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Ein Hörgenuss live auf der Bühne in Corona-Zeiten - das Sommerkonzert in der Stiftsruine begeisterte - Fotos: (c) BHF/S. Sennewald

BAD HERSFELD Sommerkonzert mit Elsas Stimme

Kultur in Corona-Zeiten: Festspielorchester auf der Bühne - ein Hörgenuss

16.08.20 - Es war ein fulminantes Konzert unter ganz anderen Bedingungen: die Musiker und Musikerinnen des Orchesters der Bad Hersfelder Festspiele unter der musikalischen Leitung von Christoph Wohlleben spielten in deutlich geringerer Besetzung am Freitag in der ausverkauften Stiftsruine. Fazit: "Wir wollen und wir brauchen die Kultur". Mit diesen Worten begrüßte Dr. Petra Roth, ehemalige Bürgermeisterin von Frankfurt, die 250 Kulturliebhaber. Sie sprach im Namen des Vereins "Freunde der Bad Hersfelder Festspiele", deren Vorsitzende sie ist.

Intendant Joern Hinkel moderierte das Sommerkonzert

Was für eine Stimme! Willemijn Verkaik

Gunther Emmerlich, Lieblingssänger der Hersfelder

Sie fühlte die eigenartige Atmosphäre und die Ruhe in Erwartung der Musik und lobte Festspiel-Intendant Joern Hinkel, der für sie ein Garant für große Inszenierungen ist und dabei stets mit kritischem Blick auf die Gegenwart schaut, für die "Kleinkunst" mit neuen Stücken in diesem anderen Sommer. "Das hat es bisher nicht gegeben". Joern Hinkel führte dann auch humorvoll und kenntnisreich durch das hochkarätige Programm, das mit einer Bandbreite von Jazz bis Klassik, von Musical bis Filmmusik mit einem spielfreudigen Orchester und drei Musical-Stars ein absoluter Hörgenuss war.

Grandios! David Arnsperger

Willemijn Verkaik, die in zahllosen Musicalrollen weltweit brillierte, hat eine riesige Fangemeinde als Stimme der niederländischen und deutschen Elsa in Eiskönigin-Verfilmungen gewonnen. Auf der Stiftsruinenbühne stand sie noch nie, aber wenn es nach Joern Hinkel und dem Publikum geht, sollte das in einem der nächsten Stücke nachgeholt werden. David Arnsperger, in verschiedensten Produktionen im Musical- und Opernbereich erfolgreich, wurde für seinen Auftritt als Heizer Frederick Barrett in Titanic auf der Festspielbühne vom Publikum geliebt.

Dr. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt (Mitte)

Der Dritte im Bunde, Gunther Emmerlich, ist sowieso Hersfelds Lieblingssänger. "Wenn ich einmal reich wär" aus Anatevka war sein passender und aktueller musikalischer Beitrag an diesem Abend. Auch er gehört zu den Kunstschaffenden, die gerade jetzt "viel weniger verdienen als sie verdienen", betont Joern Hinkel. Gunter Emmerlich ist heute der Erzähler in dem musikalischen Märchen "Peter und der Wolf" und so kam es, "weil er schon da ist", zu dem einen Auftritt bei einem Konzert, das mit Rossinis Ouvertüre aus "Der Barbier von Sevilla" sofort Fahrt aufnahm.

An den Violinen, Takashi Bernhöft, Eva Deak, Anja Geyer-Wohlleben, Henning Vater, ...

Die Flöten spielten Karin Geyer und Vanessa Hepers, an der Oboe Anja Schmiel. Klarinette: ...

David Arnsperger präsentierte sich mitreißend als "der größte Friseur der Stadt", mit dem "Song von Mandelay" aus Happy End, "Epiphany" aus Sweeney Todd und "If I loved your" aus Carousel. Willemijn Verkaik faszinierte vollends mit "Astonishing" aus Little Woman, "Midnight at the oasis", einem Liebeslied an "Caruso" und "Don´t rain on my parade" aus Funny Girl, das bei den Bad Hersfelder Musicalfreunden Erinnerungen weckte. Absoluter Höhepunkt sollte jedoch das Duett der beiden Ausnahmesänger werden. Im Original von Celin Dion und Andrea Bocelli  gesungen, wurde "The Prayer" zum Welthit. Von Willemijn Verkaik und David Arnsberger gesungen, zum frenetisch beklatschten Lieblingslied des Abends, das zur großen Freude aller Besucher  als Zugabe wiederholt wurde.

Christoph Wohlleben, musikalischer Leiter

Das Orchester wurde von dem Trompeter Christian Meyers und an der Posaune von Murra ...

Das Orchester der Bad Hersfelder Festspiele hat auch in kleinerer Besetzung nichts von seiner großen Qualität eingebüßt. Das bekannte Orchesterwerk "Nimrod" aus den Enigma-Variationen lud zum Träumen ein, Ennio Morricone "Es war einmal in Amerika" war zum Abschluss ein weiterer Höhepunkt in diesem abwechslungsreichen Programm, in dem Christoph Wohlleben auch Klavier spielte. "In diesem Sommer muss jeder einfach alles machen", betont Joern Hinkel, der statt mit den notwendigen 250 Mitarbeitern mit 100 Personen auskommen muss.

Er erinnerte an die 150 Festspiel-Mitarbeiter und die vielen tausend anderen Künstler, die durch die Corona-Krise um ihre Existenz bangen müssen. Seinen Dank richtete er an alle, die mit finanzieller Unterstützung diesen "anderen Sommer" möglich gemacht haben. Auch die "Freunde der Bad Hersfelder Festspiele" haben mit ihrem finanziellen Beitrag dieses Konzerterlebnis ermöglicht. Ohne weitere Einschränkungen durch Corona beschwören zu wollen, machte Dr. Petra Roth Mut: "In dieser Form kann man Kultur inszenieren" und kündigte an: "Wir kommen alle wieder". (Gudrun Schmidl) +++


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