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Überall, wo es etwas zu Essen und zu Trinken gibt, lauern die Wespen. - Fotos: Maria Franco

FULDA Außengastronomie von Wespen nicht verschont

Entspannt im Freien sitzen? Schwarz-gelbe Störenfriede summen um die Wette

14.08.20 - Kaum hat man sich im Freien ein schönes Plätzchen zum Essen und Trinken ausgesucht - sei es zu Hause auf dem heimischen Balkon oder in der Gastronomie - fängt es schon an zu summen. Die schwarz-gelben Insekten kommen wie gerufen und kreisen über Marmelade, Honig & Co. fleißig umher. Für manch einen eine lästige Angelegenheit. Das Wespenproblem ist auch für Prokuristin Katharina Bazan aus dem Lokal "Rädchen" im Fuldaer Bermuda-Dreieck präsent. "Ab Anfang August treten die Wespen vermehrt auf. Viele Gäste reagieren ängstlich darauf."

"Es ist eine Belastung für Mitarbeiter und Gäste"

Prokuristin Katharina Bazan vom "Rädchen"

Seit fünf Jahren ist Bazan Teil des Teams. Vor Stichen blieb sie bisher verschont, einige ihrer Kollegen jedoch nicht. Sobald die Tische mit Speisen gedeckt sind, geht es los: "Vier bis fünf Wespen pro Tisch sind bei uns aktuell normal. Bei Regen werden es weniger", erzählt die 25-Jährige. Anfang September beruhige sich meistens die Situation wieder. "Ich kann nicht sagen, dass es bei uns über die Jahre mehr oder weniger geworden sind. Aber es bedeutet zusätzlichen Stress. Unsere Gäste wechseln manchmal ihre Plätze von draußen nach drinnen." Außerdem gestalte sich das Abräumen schwieriger. 

Nach Nestern in der Nähe wurde bereits gesucht. Die Insekten zu töten oder gar mit Chemie zu bekämpfen, sei keine Option. "Momentan versuchen wir Kaffeesatz anzuzünden. Der Rauch soll die Wespen fernhalten, aber irgendwie funktioniert es noch nicht wirklich. Schließlich sollen auch Allergiker hier sitzen können." Das "Rädchen" ist nur ein Beispiel von vielen - die Gastronomien in der Umgebung kämpfen mal mehr, mal weniger mit den ungebetenen Gästen.

Biologe Karl Graeser: "Es sind nicht mehr Wespen in diesem Jahr" 

Karl Graeser, Biologe im NABU-Kreisvorstand Fulda, sieht keinen Grund zur Sorge. "Die Wespen sind nicht mehr geworden. Die Tendenz geht eher zurück", erklärt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Dies liege allgemein an der Belastung der Umwelt. "Viele Wespenarten ernähren sich unter anderem von Schnaken, Mücken und Raupen." Das Angebot an diesen Nahrungsquellen nehme jedoch ab. "Es wird zu viel in die Natur eingegriffen und chemische Mittel auf Felder und Gärten gespritzt", so der Experte. Die Folge: Es werden nicht nur die "gewünschten" Schädlinge bekämpft, sondern auch alle anderen Insekten.

Die Außengastronomie-Plätze sind nicht nur bei den Gästen, sondern auch bei Wespen inzwischen heiß begehrt. "Man sollte auf keinen Fall auf den Tisch schlagen und mit den Händen herumfuchteln. Die Insekten setzen sich dann sonst zur Wehr." Graeser möchte in Erinnerung rufen, dass es sich bei Wespen um nützliche Wesen handelt. Sie seien natürliche Schädlingsbekämpfer. "Insekten, die in großer Zahl in der Natur vorkommen, speisen sie und regulieren so die Populationen." 

Justus Schollmeier von der Fuldaer Altstadt-Apotheke: "Alles im grünen Bereich"

Inhaber Justus Schollmeier und seine Kollegin Patricia Leitschuh von der Altstadt-Apotheke ...

Momentan gebe es keine Auffälligkeiten beziehungsweise vermehrte Anfragen von Kunden, die von Wespen gestochen wurden, so Justus Schollmeier von der Altstadt-Apotheke. "Dieses Jahr ist das Schwimmbad weniger besucht, vielleicht liegt es unter anderem daran." Schollmeier empfiehlt zunächst die Stichstelle einige Minuten zu kühlen. Dazu können Eis oder Kühlpacks aus dem Gefrierschrank aushelfen. "Diese sind in ein Tuch zu wickeln, um eine lokale Unterkühlung und weitere Reizung der Haut zu verhindern. Ist kein Kühlpack griffbereit, kann der Stich zunächst mit Wasser benetzt werden." 

Als weitere Option kann ein Antihistaminikum auf die Stelle aufgetragen werden. Hilfreich habe sich darüber hinaus der sogenannte Wärmestift bewährt. "Diese kleinen Geräte funktionieren chemiefrei und lindern die Schmerzen und Schwellungen", so der Apotheker. (Maria Franco) +++

 

 

 



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