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Seit Donnerstag gelten Teile Kroatiens als Risikogebiet. - Archivfoto ON/Marius Auth

REGION Sommer, Sonne, SUPERGAU

KOMMENTAR: Das war's mit unserem Kroatienurlaub

22.08.20 - Sommer, Sonne, Strand – nach Monaten bestimmt durch Corona-Maßnahmen, Kontaktbeschränkungen, Lockdown und Ungewissheit, ist die Sehnsucht nach einem Urlaub besonders groß. Während tausende Deutsche ihre wohlverdienten Ferien wegen der Grenzschließungen kurzfristig absagen mussten, konnten einige Reisen ab dem 15. Juni wieder angetreten werden. Und auch nach Ende der Sommerferien geht das Reisen fleißig weiter – genauso wie die Ausbreitung des Corona-Virus. Am Donnerstag folgte daher eine weitere Reisewarnung, diesmal für Teile Kroatiens.

Ein Schock für tausende Deutsche, und auch mich, OSTHESSEN|NEWS-Redakteurin Joana Gibbe. Denn schon am Sonntag sollte es endlich losgehen. Acht Tage im Ferienhaus mit meinem Verlobten und einem befreundeten Paar. Meinen Geburtstag feiern, strandnah und mit eigenem Pool. Doch am Donnerstag platzte der Traum vom Urlaub, der schon seit der Buchung im Oktober 2019 voller Vorfreude erwartet wurde, denn die Gespanschaften Šibenik-Knin und Split-Dalmatien – und damit auch unser Urlaubsziel – wurden vom RKI zum Risikogebiet erklärt und auch das Auswärtige Amt spricht eine Reisewarnung für diese Regionen aus.

Stornierung und die Suche nach Alternativen

Für alle Urlaubsrückkehrer aus diesen Gebieten gilt ab sofort also eine Corona-Testpflicht mit anschließender Quarantäne, bis das Testergebnis vorliegt. Für uns bedeutet es allerdings, dass der Urlaub komplett ausfällt. Während allein am Donnerstag weitere 8.000 Deutsche in das beliebte Urlaubsland und sogar rund 1.000 Touristen in die Risikogebiete einreisten, wie Romeo Draghicchio, Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS mitteilt, heißt es für uns nun, nach Alternativen suchen und die Rückerstattung der Kosten anfordern. Denn bei Einreise in ein Risikogebiet fällt die Lohnfortzahlung seitens unserer Arbeitgeber aus.

Statt Urlaubsfeeling und Entspannung geht der Stress also weiter. Das reservierte Auto für die Reise musste annulliert und der Veranstalter bezüglich der Stornierung kontaktiert werden. Damit es vielleicht doch noch ein paar schöne Tage fernab von Zuhause gibt, muss außerdem schnellstens nach Alternativen gesucht werden. Doch auch das ist alles andere als einfach. Gerade wegen Corona möchten wir Flugreisen und Hotelaufenthalte ja vermeiden. So kurzfristig ein entsprechendes Ferienhaus mit ähnlichen Gegebenheiten und in dieser Preiskategorie zu finden, wird nun zur großen Herausforderung.

Der Start in den Urlaub sollte sich doch eigentlich anders anfühlen. Statt voller Vorfreude beginnt der Urlaub also mit Verzweiflung, Ratlosigkeit und auch etwas Wut..

Teile Kroatiens seit Donnerstag Risikogebiet

Zwei Regionen des beliebten Urlaubslandes Kroatien wurden am Donnerstag zum Risikogebiet erklärt. Für alle Reiserückkehrer aus den Gespanschaften Šibenik-Knin und Split-Dalmatien gilt damit eine Corona-Testpflicht. Den Urlaub abbrechen muss aber niemand, erklärt Draghicchio, denn die Testpflicht besteht sowieso - ob sie sofort die Heimkehr antreten oder ihren Urlaub noch wie geplant fortsetzen. In den betroffenen Regionen seien außerdem strengere Maßnahmen getroffen worden. Clubs dürften dementsprechend nun nur noch bis Mitternacht öffnen. Für die nächsten Tage und Wochen erwartet der gebürtige Kroate außerdem, dass die Zahlen wieder sinken, denn auch der Touristenandrang nimmt Ende August spürbar ab, erklärt er. Während im September 2019 noch etwa 400.000 Deutsche nach Kroatien reisten, wird diese Zahl in diesem Jahr wohl deutlich geringer ausfallen. Im Juli und August konnte sich das Land aber noch über rund 90 Prozent Auslastung freuen, berichtet Draghicchio. (Joana Gibbe) +++