ein wichtiges Anliegen. 

Jetzt wendet sich der Firmenchef an die Öffentlichkeit, weil seine Firma durch bewusste Falschaussagen der Aktivisten, die teilweise geschäftsschädigend sind, in ein Licht gerückt wird, wo sie nicht hingehört. Weber weiß, dass die Belegschaft hinter ihm steht und seine Firma sich auf zufriedene Auftraggeber verlassen kann, viele Bürger ihm den Rücken stärken und auch in den sozialen Medien macht sich Unmut über das Gebaren der BI breit: "Wenn die Mehrheit sich für etwas entscheidet und die Minderheit nicht recht bekommt, dann wird natürlich die Demokratie ausgehebelt!"

Der Stein des Anstoßes in Braunhausen Archivfoto: Stefanie Harth

Die BI hat inzwischen eine Unterschriftenaktion für ein Bürgerbegehren gestartet. Voraussetzung dafür ist, dass die Erweiterungsgegner bis zum 27. August mindestens 1086 Unterschriften im Rathaus einreichen – das wären zehn Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung. Weber verurteilt, dass von der BI "Unterschriften gekapert" werden, dafür Gäste in Restaurants belästigt werden und Menschen mit falschen Argumenten überzeugt werden, ihre Unterschrift zu leisten.  Und wenn es am Ende tatsächlich zu einer Abstimmung kommt? Dann gehört das zu einer Demokratie dazu, damit habe ich überhaupt kein Problem", bekräftigt Marcus Weber. "Ich gehe aber davon aus, dass dann die Vernunft siegen wird". (gs) +++          


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